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Donnerstag, 27. Februar 2025

Mondo Cane 2 Review

Mondo Cane 2

Inhalt inklusive meiner Meinung:

Nach dem überraschenden Erfolg von Mondo Cane (sogar zu einer Oscar Nominierung hat es gereicht) war eine Fortsetzung schnell beschlossene Sache. Es war noch einiges an Material übrig, aus dem nebst Mondo Cane 2 (plus neu gedrehten Szenen) nach Women of the World entstand. In der Dokumentation The Godfathers of Mondo kommen die beiden Regisseure Gualtiero Jacopetti sowie Franco Prosperi zu Wort. Wenn es nach ihnen gegangen wäre, hätte es keine Fortsetzung gegeben.

Sie sagten in der Doku, dass sie für Mondo Cane 2 nicht mehr mit Herz dabei waren. Sie «mussten» die Fortsetzung fast drehen, auf Druck der Produzenten. Und das merkt man: Mondo Cane 2 ist in allen Belangen massiv uninteressanter als das Erstlingswerk. Dass Gualtiero Jacopetti und Franco Prosperi nicht mehr einen Traum erfüllen und nicht mehr mit Hingabe dabei waren, sieht man Mondo Cane 2 zu jeder Sekunde (negativ) an.

Die Inhalte sind wenig interessant und die Musik ist, gerade im Vergleich zum Vorgänger, massiv enttäuscht. Der (Englische) Sprecher ist nun deutlich zynischer und fieser als beim Vorgänger. Was mich vor allem störte ist die Tatsache, dass wohl sehr viele Momente im Film nicht echt nicht. Also gestaged sind. Darunter auch die berühmte Szene mit dem brennenden Mönch, welche ich bisher immer für echt hielt. Dabei orientierte man sich «nur» an echten Ereignissen (Thich Quang Duc, der sich im Juni 1963 in Vietnam das Leben nahm).

Die Szene in Mondo Cane 2 ist sehr gut inszeniert, so dass ich wirklich meinte, sie sei echt. Für diese starken Effekte zeichnete sich der spätere E.T. the Extra-Terrestrial Effekte-Künstler Carlo Rambaldi (Alien, Possession, Flesh for Frankenstein, Deep Red) zuständig. Leiter der Musikabteilung war Bruno Nicolai (Immaculate, Von Angesicht zu Angesicht, Emanuelle in America). Wie gesagt sprang dabei aber keine wirklich erwähnenswerte oder hörenswerte Musik aus der Zusammenarbeit hervor. Schade. Ein toller Soundtrack hätte den uninteressanten Inhalt um diese Fake-Doku leicht aufgewertet.

Fazit: Nur für ultimative Mondo-Fans interessant!

Gefolgt von: Mondo cane oggi - l'orrore continua

Infos:

O: Mondo cane n. 2

Italien 1963

R: Gualtiero Jacopetti, Franco Prosperi

D: -

Laufzeit der US-DVD: 100:08 Min.

Gesehen am: Vor 2006 / Neusichtung: Ende Dez. 2024

Fassungen: Gesehen via The Mondo Cane Collection von Blue Underground (US-DVD, Code 1). Der Film ist Uncut in Englisch oder Ital. mit englischen Subs. Die Bild- und Tonqualität ist sehr gut. In Deutschland als Mondo Cane 2 von diversen Anbietern auf DVD zu haben (Deutsch/Englisch/Ital. ohne Subs, Uncut). Es scheint noch keine Blu-Ray zu geben (Stand: Dez. 2024).

Mittwoch, 26. Februar 2025

Women of the World Review

Women of the World

Inhalt inklusive meiner Meinung:

Nach dem Erfolg von Mondo Cane kam Women of the World auf den Markt. Der Film lief in den Kinos, aber nicht überall reichte es für eine Heimmedium-Veröffentlichung. So schauen ausgerechnet die Deutschen in die Röhre. Zwar lief der Film in den Kinos, aber danach wurde der Streifen nie ausgewertet. Warum nicht? Wahrscheinlich sahen spätere VHS-Verleiher keinen kommerziellen Erfolg. Und nach der neusten Sichtung kann ich das nachvollziehen.

Women of the World lohnt sich absolut nicht. Der «Mondo» beschäftigt sich mit dem Sujet Frauen. Frauen aus aller Welt. Das böte eigentlich genug Stoff, vor allem dazumal, um Kasse zu machen. Sex sells. Natürlich gibt es hier und da einen blanken Busen in Women of the World zu sehen. Aber der Inhalt ist zu 99% folgender: total harmlos, belanglos und absolut langweilig. Zuweilen driftet das schon ins unfreiwillig Komische und Lächerliche ab. Ich bin auch sicher, dass einige Passagen gestellt sind.

Zudem gefiel mir die Musik, Teilnahme von Riz Ortolani (Brutes and Savages, Der Clan, der seine Feinde lebendig einmauert, Killer Crocodile) hin oder her, nicht. Diese war auch oft viel zu komisch und gibt einzelnen Szenen eine komödiantische Note. Und einen Mondo schaue ich nicht, weil ich lachen will. Die Musik passte somit zwar zum komischen Unterton gewisser Szenen, aber für sich allein betrachtet gefiel sie mir nicht. Da bin ich von Riz Ortolani Anderes gewohnt. Regie führten erneut die Männer, die mit Mondo Cane Welterfolg verbuchten. Mit Women of the World gelang ihnen das nicht.

Fazit: Harmlos und langweilig!

Infos:

O: La Donna nel mondo

Italien 1963

R: Paolo Cavara, Gualtiero Jacopetti, Franco Prosperi

D: -

Laufzeit der US-DVD: 106:39 Min.

Gesehen am: Vor 2006 / Neusichtung am: 20.12.24

Fassungen: Gesehen via Blue Undergrounds The Mondo Cane Collection = Englisch/Ital. mit englischen Subs, Uncut, sehr gute Bild- und Tonqualität, Code-1-Disc. In Deutschland lief der Film unter dem Titel Alle Frauen dieser Welt im Kino. Auf VHS, DVD oder Blu-Ray erschien der Film in Deutschland hingegen nie (Stand: Dez. 2024).

Dienstag, 25. Februar 2025

Kuso Review

Kuso

Inhalt inklusive meiner Meinung:

Kuso war einer der Titel, welche ich dazumal 2017 am Fantasy Film Fest in Deutschland verpasst habe. Durch die Ankündigung der offiziellen US-Blu-Ray kam ich nun in den Genuss, den Film anzusehen. Mehr dazu unter Fassungen. Wobei, kann im Falle von Kuso wirklich von einem «Film» gesprochen werden? Die Hintergründe zum Film oder den Machern war mir unbekannt. Bei Kuso handelt es sich nicht um einen Spielfilm mit Plot, sondern mehr oder weniger um ein Arthouse-Musik-Video in Spielfilmlänge, in dem diverse Sequenzen abgespielt werden.

Ich wusste auch nicht, wer Steven Ellison ist. Steven Ellison ist u.a. ein DJ und Rapper, der auch ein Musik-Label gegründet hat. Im Film sind wohl etliche namhafte Künstler aus der Szene anzutreffen. In der Hinsicht und Musikrichtung bin ich jedoch ein Greenhorn, so dass ich dazu keine Hintergrundinfos liefern kann. Ich ging also, und das ist auch nicht schlecht, mit neutralen Infos an Kuso. Die Hintergründe um Regisseur Steven Ellison kannte ich vor der Sichtung nicht. Hat mir Kuso, der sehr eklig sein soll, gefallen?

Leider gar nicht. Kuso gefiel mir aus zwei Gründen nicht. Zum einen gefiel mir die ganze Machart (Optik, Musik, Settings) nicht (wobei es schon 1-2 Sequenzen gab, die optisch cool waren) und zum anderen war mir der Film auch zu wenig eklig. Die ekligen Parts wirkten aufgesetzt oder repetitiv (die ganzen Hautgeschwüre z.B. wirkten auch zu künstlich, zu sauber, zu steril). Die Machart ist natürlich Geschmackssache. Fans der im Projekt involvierten Künstler dürften mit Kuso audiovisuelle Orgasmen erleben.  Die Leidenschaft und Energie, welche ins Projekt geflossen sind, sind erwähnenswert, trafen aber nicht meinen Geschmack. 

Fazit: Wenn ich mir Filme mit Ekel-Faktor ansehen will, die mir persönlich mehr zusagen, dann empfehle ist stattdessen Werke wie Feed oder Pink Flamingos.  

Infos:

O: Kuso

USA 2017

R: Steven Ellison

D: George Clinton, Bus Driver, Tim Heidecker, Hannibal Buress

Laufzeit der Bootleg DVD: Ca. 97 Min.

Gesehen am: 19.12.24

Fassungen: Der Film wurde, wie es scheint, erst Ende 2024 von Vinegar Syndrome bzw. durch eines ihrer Partner-Labels in den USA als Blu-Ray angekündigt. Ich bekam den Film vom Kollegen als Bootleg-Blu-Ray geschenkt = Hervorragende Bild- und Tonqualität, Uncut, Englischer Ton, Englische Subs vorhanden. Es gibt keine deutsche Fassung (Stand: Dez. 2024).

Montag, 24. Februar 2025

Mondo Cane Review

Mondo Cane

Inhalt inklusive meiner Meinung:

Mondo Cane war wohl der erste Mondo, auch besser bekannt als «shockumentary» und dazumal, bei Veröffentlichung 1962 einfach als reine Dokumentation verkauft. Die Italiener Gualtiero Jacopetti (Africa Addio) und Franco Prosperi (Addio Zio Tom) waren damit sehr erfolgreich. Der Film war auch international ein voller Erfolg, so dass Fortsetzungen und weitere Mondos die Folge waren. Zudem wurde der Film in den USA sogar für die beste Musik für einen Oscar (!!) = nominiert, und zwar der Song «More» von Riz Ortolani (Cannibal Holocaust, Don’t Torture a Duckling, House on the Edge of the Park).

Es folgten offizielle (Mondo Cane 2 + 3), nicht offizielle (Mondo Cane 4-5), die ganzen Afrika-Mondos der Castiglioni-Brüder (Magia Nuda) und Co. (Shocking Africa) bis hin zu «Asiatischen Settings» (Shocking Asia). Selbstverständlich wollten auch andere Nationen vom Kuchen ein Stück abhaben. Auch die Franzosen beteiligen sich am Genre (Forbidden World) und eine der bisher erfolgreichsten Reihen stammte aus den 80ern und den USA: Gesichter des Todes. Alles war dazumal fremd, neu und leicht anrüchig war, war an den Kinokassen ein voller Erfolg.

Dazumal gab es kein Internet und kein Social Media. Die Leute waren weltoffen und vor allem neugierig. Dem Zeitgeist ist es geschuldet, dass solche «Dokumentationen» im Kino erfolgreich waren. Mondo Cane gilt als Mondo-Klassiker, der in der Tat etwas mehr Anspruch und Qualität besitzt, als spätere Schundwerke, die nur schockieren wollten. Die "Doku" ist im Vergleich zu späteren Werken, sieht man von einigen Momenten gegen Tiere ab, relativ harmlos. Einzelne Szenen könnten sogar aus heutiger Sicht sozial- oder kapitalismuskritisch gewertet werden. Ich fand den Inhalt bei aktueller Neusichtung jedoch sehr zäh und langweilig (heute zum ersten Mal in Englisch gesehen), so dass die DVD (wie erwartet) aus der Sammlung fliegt.

Fazit: Nicht uninteressant, besser als sein Ruf und wegweisend, aber da relativ langweilig nichts mehr für meine Sammlung…

Gefolgt von: Mondo Cane 2

Infos:

O: Mondo cane

Italien 1962

R: Gualtiero Jacopetti, Paolo Cavara, Franco Prosperi

D: -

Laufzeit der US-DVD: 107:37 Min.

Gesehen am: / Neusichtung: 15.12.24

Fassungen: Gesehen via The Mondo Cane Collection Box (US-Vö von Blue Underground). Die Fassung ist Uncut, Code-1-Disc, Englisch oder Ital. mit englischen Subs. Die Bild- und Tonqualität ist sehr gut. Gibt es in Deutschland Uncut auf DVD (Englisch, Deutsch oder Ital. Audio) von diversen Anbietern. Es gibt bisher keine Blu-Ray (Stand: Dez. 2024).

Sonntag, 23. Februar 2025

Hong Kong Adam's Family Review

Hong Kong Adam's Family

Story:

Triaden-Boss und Vater Sek (Sek Kin) und seine vier Söhne (u.a. Michael Chan Wai-Man, Shing Fui-On) erben Millionen von USD, wenn sie sich läutern und von nun an ein tugendhaftes Leben führen – weg von gebrochenen Frauenherzen, Casino-Einnahmen, Zwangsprostitution oder Schutzgelderpressungen. Den Lebensstil zu ändern, ist einfacher gesagt als getan, zumal die Konkurrenz (Lung Fong, Wu Fong), die sonst das Geld erbt, viel investiert, um der Familie Steine in den Weg zu legen…

Meine Meinung:

Ich freute mich, über ein Auktionshaus in China den eher seltenen HK-Film Hong Kong Adam's Family als HK-Laserdisc gefunden zu haben. Eine 1994er Komödie. Als grosser Michael Chan Wai-Man (The Deadly Breaking Sword, Talk to Me, Dicky, The Mad Cold-Blooded Murder) Fan war ich natürlich noch glücklicher, den Film mehr oder weniger zufällig gefunden zu haben. Mit Ausnahme von einzelnen Musikstücken, hatte der Film mit «Adam’s Family» aber nichts zu tun, auch wenn ich das nicht 100% sagen kann, da ich diese (mit Ausnahme des Namens) nicht kenne.

Leider muss ich eingestehen, dass mich der Film doch eher enttäuscht und teilweise auch genervt hat. Und das trotz derben, politisch unkorrekten Humors, wie sie in den 90ern oft im HK-Film zu sehen waren (Jokes über AIDS oder Dunkelhäutige). Der Cast wie Sek Kin (Enter the Dragon), Michael Chan Wai-Man, Lung Fong (The Fortune Code), Shing Fui-On (Doctor Vampire), Shum Wai (Who’s the Crook), Maria Cordero (School on Fire) oder William Ho Ka-Kui (Brother of Darkness) kann sich eigentlich sehen lassen.

Der Hauptgrund war die Tatsache, dass der Humor mit Ausnahme des wenigen politisch unkorrekten Humors nervend, unlustig und teilweise auch zum Fremdschämen einlud. Ich fand wenig witzig, muss ich sagen. Speziell schlecht war die Musik und der Einsatz von Musik- und Gesangsszenen. Ich denke, die Musik war fast das Schlechteste im Film. Billig und uninspiriert. 

Der Film ist zwar nicht langweilig und abwechslungsreich, aber inhaltlich wird auf grosse Überraschungen oder Highlights verzichtet. Die Zeit geht beim Schauen vorbei, aber es motiviert nicht, dass Gezeigte in Zukunft nochmals schauen zu wollen. Das Gamble-Finale, in welchem Maria Cordero aus dem Hut gezaubert wird, fand ich unspektakulär, wie eigentlich der gesamte Plot.

Fazit: Für eine Komödie zu unlustig und mit schlechter Musik ausgestattet. Schade um den Cast…

Infos:

O: Jian ren shi jia

HK 1994

R: Bosco Lam

D: Sek Kin, Michael Chan Wai-Man, Lung Fong, Shing Fui-On, Shum Wai, Maria Cordero, William Ho Ka-Kui, Wu Fong

Laufzeit der HK-LD: Ca. 94 Min.

Gesehen am: 15.12.24

Fassungen: Mir lag die HK-LD von Star vor = Uncut, O-Ton, englische Subs, sehr gute Bild- und Tonqualität. Die LD war aber, wie auch die Verpackung, in keinem guten Zustand. Am Ende der 1. LD-Seite und am Ende der 2. LD-Seite kam es Abspielproblemen. So konnte ich ca. zwei Minuten vom Ende nicht schauen, während sich die Probleme der 1. LD-Seite immerhin spulen liessen. Andere Fassungen ausser einem US-VHS von World Video (Audio und Subs unbekannt) sind mir nicht bekannt (Stand: Dez. 2024).

Samstag, 22. Februar 2025

The Way of the Dragon Review

 

The Way of the Dragon

Story:

Tang Lung (Bruce Lee) wird von Hong Kong nach Italien, Rom geschickt. Er soll dort helfen, dass Restaurant von Cheng Ching Hua (Nora Miao) vor Gangstern (Jon Benn, Wei Ping-Ao, Chuck Norris, Robert Wall, Hwang In-Shik, Piet Schweer) zu beschützten, welche Cheng Ching Hua zum Kauf zwingen wollen…

Meine Meinung:

Nach den Erfolgen, die Golden Harvest mit Bruce Lee in The Big Boss und Fist of Fury eingefahren hatte und die Jimmy Wang Yu als Hong Kongs Superstar ablöste, wurde Bruce Lee Vertrauen geschenkt, indem er für seinen 3. Film für Golden Harvest nicht nur als Hautfigur und Star vor der Kamera stand, sondern Bruce Lee, der den Film auch produzierte, sollte auch Regie führen und das Drehbuch schreiben inklusive die Kampfszenen choreographieren.

Da Bruce Lee später so überraschend starb, sollte The Way of the Dragon sein einziger Spielfilm sein, in dem er auch Regie führte. The Way of the Dragon, dessen Produktion sehr spannend verlief (ich empfehle die Extras der Arrow Video Disc zu sichten, viele interessante bis berührende Infos), wurde vor Ort in Italien gedreht. Mit einer HK-Crew, mit einem Italienischen Cast und mit weiteren Ausländern aus den USA. Ein internationaler Mix. Aus Italien wurde Malisa Longo (Salon Kitty) für einen amüsanten Cameo-Auftritt vor die Kamera geholt (und sie wird dennoch als «Hauptfigur» im Vorspann erwähnt).

Aus den USA heuerte Bruce Lee den damaligen Welt-Champion Chuck Norris (Invasion USA, Code of Silence, Hero and the Terror) und später in Rom vor Ort dessen Schüler Robert Wall (Enter the Dragon) für die Rollen als Bösewicht an. Aus Korea wurde Hwang In-Shik (Hard Bastard, Dragon Lord) eingeflogen, der ebenfalls einen der Bösewichte spielen sollte. Hauptbösewicht wird von Jon Benn (The Clones of Bruce Lee, Challenge of the Tiger) gespielt, dessen rechte Hand von Wei Ping-Ao (= Comic-Charakter) und als Kleingangster wurden auch internationale Namen verpflichtet (z.B. den aus Schweden stammende Piet Schweer). Nora Miao (The Beauty Escort, The Kung Fu Kid) und Shaw Brothers Star Anthony Lau (The Brothers, The Pure and the Evil) haben grosse Rollen bekommen.

Ich sah den Film schon lange nicht mehr. Ich hatte den Film nicht mehr als so lustig in Erinnerung und der Klamauk und Humor war schon sehr gewöhnungsbedürftig. Bruce Lees Figur, aus dem fernen Hong Kong kommend, vom Landei in die Grossstadt, zuzusehen, wie er mit der Moderne und neuen Kultur Probleme hat, war schon ein Mix aus amüsant, unterhaltsam, gewagt und eigentlich doof statt wirklich lustig. Auch das Overacvting der Bösewichte geht in diese Richtung, abgesehen von dem Trio, welches erst vor dem Finale im Film eingeflogen wird (Chuck Norris, Robert Wall, Hwang In-Shik). Chuck Norris erste Szene mit Italo-Western Vibes, ist ein epischer Moment in dem Film!

Der Film, der sogar einige Längen hat, wartet auch mit nackten Tatsachen (Malisa Longo Auftritt als Prostituierte, damals in Bruce Lees Hotelzimmer gedreht), viel Klamauk und Sightseeing aus Rom auf. Den Film ausserhalb Hong Kongs zu drehen half mit, den Film erfolgreich zu machen. Ein kluger Schachzug und damit war Bruce Lee anderen Stars wie Jet Li (The Defector – Der Dragon Fighter, The Master), Michael Chan Wai-Man (Adventure in Denmark), Alexander Fu Sheng (Chinatown Kid) oder Jackie Chan (Rumble in the Bronx) weit voraus. Trotz dem wilden (und fast schon trashigen) Mix, hat der Film dadurch einen gewissen Reiz, auch wenn mir The Big Boss und Fist of Fury besser gefallen. Ich würde den Film qualitativ in etwa auf die auch international besetzten Enter the Dragon Stufe setzen.

Die Kampfszenen sind okay. Sie sind realistischer als in früheren Filmen und wirken daher auch unspektakulärer. Bei den ganzen Ausländern sieht man jedoch auch teilweise, dass da wohl nicht immer ein echter Kontakt bei den Kampfszenen bestand. Es macht aber Freude, wenn Bruce Lee die Gangster, die auch fast aus einem Troma oder Charles Bronson Film stammen könnte, verdrischt. Erst gegen Ende, wenn Bruce Lee gegen Chuck Norris, Robert Wall und Hwang In-Shik kämpft, werden die Kampfszenen besser. Das Finale vor toller Kulisse (es wurde Geld gezahlt, damit die Innenaufnahmen vom Kolosseum entstanden sind) ist dann einer der besten Endkämpfe, welche das HK-Kino je hervorgebracht hat, wenn sich Bruce Lee und Chuck Norris in einem Kampf auf Leben und Tod, trotzdem Respekt und Ehre erweisen.

Fazit: Man kann von The Way of the Dragon halten was man will, dennoch muss dem wegweisenden Klassiker Respekt und Ehre gezollt werden! Pflichtprogramm für Bruce Lee Fans!

Infos:

O: Meng Long Guo Jiang

HK 1972

R: Bruce Lee

D: Bruce Lee, Anthony Lau, Nora Miao, Jon Benn, Wei Ping-Ao, Chuck Norris, Robert Wall, Hwang In-Shik, Piet Schweer, Malisa Longo

Laufzeit der UK-Blu: Ca. 99 Min.

Gesehen am: Okt. 2007 / Neusichtung am: 13.12.24

Fassungen: Gesehen via UK-Blu-Ray von Arrow Video («Bruce Lee at Golden Harvest» Box). Uncut, O-Ton, englische Subs, sehr gute bis hervorragende Bild- und Tonqualität, Unmengen an Extras. Nebst jap. Extended Fassung (Neue Musik, veränderte, längere Credits = eigentlich wenig interessant) gefallen ansonsten folgende Extras: Die Doku «The Way of the Camera», glaub die war sogar in Spielfilmlänge, fand ich sehenswert. Viele Hintergründe und viele Fans der Szene kommen zu Wort (Andre Morgan, Michael Worth, Jon Kreng, Andy Cheng, Frank Djeng, David Yeung, Piet Schweer, Jon Benn und John Saxon). Das Interview mit Italienerin Malisa Longo, die im Film nur einen Cameo-Auftritt hinlegt, fand ich auch spannend. Vor allem, weil sie nicht aus der «Kung Fu Szene» stammt und ihre Ansichten wiedergibt. Sehr rührend fand ich die Infos von John Young und seinem Treffen mit Bruce Lee. Von den Archiv-Interviews habe ich nicht alle gesehen, nur jene von Jon Benn, Bob Wall und Hwang In-shik. Die fand ich auch interessant. Es hätte noch mehr Bonusmaterial, aber ich habe nicht für alles Zeit. In Deutschland gibt es den Film von Universum Film Uncut auf Blu-Ray. Titel: Die Todeskralle schlägt wieder zu.

Freitag, 21. Februar 2025

Update

Es gibt zwei neue Restaurant Berichte


- Restaurant Waldeck

- Thai Food - Kitchen 41 

Thai Food - Kitchen 41

Adresse: Kornhausgasse 10, 4051 Basel

 

Mitte Februar zog es mich im Frei nach Basel. Mein Kumpel hatte im Januar Geburtstag. Wir gehen Jahr für Jahr traditionsgemäss essen, wenn wir Geburtstag haben. Mal in Bern, Mal in Basel. Letztes Jahr waren wir z.B. im Beef7 Premium Steakhouse & Bar gewesen. Zur Wild-Season musste der Kollege dann leider (kurzfristig) absagen. Der Kollege wählte ein thailändisches Restaurant aus. Thailändische Küche ist mir praktisch unbekannt. Ich war bisher nur einmal in Neuchatel (zu NIFFF Zeiten) einmal in einem thailändischen Restaurant gewesen. Daher freute ich mich. Gleichzeitig wusste ich auch, dass die Speisekarte für mich eingeschränkt sein würde.

Warum? Weil ich keine Kokosmilch mag. Und das war in einer Vielzahl der Gerichte enthalten. Hier und da beinhalteten die Menüs auch Lebensmittel und Saucen wie Ingwersauce oder Crevetten. Auch Dinge, welche nicht meinem Geschmack entsprechen. Ich war also etwas eingeschränkt, aber gleichzeitig auch offen für Neues und freute mich auf den Restaurantbesuch. Am Vormittag schaute ich mir noch einen Streifen aus Severin Films Bruceploitation Box Vol. 1 an, ehe es mich am frühen Nachmittag nach Bern und danach nach Basel führte. Ich kaufte früh Spartickets. Damit war ich zwar nicht spontan unterwegs, dafür billig. So zahlte ich für beide Zugtickets nur je 11.90 CHF.

Der Zug war überraschend leer, obwohl es eine schnelle Direktverbindung war. Wir trafen uns in Basel am Bahnhof um ca. 16.00 Uhr. Ich war erstaunt und überrascht, wie kalt es in Basel war. Es war, vor allem durch eine kalte, bissige Bise, deutlich kälter als in Bern. Wir hatten auf 18.00 Uhr reserviert. Das Starbucks war total voll, also nahmen wir im McDonald's ein Kaffee. Auch günstiger als im Starbucks. Im McDonald's wird neu auch serviert à la ein Restaurant. Da wir uns lange nicht sahen (ein Jahr), gab es viel zu erzählen. Die Zeit verflog wie im Flug. Um ca. 17.30 Uhr machten wir uns zu Fuss auf dem Weg zum Restaurant. Der Kollege hatte reserviert.

 

Ich bestellte:

 


Als Vorspeise

Thai Poulet-Spiesse 4 Stk

Stier Fried Poulet Spiesse an Nam Jim Jaew Sauce

13.90 CHF

 

Als Hauptgang

Massaman Curry

Massaman Curry mit Erdnüssen, Zwiebeln, Kartoffeln & Reis

Mit Poulet

27.90 CHF

 


Als wir dort ankamen, war das Restaurant praktisch noch leer. Es machte optisch einen sympathischen Eindruck. Was die Vorspeisen angehen, hatte ich nicht viel zu wählen. Da fiel die Wahl nur die Poulet Spiesse. Als ich dazumal in Neuchatel thailändische essen ging, nahm ich auch Poulet Spiesse als Vorspeise. Die Vorspeise war gut, auch wenn ein-zwei Stücke Poulet einen komischen Geschmack hatten. Ob sie da statt Poulet Lamm nahmen? Ich muss sagen, dass ich selten Poulet esse. Vielleicht lag es auch daran. Die Sauce war sehr gut. Die 2-3 Salatblätter liess ich liegen. Auf den Hauptgang freute ich mich. Die Mischung Erdnüsse, Zwiebeln, Kartoffeln und Reis hörte sich spannend an. Man konnte bei der Wahl des Fleisches zwischen Poulet, Rindfleisch, Crevetten und Tofu auswählen. Da das Poulet etwas günstiger war als das Rindfleisch, nahm ich auch zum Hauptgericht das Poulet. Und der Hauptgang war ein Genuss. Extrem gut und schmackhaft. Die Grösse täuscht: es war viel und ich bekam, obwohl das Menü nicht scharf war, sehr warm während dem Essen. Die Nase lief. Nur am Ende, als die Schüssel praktisch leer war, quasi mit dem letzten Löffel, nahm ich etwas in den Mund, dass ich, wenn ich nicht im Restaurant gewesen wäre, ausgespuckt hätte. Ich weiss nicht, ob es eine Limette oder Ingwer war, denn beides wurde auf der Speisekarte im Gegensatz zu den anderen Menüs, nicht erwähnt. Ich habe es als harte Wurzel mit hässlichem Geschmack interpretiert. Abgesehen davon wäre der Hauptgang ansonsten perfekt gewesen. Dem Kumpel schmeckte es extrem gut. Er wird wieder gehen. Bei mir wird es sicher länger dauern, da ich vieles auf der Karte nicht gerne habe. Danach liefen wir noch in die Markthalle. Das wirkt wie ein Indoor-Street-Food-Festival. Das muss ich in Zukunft auch Mal testen. Dort verbrachten wir noch gut eine Stunde, ehe es mich wieder nach Bern zog.

 

 

Fazit:

 


Hervorragend

Sehr gut

Gut und solide

Enttäuschend










Restaurant Waldeck

Adresse: Bernstrasse 5 CH-3072 Ostermundigen

 

2025 gehe ich es gemütlicher an, was Restaurant Besuche angehen. Im Januar war ich z.B. nur einmal auswärts essen und im Feb. war es (erst) Mitte Monat so weit. Wir haben spontan zu dritt im Waldeck, in welchem ich schon so oft essen ging (siehe Bericht), abgemacht. Ein Samstagabend. Es war nach vier Nächten (ich arbeite als Nachtwache) mein Ausschlaftag. Ich schlief heute unbewusst länger als geplant, da ich nach dem Wecker (12.15 Uhr) liegen blieb und wieder einschlief. Wir hatten nicht reserviert und wir trafen uns um 18.30 Uhr. Durch Glück bekamen wir noch einen Tisch im schickeren Teil des Restaurants, welches fast ausverkauft schien. Schön zu sehen, dass es im Waldeck so gut läuft. Zudem hatte es erstaunlich viele junge Gäste.

Da ich im Moment etwas bewusster auf Ausgaben schaue, wollte ich die Saltimbocca mit Risotto nehmen statt das Rindsfilet (400g). Saltimbocca ass ich seit Jahren nicht mehr. Doch dann wurde ich überraschend eingeladen. So nahm ich zwar nicht die Saltimbocca, aber auch nicht das teurere Rindsfilet (57 CHF). Nebst der regulären Karte boten sie aktuell noch andere Menüs mit Cordon Bleus an. Schlussendlich bekam ich darauf Lust. Zu guten Gesprächen im vollen Lokal bestellte ich folgendes Menü:

 


Menü

CORDON BLEU 

FRIBOURGER Vacherin, Speck & Zwiebeln

inkl. Nüsslersalat mit Ei Pommes Frites

37.00 CHF

 

Als Nachspeise:

Meringues Chantilly & Schokoladenmousse

? CHF



Nebst der Tatsache, dass das Restaurant auch voll schien, gefällt auch, dass seit vielen Jahren die gleichen Kellner servieren. Das ist immer ein gutes Zeichen. Auch der Chef selbst packte mit an und deckte z.B. unseren Tisch. Auch das ist schön zu sehen.  Die Fribourger Variante des Cordon Bleu nahm ich wegen dem Speck und den Zwiebeln. Es gab insgesamt vier Varianten. Diese sprach mich am meisten an. Der Salat war sehr fein. Viel Ei, viel Sauce. Gute Menge als Vorspeise. Nicht zu viel. Die Pommes Frites waren auch gut, ebenso das Cordon Bleu. Das war sehr gut und schmeckte lecker. Die Desserts, vor allem der Rahm (Chantilly) und der Schokoladenmousse, waren ausgezeichnet. Danach ging es in der Kälte nach Hause, wo ich mir noch einen Film und ein starkes Kaffee gönnte. Schöner Start in ein schönes Frei.

 

Fazit:

 

Hervorragend

Sehr gut

Gut und solide

Enttäuschend












Donnerstag, 20. Februar 2025

The 36 Deadly Styles Review

The 36 Deadly Styles

Story:

Bösewichte (Lau Kwok-Shing, Bolo Yeung, Hwang Jang-Lee) terrorisieren die Gegend. Eine Gruppe von Helden (Fan Mei-Sheng, Nick Cheung Lik, Jeannie Chang Yung-Yung) stellt sich ihnen entgegen…

Meine Meinung:

The 36 Deadly Styles ist der bisher schwächste Beitrag in EUREKA!s Box-Set "Cinematic Vengeance!", den ich sah. Da waren The Shaolin Kids und vor allem 7 Grandmasters deutlich besser. Auch allgemein und abgesehen von der Eureka Box stellt The 36 Deadly Styles wohl einen der schwächeren Filme von Joseph Kuo (Mystery of Chess Boxing, The Unbeaten 28, Born Invincible) dar. Der Grund ist der massiv komplizierte und unzusammenhängende Plot. Der Film bietet quasi zwei Plots und ob die zusammen überhaupt eine Rolle spielen, kann ich nicht Mal sagen. Man könnte das Gefühl bekommen, dass hier aus zwei Filmen ein Film gebastelt wurde.

Der Humor und Klamauk sind mühsam wie auch das Overacting einiger Figuren wie. Chan Lau, der zu Beginn des Films den späteren Helden Nick Cheung und seinen Onkel durch die Wälder jagt, bevor sie Zuflucht in einem Shaolin-Tempel finden, nervt in diesen Szenen. Später kommen ultrabillige und lächerliche Perücken dazu. Die Haarpracht von Lau Kwok-Shing und Bösewicht Hwang Jang-Lee (The Uninvited Guest of the Star Ferry), der praktisch nur gegen Ende vorkommt, sind schlimm. Noch viel schlimmer und absolut lächerlich hat es jedoch Bolo Yeung (Bolo) erwischt. Das Ding muss ihn auch bei den Kampfszenen im Sehen beeinträchtigt haben…

Die Kampfszenen sind dabei solide und werden später, wenn sich auch eine Art Haupt-Geschichte bildet, besser und besser. Auch das ist im Old School Kung Fu Genre nichts Neues. Aber so schlecht oder belanglos wie hier, wurde es selten umgesetzt. Die besten Trainings- und Kampfszenen kommen im letzten Viertel vor, wenn Bolo Yeung, Hwang Jang-Lee, Nick Cheung, Mädel Jeannie Chang und Shaw Brothers Star Fan Mei-Sheng (Mysterious Footworks of Kung Fu) mehr und mehr in den Vordergrund geraten. Der Ton des Filmes wird auch ernster und der Finalkampf und das Ende von Hwang Jang-Lee ist dann sogar überraschend blutig geraten.

Fazit: Nur für Freaks von Old School Kung Fu Komödien zu empfehlen! Alle anderen schauen besser Drunken Master und Co.

Infos:

O: Mi Quan San Shi Liu Zhao

HK 1979

R: Joseph Kuo

D: Lau Kwok-Shing, Bolo Yeung, Hwang Jang-Lee, Fan Mei-Sheng, Nick Cheung Lik, Jeannie Chang Yung-Yung, Yeung Chak-Lam, Chan Lau, Jack Long Shi-Chia

Laufzeit der UK-Blu-Ray: 92:17 Min.

Gesehen am: Okt. 2009 / Neusichtung am: 13.12.24

Fassungen: Mir lag die UK-Blu-Ray von EUREKA! Via "Cinematic Vengeance!" Box vor. In dieser sind mehrere Filme von Joseph Kuo enthalten plus Karten, Booklet etc. Zu The 36 Deadly Styles: Uncut, O-Ton mit englischen Subs, Audiokommentar als Bonus, hervorragende Bild- und Tonqualität. In Deutschland ist der Film Uncut und in Deutsch auf DVD raus. Von diversen Anbietern. Ohne O-Ton. Titel: Die Acht tödlichen Schläge.

Mittwoch, 19. Februar 2025

Angel Terminators Review

Angel Terminators

Story:

Gangster Sawada (Kenneth Tsang Kong) kehrt nach sieben Jahren Exil aus Thailand nach Hong Kong zurück. Dort bringt er Gangster-Boss Bin (Shum Wai) um, der ihn vor sieben Jahren betrog und reisst die Macht an sich. Zusammen mit seiner Bande (Nishiwaki Michiko, Alan Chui Chung-San, Dick Wei, Mark Houghton, Bruce Fontaine) hat er nun das Sagen. Doch zwei Probleme tun sich auf: zum einen will er seine Ex-Frau (Carrie Ng) zurück, welche jedoch inzwischen mit einem Polizisten verheiratet ist, zum anderen sind zwei Cops (Sharon Yeung Pan-Pan, Kara Hui) hinter Sawada her…

Meine Meinung:

Angel Terminators sah ich lange nicht mehr. Es handelt sich um einen Anfang der 90er Jahre Actionfilm aus Hong Kong. Ein sogenannter Girls with Guns Streifen. Der Film von Wai Lit ist sehenswert. Umso fragwürdiger ist die Tatsache, dass Wai Lit in seiner Karriere nur zwei Mal auf dem Regiestuhl sass. Ansonsten fungierte er vor allem als Schauspieler vor der Kamera (Queen's High, Heart of Danger, Ghost Nursing), wobei er vor allem kleine Rollen gespielt hat. Angel Terminators war kein Flop, daher kann ich nicht mutmassen, warum er danach keine weiteren Filme mehr realisierte.

Mit Angel Terminators hat Wai Lit auf jeden Fall einen der besseren Girls with Guns Beitragen auf die Menschheit losgelassen. Der Plot ist dabei simpel. Auf der einen Seite haben wir die Bösewichte, auf der anderen Seite die Helden (= Cops). Und Carrie Ng spielt die dritte Geige und gerät zwischen die Fronten, um noch etwas mehr Plot und einen leichten Hauch von Dramatik in den ansonsten 08/15 Inhalt zu bringen. Dabei sind unzählige bekannte Namen mit an Bord. Kenneth Tsang Kong (Paragon of Sword and Knife), Shum Wai (The Protector), Nishiwaki Michiko (In the Line of Duty III), Alan Chui Chung-San (The 7 Grandmasters), Dick Wei (The Champions), Kara Hui (Behind the Curtain), Carrie Ng (Thunder Cop), Sharon Yeung (Duell der 7 Tiger) oder Gweilo Mark Houghton (Fight Back to School 2).

Besonders Fans von kämpfenden und schiessenden Mädels kommen voll auf ihre Kosten. Sharon Yeung, die schon zu Old School Kung-Fu Zeiten zulangte und Kara Hui, ein ehemaliger Shaw Brothers Star, gefallen in ihren Rollen. Auf der Gegenseite mimt Japanerin Nishiwaki Michiko gekonnt die Rolle des Bösewichts und der Rächerin, die den Tod von Alan Chui Chung-San (toller Stunt, der sein Leben im Film aushaucht) zu rächen versucht. Dick Wei, immer gut als Bösewicht, kommt erst gegen Ende vor. Kenneth Tsang gibt einen wunderbaren Fiesling ab. Shum Wai und Carrie Ng haben Nebenrollen. Der Film hätte auch ohne diese Sequenzen funktioniert.

Das Tempo des Filmes ist hoch. Es gibt viele spektakuläre und abwechslungsreiche Action-Szenen zu sehen. Dazu passende Settings wie abgelegene Hallen, Fabriken oder Baustellen. Die Actionszenen bestehen aus Verfolgungsjagden, schmerzhaften Stunts, blutigen Shoot-Outs und stark choreographierten, harten Kampfszenen. Die Actionszenen hat der Film Jacky Chen Shao-Lung zu verdanken, der u.a. für die Action in Filmen wie Love Me Vampire, Of Cooks and Kung Fu oder Master Killers zuständig war. Ein weiterer Star, der seine Erfahrungen bereits im Old School Kung Fu Sektor sammelte.

Fazit: Toller Girls with Guns Film. Must Have Titel!

Infos:

O: Gwang Tin Wong Ga Cheung

HK 1992

R: Wai Lit

D: Kenneth Tsang Kong, Shum Wai, Nishiwaki Michiko, Alan Chui Chung-San, Dick Wei, Carrie Ng, Sharon Yeung Pan-Pan, Kara Hui, Mark Houghton, Bruce Fontaine

Laufzeit der deutschen Blu-Ray: 92:35 Min.

Gesehen am: Jan. 2007 / Neusichtung am: 13.12.24

Fassungen: Früher sah ich den Film via HK- oder wahrscheinlicher als Tai Seng DVD. Diese habe ich schon länger verkauft, nachdem das deutsche Label Shamrock Media ihre Blu-Ray angekündigt hatten. Diese kann sich in der Tat sehen lassen. Der Film kommt als Mediabook mit DVD, Blu-Ray und Booklet (in welchem eine Seite scheinbar zu drucken vergessen ging) daher. Uncut, mit O-Ton und Subs. Die Bild- und Tonqualität ist der Wahnsinn. Den Film sah man noch nie in einer solch schönen Qualität. Im Bonusmaterial (bei deutschen Vös eher selten, da kein Geld dafür) lohnt sich das kurze (ca. sieben Minuten) Extra "Evil Gweilos Speak up!", in welchem Mark Houghton, Jeff Falcon und Co. zu Wort kommen. Dank gilt Toby Russell, der das Material zur Verfügung gestellt hat.

Dienstag, 18. Februar 2025

Twins of Kung Fu Review

Twins of Kung Fu

Story:

Michelle Yim und ihr Vater (Lam Kau) erreichen ein kleines Dorf. In diesem sorgen sie mit kunstvollen Auftritten und auf der Suche nach einem Ehemann für Michelle für spassiges Aufsehen. Weniger spassig ist die Tatsache, als später im Wald Leichen gefunden wird. Als Bösewicht Jason (Jason Pai Piao) mit seinem Vater (Leung Pasan) auftaucht, nehmen die Helden (u.a. Addy Sung Gam-Loi, Michelle Yim, Jacky Liu Hong-Yi, Simon Yam) den Kampf gegen die Bösewichte auf…

Meine Meinung:

Aka Twins. Ich besuchte Mitte Dez. meinen Kumpel. Wohl der grösste Kung-Fu Fan, den ich kenne. Auch jener, mit dem grössten Fachwissen. Ich schickte ihm Wochen vor dem Treffen einige Titel, wovon ich zwei gerne schauen würde. Ich habe mich da einfach an Stars, die mich interessieren, orientiert. Ich schickte ihm einige Titel mit u.a. Chang Yi (The War of the Boundary, Kung Fu Zombie - Der Gorilla mit der stählernen Klaue), Chen Kuan-Tai (Gang Master, Blood Brothers) und Jason Pai Piao (Kung Fu Gang Busters, Portrait in Crystal, Men from the Gutter).

Und aus mehreren Filmen durfte ich dann zwei auswählen. Zum einen The Ming Patriots mit Chang Yi, zum anderen Twins of Kung Fu mit Jason Pai Piao. Von Twins of Kung Fu, der in Datenbanken auch lediglich nur Twins heisst (der On-Screen-Titel lautet jedoch Twins of Kung Fu), wusste ich im Vorfeld nichts. Der Kollege informierte mich nur, dass es andere Fassungen gibt, die kürzer sind (ca. 75 Minuten) und dass es sich um eine Kung Fu Komödie handelt. Der Film ist zudem wenig bekannt, wenn ich in Datenbanken nach Reviews suche.

Durch den Erfolg der Jackie Chan Filme Drunken Master und Co. waren ab 1979 Kung Fu Komödien auf dem Markt gefragt. Leung Pasan und Lam Yee-Hung, warum beide als Regisseur gelistet werden ist mir nicht bekannt, haben schlussendlich einen soliden Beitrag mit etwas wirrer und konfuser Story auf die Menschheit losgelassen. Leung Pasan hat den Low-Budget Film auch produziert, spielt den Bösewicht und war auch für die Choreographie zuständig. Laut Datenbank ist dies sein Regie-Debüt, wobei Leung Pasan immer wieder auch als Darsteller (The Twin Dragons) und Choreograph (The Death of Bruce Lee) tätig war.

Er kommt aber erst ab ca. einer Stunde erstmals vor. Der Plot ist, wie bei vielen anderen Kung Fu Komödien aus der Zeit, nicht gradlinig. Lange hat der Zuschauer keinen Plan, um was es geht. Es geht im Film zuerst um örtliche Figuren und viel unlustigen Klamauk. Für den "Humor" ist die Truppe um den schielenden Yue Tau-Wan (Shaolin Prince), den auch schielenden Addy Sung Gam-Loi (The Informer), Hon Kwok-Choi (der mich schon in anderen Filmen nervte), Jacky Liu Hong-Yi (mutiert dann zum Helden) und, und das ist die grösste Überraschung, mit einem sehr jungen Simon Yam (Run and Kill) zuständig.

Simon Yam sah ich, wenn ich mich nicht irre, noch nie in einem Old-School Kung Fu Film. Erst mit dem Auftauchen von Michelle Yim (Dress Off for Life) wird der Film besser. Die bringen bessere Kampfszenen in den Film. Die Qualität nimmt zu. Dazu gibt es à la Fong Sai Yuk eine Sequenz, in welcher Michelle Yim Zuschauer zum Kampf auffordert und der Gewinner bekommt als Preis eine Heirat mit ihr spendiert. Jason Pai Piao, auch als Bösewicht mit dabei, taucht auch erstmal kurz vor der 60. Minute auf. Er spielt also nur im letzten Viertel des Filmes mit. Er spielt nebst Leung Pasan den Bösewicht. Ab diesem Zeitpunkt wird der Film richtig gut. Es folgen Trainingsszenen und danach das Finale. Und diese Szenen machen richtig viel Spass, sind spektakulär choreographiert und mit viel Wucht inszeniert.

Fazit: Fans von günstigen Wald-und-Wiesen Kung Fu Komödien können einen Blick riskieren!

Infos:

O: Mong Lung Fok Sing

HK 1981

R: Leung Pasan, Lam Yee-Hung

D: Michelle Yim, Jason Pai Piao, Yue Tau-Wan, Addy Sung Gam-Loi, Hon Kwok-Choi, Jacky Liu Hong-Yi, Simon Yam, Leung Pasan, Lam Kau

Laufzeit der HK-VHS: Ca. 90 Min.

Gesehen am: 11.12.24

Fassungen: Mir lag das HK-VHS von Omni Video (= Ocean Shores vor) = Englisch Dubbed (schlechter Dub), Vollbild, gute Bildqualität, Uncut. Mit ca. 90 Min. läuft es z.B. länger, als die ca. 75minütige DVD aus Holland. Eine Blu-Ray und/oder deutsche Fassung sind mir nicht bekannt (Stand: Dez. 2024).