Story:
Cop Alexander Stacev (Philippe Caroit) bekommt es mit einem mysteriösen Fall zu tun: in der Wohnung der drei Schwestern Maria (Ilaria Borrelli), Ludmilla (Barbara Ricci) und Vida (Katarzyna Figura) soll ein Mord geschehen sein. Die Überreste des Opfers (Yorgo Voyagis) sollen in der Waschmaschine gelegen haben. Alexander Stacev findet jedoch keine Leiche und keine Hinweise, dass ein Verbrechen stattgefunden haben soll. Zudem ist jede Zeugenaussage der drei Schwestern stark unterschiedlich und somit beginnt Alexander Stacev zu ermitteln, ganz zum Gefallen der drei Schwestern…
Meine Meinung:
Wer an Ruggero Deodato denkt, auch oft liebevoll "Monsieur Cannibal" genannt, denkt dabei meist an dessen bekannte Filme wie Cannibal Holocaust, House on the Edge of the Park, Eiskalte Typen auf heissen Öfen, Cut and Run, Body Count oder Jungle Holocaust. Und weniger an Filme wie Die Barbaren, Dial: Help, Der Tod wartet in Venedig, Ballad in Blood, Die Jungfrau mit der scharfen Klinge oder Hostel 2 (Kurzrolle und Hommage an sein Spitzname Monsieur Cannibal).
The Washing Machine ist ein Mitte 90er Jahre Erotik-Thriller und im Vergleich zu seinen bekannten Streifen wie Cannibal Holocaust und Co. eher unbekannt. Der Film erinnert dabei an ältere Giallos, wo Realität und Fiktion ständig miteinander verschmelzen und es nicht klar ist, wer hier wen über das Ohr haut um am Ende dann einen Twist aus dem Hut zu zaubern. Schlecht ist dies definitiv nicht, auch wenn der Film natürlich kein Kracher ist.
Der Film reiht sich da qualitativ zu Filmen wie The Devil's Honey. The Washing Machine gefällt aber aufgrund der leicht spannenden, mysteriösen und erotischen Story, dessen Ende mir auch gefallen hat. Der Film startet interessant (Sex, Voyeurismus, Surrealität bis hin zum bizarren Fund in der Waschmaschine). Danach beginnt der Cop zu ermitteln, wobei klar ist, dass die Frauen Hintergedanken haben. Hier haben wir zwar keine grossen Namen wie Edwige Fenech und Co. und die Mädels selbst sind nicht unbedingt mein Typ, aber dennoch sexy und verführerisch (am liebsten hatte ich das Mädel mit der Katze oder der blinden Kollegin).
Mit nackter Haut und Erotik wird auch definitiv nicht gespart. Apropos Muschis bzw. zur Katze: da gibt es leider zwei unschöne Szenen, was ich als Katzenliebhaber sagen muss. Natürlich kein Tier-Snuff wie in früheren Filmen des Regisseurs, aber trotzdem. Gore darf kaum erwartet werden. Es gibt vielleicht 2-3 leicht blutige Szenen. Davon eine Hommage an die Kannibalenfilme des Regisseurs. Fand ich cool.
Die Musik gefällt und besorgte Claudio Simonetti (The Card Player). Er hat schon in früheren Filmen mit Ruggero Deodato zusammengearbeitet (Cut and Run). Nebst den Mädels überzeugen auch Philippe Caroit und Yorgo Voyagis (Nosferatu in Venice) in ihren Rollen. Ruggero Deodato legt übrigens auch einen Cameo-Auftritt hin. Habe ihn auch erkannt, sogar ohne die Mithilfe der UK-DVD (Easter Egg).
Fazit: Wer Krimis, Erotikfilme, Thriller und Giallos aus Italien mag, kann durchaus einen Blick riskieren!
Infos:
O: Washing Machine
Frankreich, Italien, Ungarn 1993
R: Ruggero Deodato
D: Philippe Caroit, Ilaria Borrelli, Barbara Ricci, Katarzyna Figura, Yorgo Voyagis
Laufzeit der UK-DVD: 85:44 Min.
Neusichtung am: 29.12.22
Fassungen: Mir lag die UK-DVD von Shameless Screen Entertainment (Limited Metal Tin Edition) vor = Uncut, Englischer Ton, keine Subs, viele Trailer als Extras, durchschnittliche Bild- und Tonqualität. Ob die DVD aus Thailand qualitativ besser ist? Ich weiss es nicht. Andere Alternativen sind mir nicht bekannt. Lief in Deutschland zumindest im PAY-TV. Ob es jedoch auch deutsche VHS- oder DVD-Auflagen gibt, ist mir nicht bekannt. Es gibt keine Blu-Ray (Stand: Dez. 2022). Eine restaurierte Fassung wäre wünschenswert, da Bild- und auch Ton wirklich nicht speziell gut sind…
Kenn ich nicht, aber was für eine gelungen Verpackung. Tolles Ding.
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