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Samstag, 11. Mai 2019

China Strike Force Review


China Strike Force

Story:

Die HKer Polizei (Aaron Kwok Fu-Sing, Wang Lee-Hom) und eine japanische Undercover-Agentin (Fujiwara Norika) sind hinter Drogen-Dealern (Mark Dacascos, Coolio, Ken Lo Wai-Kwong) her…

Meine Meinung (basiert auf der Langfassung):

China Strike Force habe ich vom Kollegen erhalten. Der Film sagte mir zunächst nichts. Ich war auch nicht voller Freude, da Coolio, ein Rapper, im Film mitspielt (und auch seine «Musik» zum Teil zu hören ist, hält sich zum Glück aber in Grenzen). Bei früheren HK Filmen habe ich Filme bis ca. 1995 geschaut – alles was danach kam, wurde dann weniger und weniger gesichtet, da die Qualität der Filme abnahm (Krise, da 1997 HK an China zurückging).

Darum sind neue Filme um 2000 gar nicht auf meinem Radar. Aber im Falle von China Strike Force muss ich sagen, dass mir der Film gut gefallen hat. War besser als erwartet, auch wenn der Film kein Highlight ist und nicht an die goldenen Zeiten des HK-Actionkinos heranreicht (Tiger Cage, In the Line of Duty 4, The Killer, Hard Boiled etc.). Aber wenn man China Strike Force mit dem heutigen HK-Actionkino vergleicht, muss man dankbar sein, überhaupt noch so was sehen zu können denn die Action und vor allem Stunts rocken derbe und sind schön Old School – da können neue Filme wie SPL 2, Paradox und Co. einpacken.

Der Film von Stanley Tong, der auch für die tollen Actionszenen verantwortlich war (kein Wunder – er begann seine Karriere m HK-Filmgeschäft als Stuntman für Jackie Chan), bietet seine besten Szenen im ersten und letzten Viertel. Im Mittelteil gibt es Längen und der Film kann das hohe (Action)Niveau nicht halten. Das als Manko. Aber die Action ist, wie bereits erwähnt, super.

Stanley Tong hat nur wenige Filme realisiert, aber die können sich zum Teil mehr als sehen lassen: The Stone Age Warriors (ziemlicher Kracher), Police Story III Super Cop (empfand ich immer als schlechter als die ersten zwei Filme aus der Reihe), Project S (moderne, sehenswerte Michelle Yeoh Action), Rumble in the Bronx (war erfolgreich, auch wenn mir der Film nach mehrheitlichen Sichtungen nicht mehr ganz so gut gefiel) oder First Strike (Teil vier der Police Story Reihe, vor allem in der Uncut-Fassung mit mehr Action zu empfehlen).

Auch seine Arbeiten als Action Director sind beeindruckend: Magnificent Warriors oder Angel II. Leider ging es mit der Qualität seiner Arbeiten, wie allgemein mit dem HK-Kino, bergab (Kung Yu Yoga). Schrille Randnotiz: es war als Script Supervisor verantwortlich für den Horrorfilm Black Magic with Buddha (der passt gar nicht zu seinen anderen Arbeiten, wenn man seine Filmographie anschaut!).

Die Action besteht aus wilden Verfolgungsjagden zu Fuss oder via Automobil (Formel 1-Wagen und Lamborghini), blutigen Shoot-Outs, waghalsigen Stunts (Auto, Motorrad, kämpfen auf fahrenden Autos, von einem Wagen auf den nächsten springen, Kampf auf Glas-Platte hundert Meter in der Luft schwebend) und rasanten, schick choreographierten Wire-Work-Kampfszenen (erinnern vor allem an die guten Alten Anfang 90er Jahre Aciton-Filme aus HK).

Die Qualität der Action- und vor allem Stunt-Szenen hat mich, gerade für das Jahr 2000, positiv überrascht. Da wurde nicht über CGI oder Blue-Screen gearbeitet – die Fahrzeuge, Sprünge auffahrende Autos oder Stunts mit den Motorrädern oder das Finale auf der schwebenden Glasplatte waren aufwändig und NICHT aus dem PC – das wäre heute alles billig aus dem Rechner wenn der Film heute in die Kinos kommen würde.

Das gab Pluspunkte und kompensiert die Schwachstellen des Filmes. Schwachstellen sind: lahmer Mittelteil, Coolio (nervt ziemlich mit seinem Overacting) und dessen Musik, die Tatsache, dass Mark Dacascos kaum kämpfen darf (erinnere mich nur an den Ringkampf gegen den blondgefärbten Ken Lo = sehenswerter Kampf). Mark Dacascos, dessen bester Actionfilm noch immer Drive darstellt, hat mir allerdings als Bösewicht gut gefallen. Leider ist sein Abgang enttäuschend (er stirbt nicht im Kampfduell, das war schon schade).

Der restliche Cast (Aaron Kwok Fu-Sing, Wang Lee-Hom, Fujiwara Norika, Paul Chun Pui) hat mir auch gut gefallen, da gibt es eigentlich nichts zu bemängeln. Aaron Kwok, ein Canto-Pop Sänger, hat seinen Job, auch in den Action-Szenen, gut gemeistert (zwei seiner besten Arbeiten sind für mich nach wie vor The Bare-Footed Kid und 2000 A.D.).

Fazit: Wer das alte HK-Actionkino liebt und den Film bisher mied, sollte sich trotzdem an China Strike Force wagen – Erwartungen kleinhalten (lahmer Mittelteil, Coolio) und sich von den überraschend sehenswerten Actionszenen berieseln lassen = man wird doch mehr oder weniger gut unterhalten!

Infos:

O: Lei Ting Zhan Jing

HK 2000

R: Stanley Tong

D: Aaron Kwok Fu-Sing, Wang Lee-Hom, Fujiwara Norika, Mark Dacascos, Coolio, Ken Lo Wai-Kwong, Paul Chun Pui

Laufzeit der HK DVD: 103:09 Min.

Gesehen am: 30.03.19

Fassungen: Mir lag die HK DVD von Deltamac vor, der einzigen weltweit ungeschnittenen bzw. asiatischen Originalfassung. Ton liegt in O-Ton Kantonesisch (wird aber auch oft Englisch gesprochen) vor inklusive englischen Subs. Ton = u.a. DTS Tonspur. Bild- und Tonqualität sind gut. In Deutschland ist nur die kürzere Fassung erhältlich und dies auch noch ohne O-Ton. Eine Blu-Ray Vö scheint es bisher weltweit nicht zu geben (Stand: März 2019).

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