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Samstag, 31. Oktober 2020

Winchester – Das Haus der Verdammten Review

Horroktober 2020

 

 

Winchester – Das Haus der Verdammten

Story:

Ca. 1905 San Jose, Kalifornien:

Ein Arzt (Jason Clarke) soll den Gemütszustand von Sarah Winchester (Helen Mirren) klären und wird in dessen imposantes Zuhause eingeladen. Sarah Winchester ist der Auffassung, dass das Haus von Geistern heimgesucht wird…

Meine Meinung:

Winchester – Das Haus der Verdammten, der auf einer wahren Geschichte basiert, fand ich schwach, sehr schwach. Ein «Geisterfilm» sollte versuchen ein wenig geheimnisvoll und spannend zu sein. Danach sollte der Zuschauer Angst und stimmungsvolle Bilder vorgesetzt bekommen. Gegen gezielte Jump-Scares ist auch nichts auszusetzen.

Das grösste Problem welches Winchester – Das Haus der Verdammten hat: die Geschichte. Diese ist spannungsarm. Nach 45 Minuten ist alles vorbei und der Zuschauer weiss alles und wo die Reise hin geht. Die Filmemacher und das Drehbuch versuchen erst gar nicht, etwas anderes zu kreieren. Das wäre so, als würde in Scream die Identität des Killers bereits in 30 Minuten feststehen…

Eine inhaltliche Spannung ist also nicht gegeben. Gruselig oder stimmungsvoll ist der Film leider auch nicht geworden. Das Finale ist gar schwach. Dank guter Vertonung (und meiner Heimkinoanlage) überzeugt der Film immerhin leicht bei 2-3 Jump-Scares. Das ist jedoch alles andere als eine hohe filmische Kunst und sehr reduzierte «Qualität». Technisch ist der Film ansonsten gut gemacht. Jason Clarke, den ich im Friedhof der Kuscheltiere Remake grottenschlecht fand, war hier besser. Der Rest ist solide bis nicht erwähnenswert.

Fazit: Nicht wirklich zu empfehlen da langweilig, spannungsarm und nicht gruselig…

Info:

O: Winchester

Australien, USA 2018

R: Michael Spierig, Peter Spierig

D: Helen Mirren, Sarah Snook, Finn Scicluna-O'Prey, Jason Clarke, Emm Wiseman

Laufzeit der schweizerischen DVD: 95:12 Min.

Gesehen am: Okt. 2020

Fassungen: Mir lag die DVD von Ascot Elite aus der Schweiz vor = hervorragende Bild- und Tonqualität, Deutsch/Englisch mit deutschen Subs. In Deutschland von Splendid zu haben (DVD oder Blu-Ray).

Freitag, 30. Oktober 2020

Frankenstein's Army Review

Horroktober 2020 / NIFFF 2013

 

Frankenstein's Army

Story:

Ende des 2. Weltkrieges:

Russische Soldaten entdecken ein geheimes Nazi Labor, in welchem Doktor Frankenstein an "Super Soldaten" experimentiert...

Meine Meinung:

Frankenstein's Army sah ich 2013 am NIFFF. Nun folgte die 2. Sichtung des Euro-Fun-Splatter. Fazit: der Film sagt mir nicht mehr zu und wird aus der Sammlung verbannt. Der Film ist eine Weiterführung des Filmes Worst Case Scenario, der jedoch nie entstand (es gab aber einen Trailer). Die Hauptidee stammt von Richard Raaphorst inklusive Brian Yuzna (Bride of Re-Animator).

Was das Found-Footage Genre angeht, bin ich kein allzu grosser Freund. Sicher, es gibt positive Ausnahmen: Cannibal Holocaust, As Above, So Below, Trollhunter, Man Bites Dog oder Devil's Pass. Dazwischen gab es viel Mittelmässiges (Quarantäne, REC Reihe) bis Schlechtes (Blair Witch, The Sacrament, Grave Encounters). Frankenstein's Army würde ich in die Stufe «Mittelmass» einteilen.

Die verwackelte Kamera empfand ich teilweise als negativ. Der Film hat nur vereinzelte Splatter-Highlights, vielleicht 2-3 Szenen. Die wahren Highlights sind die Super-Soldaten, die cool und fantasievoll getrickst wurden (ohne CGI). Aber auch hier: die Kamera hätte gerne länger und vor allem ruhiger ins Geschehen filmen dürfen…

Ansonsten wird eine vorhersehbare und spannungsarme Story (Experimente der Nazis im 2. Weltkrieg) abgespult, die mit Längen, zu wenig Gore und mässigen Figurenzeichnungen / Darstellern aufwartet. Dass alle Russen Englisch sprechen war nervig wie der Humor, den ich doof fand. Eine ernste Inszenierung wäre wünschenswert gewesen.

Fazit: Gutes Konzept aber es hapert an einer dürftigen Umsetzung!

Infos:

O: Frankenstein's Army

Niederlande, Tschechische Republik, USA 2013

R: Richard Raaphorst

D: Karel Roden, Joshua Sasse, Robert Gwilym, Alexander Mercury, Luke Newberry

Laufzeit der deutschen Blu: 84:07 Min.

Gesehen am: NIFFF 2013 / Review überarbeitet am: Okt. 2020

Fassungen: Für die 2. Sichtung lag mir die deutsche Blu-Ray von Ascot Elite vor = Schuber, Uncut, Deutsch/Englisch mit deutschen Subs. Die Bild- und Tonqualität sind hervorragend.

Donnerstag, 29. Oktober 2020

Viy Review

Horroktober 2020

 

Viy

Story:

Russland 19. Jahrhundert:

Ein Theologie-Student muss drei Nächte zusammen mit einer Leiche einer jungen Frau ausharren und dieser mit Gebeten Würde erweisen.  Als diese zum Leben erwacht und mit ihrer magischen Kraft das Böse erweckt, muss der Student dagegen ankämpfen…

Meine Meinung:

Viy ist ein interessantes und stimmungsvolles Gruselmärchen (wobei auch der Humor nicht zu kurz kommt) aus der Sowjetunion, auf welchen ich nur Dank dem US-Label Severin films aufmerksam wurde, obwohl die Novelle schon öfters verfilmt und schon für andere Genre-Werke Pate stand (z.B. für Mario Bavas Black Sunday).

Der kurzweilige Film (knapp etwas mehr als 70 Minuten Laufzeit) entwickelt sich langsam, was die Story angeht. Dazu kommt, wie oben bereits erwähnt, auch der Humor nicht zu kurz, so dass man in gewissen Szenen das Gefühl hat, eine Komödie zu schauen (je nach Wahl der Musik). Grusel-Märchen trifft es am Ende jedoch ziemlich gut, meine ich.

Die mir unbekannten Darsteller waren ok und bemüht, auch wenn man ihnen zum Teil mangelnde Erfahrung ansieht. Es dauert etwas, bis der Hauptplot in der Kirche beginnt. Und diese ist sehr stimmungsvoll. Tolles Setting, genau das richtige für ein Gruselfilm mit Inhalt «Gut gegen Böse».

Es geht dann auch darum: der Kampf Gut gegen Böse. Unser Student muss diesen in drei Nächten austragen. Diese Szenen sind atmosphärisch, spannend und interessant umgesetzt worden. Man sollte jedoch auch nicht zu viel erwarten (von echtem Horror z.B. kann nicht die Rede sein). Das (optische) Highlight wartet in der dritten Nacht (= Finale) auf den Zuschauer:

man wird mit wunderbaren, sehenswerten und für das Herstellungsjahr (1967) starken Make-Up-Effekten und Monster-Kreationen belohnt, die originell, witzig, intelligent und sehenswert ins Finale integriert wurden. Effekte genau nach meinem Geschmack. Schade, nehmen diese Szenen nur wenig Laufzeit im Film ein – aber dennoch: das Warten darauf lohnt sich!

Fazit: Stimmungsvolles Gruselkino aus der Sowjetunion! Genre-Freunde sollten sich diesen «Geheimtipp» nicht entgehen lassen!

Infos:

O: Viy

Sowjetunion 1967

R: Georgi Kropachyov, Konstantin Yershov

D: Leonid Kuravlyov, Natalya Varley, Aleksei Glazyrin, Vadim Zakharchenko, Nikolai Kutuzov

Laufzeit der US-Blu: Ca. 77 Min.

Gesehen am: Okt. 2020

Fassungen: Mir lag die US-Blu-Ray von Severin Films vor = sehr gute Bild- und Tonqualität, O-Ton, englische Subs, diverse exklusive Extras, Uncut. Es gibt keine deutsche Fassung (Stand: Okt. 2020). . Die UK-DVD soll zumindest deutsche Subs haben.

Mittwoch, 28. Oktober 2020

Maya Review

Horroktober 2020

Maya 

Story:

Nachdem Tod von Lisas Vater reist Lisa (Mariella Valentini) zu dessen Wohnort um Recherchen über den mysteriösen Tod herauszufinden. Sie begibt sich damit selbst in Lebensgefahr…

Meine Meinung:

Maya hat mir auch nach der 2. Sichtung wirklich gut gefallen. Der Film, der für Ital. Verhältnisse sehr amerikanisch und exotisch wirkt, kam zu jener Zeit, in welcher das Ital. Genre-Kino bereits am abklingen war, auf den Markt.  Ob der Film vielleicht deshalb würdigen Veröffentlichungen schuldig blieb? So à la Spider Labyrinth oder Demons 6 (der nun bald die erste DVD/Blu-Ray Vö weltweit erfahren wird)?

Maya, der in einem mexikanischen Dorf spielt, wartet mit einer gelungenen, dichten und extosichen Stimmung auf. Das Übernatürliche ist hier das Böse. Das hat zur Folge, dass man nie weiss, wie die Opfer sterben werden. Es ist fast ein Mix aus Final Destination und Das Omen, wo eine höhere Gewalt dafür sorgt, dass die Menschen sterben.

Dies sorgt für eine gewisse Spannung, Originalität und die Sterbeszenen sind teilweise herrlich fies und vor allem fantasievoll und abwechslungsreich ausgefallen. Gewisse Szenen erinnern dabei an Hellraiser und/oder Filme von Dario Argento (Mord in Badewanne). Nacktes Fleisch und Sex dürfen auch nicht fehlen. Passt gut zur heissen, schwülen und verschwitzen Atmosphäre / Klima, in welchem der Film spielt.

Der Film wirkt wie ein 80er Jahre US-Horrorfilm (Vergleichbar mit einem übernatürlichem Slasher). Die Effekte sind gut getrickst und die Story bietet die nötigen Pausen zwischen Horrorparts, dem Voranschreiten der Story und gewissen Füllszenen. Das Maya-Setting erinnert leicht an The Laughing Dead (von dem braucht es auch endlich eine Blu-Ray Vö!).

Die mir unbekannten Darsteller & Regisseur haben einen guten Job gemacht. Das gleiche gilt für die Effekte. Das Trio Giuseppe Carozza, Rosario Prestopino sowie Franco Casagni waren dafür zuständig. In meinen Augen keine bekannten Namen. Sie haben aber für bekannte Genre-Filme an den Effekten gearbeitet (Opera, La sindrome di Stendhal, Demons 6, Orca, The Church, Der Berserker).

Fazit: Für 80er Jahre Italo-Horror- und Slasher Fans zu empfehlen!

Infos:

O: Maya

Italien 1989

R: Marcello Avallone

D: Peter Phelps, Mariella Valentini, Cyrus Elias, Mariangélica Ayala, Mirella D'Angelo

Laufzeit der jap. VHS: 98:10 Min.

Gesehen am: Juni 2014 / Review überarbeitet am: Okt. 2020 / Neusichtung als US-Blu-Ray am: 08.04.24

Fassungen: Für eine 2. Sichtung lag mir nach einer Bootleg DVD nun das VHS aus Japan von Horn Video vor = Uncut, Englischer Ton (gute Synchro), jap. Subs, in Nackt-Szenen zensiert (Fogging-Zensur).  In Deutschland gibt es den Film auf DVD (u.a. von Dragon). Das Label steht jedoch für minderwertige Qualität, so dass auf ein besseres Release zu hoffen ist (Code Red, Shout Factory, 88 Films, Arrow Video, Vinegar Syndrome, Severin Films). Nachtrag 08.04.24: Meine Gebete wurden erhöht: inzwischen wurde der Film in einer würdigen Fassung veröffentlicht. Von dem US-Label Vinegar Syndrome in einem Double Feature zusammen mit dem Film Specters. Der Film liegt restauriert vor und Bild- und Tonqualität sind hervorragend. Englischer oder Ital. Ton mit Subs, Uncut, exklusive Extras, Wendecover, Region-All Disc. Die Bootleg DVD habe ich schon lange entsorgt/verkauft. Das VHS aus Japan behalte ich trotzdem. Der Film hat mir nach wie vor gefallen. Ich mochte die Stimmung, die mysteriöse Story und die kreativen Tötungsszenen und an einige tolle Sequenzen erinnerte ich mich gar nicht mehr (Badewannen-Mord, lebende Tiere erbrechen...).