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Dienstag, 9. Juli 2019

Tone-Deaf Review

NIFFF 2019 Spezial
Tone-Deaf

Story:

Olive (Amanda Crew), dessen Vater (Ray Wise) sich umbrachte, als sie noch ein Kind war, hat Pech im Leben: sie und ihr Freund trennen sich und sie verliert ihren Job. Sie befolgt den Rat von Kolleginnen und nimmt sich für das Wochenende eine Auszeit auf dem Land. Sie mietet sich im Anwesen von Harvey (Robert Patrick) ein, nicht ahnend, dass es sich bei Harvey um eine gestörte und gefährliche Persönlichkeit handelt…

Meine Meinung:

Tone-Deaf hätte ich am NIFFF 2019 fast verpasst. Ich wurde durch einen Kollegen auf den Titel aufmerksam. Da ich Robert Patrick als Bösewicht sehr mag (The Faculty, Terminator 2, Last Gasp) buchte ich den Film bzw. die Vorstellung. Im gekauften NIFFF Katalog erfuhr ich dann noch, dass Regisseur Richard Bates Jr. zuvor den sehenswerten und zum Teil ekligen Film Excision (2012) drehte, den ich damals ebenfalls am NIFFF sah. Nach dieser Info sind meine Erwartungen leicht angestiegen…

Tone-Deaf hat mir gut gefallen. Zusammen mit Extra Ordinary und The Gangster, the Cop, the Devil stellt Tone-Deaf den bisher besten Film am NIFFF 2019 dar. Die Handschrift von Regisseur Richard Bates Jr., dessen andere Filme sich auch interessant anhören (Suburban Gothic und Trash Fire), ist unverkennbar: keine 08/15 Story, schräge Figuren mit Traumata, originelle, psychedelische Alptraum-Visionen/Szenen (à la Excision), ein Wiedersehen mit Twin Peaks Star Ray Wise (damit spielt er schon in drei Streifen vom Regisseur mit – scheint ein Lieblingsschauspieler von Richard Bates Jr. zu sein) und eine spannende, amüsante, bitterböse und satirische Handlung erwarten den Zuschauer, über dessen Verlauf man sich nie sicher sein kann.

Erst gegen Ende wird die Story gradlinig zu Ende erzählt. Der Erzählstil, die optischen Spielereien in den Traumsequenzen (oder wenn Olive ihren toten Vater in Alpträumen sieht) waren ziemlich cool. Viel Gore sollte man nicht erwarten, viel geschieht auch unübersichtlich, zu schnell, im off screen stattfindend. Der Film ist im Ganzen harmloser als Excision. Einzelne Szenen haben an Lars von Trier The House That Jack Built erinnert (wenn Psycho Robert Patrick z.B. direkt zum Publikum spricht).

Der Film ist, vom Genre her, ein Mix aus «Psycho», Horrorfilm, Komödie/Satire, What the Fuck Elementen und Terrorkino / Home Invasion. Das Ganze funktioniert recht gut, auch wenn das Finale irgendwie leicht enttäuschend war (und der eine Schlag mit dem Tomahawk doch zu sehr CGI – auch wenn nur aus der Ferne zu sehen). Aber langweilig wurde es kaum und wer Robert Patrick mag (oder die anderen Filme des Regisseurs), sollte sich Tone-Deaf nicht entgehen lassen!

PS: Ray Santiago, bekannt aus der Serie Ash Vs Evil Dead, ist in einer Kurzrolle zu sehen (als Chef, der Olive feuert).

Infos:

O: Tone-Deaf

USA 2019

R: Richard Bates Jr.

D: Amanda Crew, Robert Patrick, Hayley Marie Norman, Ray Wise

Laufzeit der Originalversion: Ca. 87 Min.

Gesehen am: NIFFF 2019

Fassungen: Gesehen am NIFFF 2019. Es gibt noch keine DVD/Blu-Ray und auch keine deutsche Fassung (Stand: Juli 2019).

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