Dieses Blog durchsuchen

Sonntag, 7. Juli 2019

First Love Review

NIFFF 2019 Spezial
First Love

Story:

Chinesische Triaden unter der Führung des einarmigen Wang bekämpfen die japanische Yakuza und umgekehrt. Als ein Yakuza-Mitglied (Shôta Sometani) und ein korrupter Cop Drogen stehlen und es den Chinesen in die Schuhe schieben, eskaliert die Situation. Denn es läuft nicht wie geplant: es gibt mehrere Opfer und das Escort-Modell Monica (Sakurako Konishi), welcher man die Drogen unterjubeln wollte, flieht im Drogenrausch (bzw. wegen Halluzinationen) und rennt dem Boxer Leo (Masataka Kubota) in die Arme, der am selben Abend erfahren hat, an einem Hirntumor zu sterben. Dieser flüchtet mit Monica in die wilde Nacht – ihnen auf den Fersen die Triaden, die Yakuza, Halluzinationen und die Polizei…

Meine Meinung:

Wilder Ritt und Mix aus Japan von Takashi Miike (The Mole Song: Hong Kong Capriccio). Der Film ist gut, aber nicht herausragend und landet auch nicht in der Sammlung. Dazu veröffentlicht Miike zu viele Filme die zwar meist gut, aber irgendwie nicht mehr speziell sind. Sogar etwas abgenutzt wirken sie.

Dasselbe gilt für die Art und Weise, wie er Filme in Szene setzt. Die ganz wilden Zeiten (Ichi the Killer, Visitor Q, Fudoh) sind längst vorbei und zuletzt gab es doch auch einige eher uninteressante 08/15 Blockbuster (Manga-Verfilmungen) die für nicht Manga-Fans uninteressant waren (zum Teil).

First Love ist auch alles andere als originell was die Story oder einzelne Motive angehen (der junge Boxer verliebt sich ins Escort Modell und umgekehrt, er will ihr helfen, die Sache mit dem Hirntumor – ein Klischee nach dem anderen). Der Film ist ein wilder Yakuza-Mix mit Hommagen ans alte Yakuza-Kino von Kinji Fukasaku (Battles Without Honour and Humanity, Street Mobster, Cops Vs. Thugs) inklusive viel unübersichtlicher Kameraführung, hektischen Schnitten, lautem Kreischen, Schreien und Overacting der Figuren.

Dies hatte früher definitiv mehr Stil und wirkte ernster. First Love ist zur Hälfte eine schwarze Komödie. Es gab viel zu lachen, viel schwarzen Humor. Und: im Grossen und Ganzen war der Film nicht langweilig. Die Figuren waren mehrheitlich gut. Interessanterweise empfand ich die Triaden und Yakuza Figuren als interessanter und charismatischer als das junge «Paar» (den Boxer nimmt man ihm auch in keiner Sekunde ab). Ob der einarmige Wang eine Hommage an Shaw Brothers Legende Wang Yu (The One-Armed Swordsman) darstellte?

Da sind auch paar bekannte Namen dabei, auch wenn ich sie nicht identifizieren kann. Die Story hat den Reiz, weil nichts klappt wie geplant und am Ende alle Parteien (Triaden, Yakuza, Cops, flüchtendes Paar) aufeinandertreffen (inklusive einer gezeichneten Anime-Sequenz). Die Action-Szenen sind nicht der Rede wert und wie erwähnt zum grösstenteils sehr unübersichtlich, die Shoot-Outs ebenso (definitiv kein John Woo) und auch der Schwertkampf oder die Autoverfolgungsjagd inklusive Shoot-Outs waren billig (wie auch der billige CGI Crash).

Mit Blut hingegen wird nicht gespart, auch wenn First Love kein Splatter-Film ist. Es gibt vielleicht 1-3 Szenen, wo man von einem Splattereffekt sprechen kann, der Rest findet im off screen statt und/oder sind blutige Shoot-Outs. Optisch war das ganze schick (Tokyo während der Nacht).

Fazit: Gut, aber kein Kracher. Nur für ultimative Takashi Miike Fans uneingeschränkt zu empfehlen!

Infos:

O: Hatsukoi

Japan 2019

R: Takashi Miike

D: Masataka Kubota, Nao Ohmori, Shôta Sometani, Jun Murakami, Becky, Seiyô Uchino

Laufzeit der Originalversion: Ca. 108 Min.

Gesehen am: NIFFF 2019

Fassungen: Gesehen am NIFFF in Jap. mit u.a. englischen Subs. Es gibt noch keine deutsche Fassung (Stand: Juli 2019).

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen