Tag 2 Südkorea

Um ca. 09.30 Uhr in Dongmyo (McDonald’s) zum Frühstück meinen Korea Dealer getroffen. Ich werde bewusst nicht den echten Namen nennen – ich werde ihn im Blog nur Korea Dealer nennen (Fotos und Links darf ich posten, habe ihn gefragt). Zu seiner Person

Er ist Kanadier und hat früher in Kanada in einer Videothek gearbeitet und auch ein eigenes DVD-Label gehabt – allerdings kam es nur zu vier Veröffentlichungen, da die kanadische Bürokratie mühsam und teuer ist. Er ist Filmfan.

Er hat u.a. auch als s/s Künstler gearbeitet und hatte u.a. auch in Seoul eine Ausstellung. Er lebt seit mehr als zehn Jahren in Südkorea und ist mit einer Südkoreanerin verheiratet. Er arbeitet als Lehrer (früher Englischlehrer, aktuell Französischlehrer) und hat zwei Facebook-Seiten.

Er ist spezialisiert auf koreanische VHS. Zusammen mit seinem US-Kollegen, der mehr als 16'000 VHS besitzt (Chicago) und auch längere Zeit in Seoul gearbeitet hat, planen die beiden, ein Buch über das koreanische Erotikgenre zu schreiben.

Er ist auch ein Profi, wenn es darum geht, VHS zu reinigen (z.B. von Schimmel zu befreien). Er führt seit neustem auch einen Youtube Channel und hat schon über 1000 VHS gereinigt (auch deshalb nahm ich ein wichtiges Schimmel-VHS mit, welches es vor Ort reinigen sollte).

Weiter: führt er Interviews durch für Mondo Macabro (bekommt aber kein Geld, dafür deren Scheiben gratis). Zudem erstellt er eigene Filmprojekte (mehr dazu später).

Homepage (Künstler): Link

FB Seite Nr. 1: Link

FB Seite Nr. 2: Link

Youtube Channel: Link

Auf dem Programm standen 3.5 Shops.

1. Shop = VHS und DVDs. Sehr viele (DVDs). Die Besitzerin suchte anhand meiner Bilder die DVDs, während ich selbst nach Blindkäufen suchte. Kaffee wurde gratis angeboten. Toller Shop. Gute Qualität. Man findet westliche Filme, koreanische Filme und Filme aus HK. VHS, DVD und Blu-Ray. Wenig VHS.

2. Shop = Treppenhaus Shop – im Laden selbst hat es kaum Platz. Dort lagern zu 90% DVDs (viele selbstgemachte Kopien, welche sie im Keller erstellen) und zu 10% VHS. Wichtig für uns war das Treppenhaus, wo es kaum Platz hat und wo hunderte von VHS lagern – auch hier wurden wir fündig (Korea-Dealer fand u.a. Maniac und beim 2. Besuch Cannibal Holocaust und Cannibal Ferox).

½  Shop = Ein Laden mit nur wenigen VHS vorhanden (mitten in der Sonne auf der Strasse). Drinnen gibt es DVDs. Glaube in dem Laden haben wir gar nichts gekauft. Uninteressant.

4. Shop = Schimmelshop – Tausende von VHS – sehr coole Titel aber 90% aller Filme (und Cover) sind in grauenhaftem Zustand. Viele können nicht gereinigt werden. Daher «Schimmelshop». Der Korea-Dealer suchte den Ort seit sechs Monaten nicht mehr auf, da er jedes Mal höhere Preise verlangte. Heuer waren die Preise aber günstig.

5. Shop = Seoul Folk Flea Market. Gedeckter Flohmarkt mit vielen VHS. Hier habe ich am meisten gefunden. Aber auch hier: checkt die Titel – denn 17 VHS hatten Schimmel, wenn auch nur wenig (ausgerechnet diese Käufe habe ich im Voraus nicht überprüft und es erst im Hotel am Abend gesehen).

Alle diese Shops sind in der Nähe. Wenn man die Orte nicht kennt und um ihre Existenz nicht Bescheid weiss, wird man diese Orte wohlmöglich auch gar nicht finden. Notiz: es waren sogar 4.5 Shops statt 3.5!

Der Korea-Dealer und ich verbrachten zusammen den Tag von 09.30-21.15 Uhr. Sehr sympathischer Mensch mit gutem Filmgeschmack. Ich erfuhr auch, dass es KEIN Treffen mit Casanova Wong geben würde – meist trifft sich mein Korea Dealer mit ihm einmal pro Jahr. Casanova Wong ist eine ziemliche Partynudel. Es fanden viele tolle Gespräche mit dem Korea-Dealer statt.

Notizen zu diesem Tag:

1. McDonald’s hat 24h geöffnet und man kann am Morgen keine regulären Burger essen, dafür diverse Frühstück Menüs (in der Schweiz gibt es das nicht, zumindest nicht dort wo ich wohne)

2. Erster von insgesamt zwei Tagen mit Regen – ein Koreaner lief eine Strecke mit uns mit und hat uns mit seinem Regenschirm vom Regen geschützt – sehr freundlich.

3. Im Seoul Folk Flea Market hat uns ein alter Mann beobachtet, wie wir VHS gesucht und gekauft haben. Er sprach uns bzw. meinen Korea-Dealer hat. Er sei ein ehemaliger Filmprofessor. Sie haben sich sicher 5-10 Minuten ausgetauscht. Er gab ihm sogar eine Karte und bestand auf sein Selfie mit uns dreien!

4. Am späten Abend ass ich im Hotel (Burger «koreanische Fleischvariante»), am Nachmittag gab es ein koreanisches Suppen-Nudel-Fleischgericht 



Karte der Shops: Links unten 1. Shop, rechts unten "Treppenhaus" Shop und rechts oben "Schimmel-Shop"