Born to Defend
Story:
Nachdem Ende des 2. Weltkrieges gerät Ex-Soldat Jet (Jet Li) an stationierte US-Soldaten, die ihm das Leben zur Hölle machen. Was am Anfang als Prügeleien begann, endet in einem Kampf auf Leben und Tod, nachdem unschuldiges Blut vergossen wurde…
Meine Meinung:
Nachdem Jet Li mit The Shaolin Temple über Nacht zum Superstar wurde führte er bereits kurze Zeit später das erste Mal Regie: Born to Defend hiess sein Regiedebüt, bei welchem es auch bleiben sollte. Jet Li liess es danach bei der Schauspielerei. Auf einer Seite schade, da Born to Defend alles andere als schlecht ist, auf der anderen Seite hat er damit alles richtig gemacht, wenn man auf seine lange Karriere in Hong Kong (Once Upon a Time in China, Swordsman 2, Fist of Legend, Black Mask), in Hollywood (Lethal Weapon 4, Forbidden Kingdom, The Expendables), Frankreich (Kiss of the Dragon, Danny the Dog) und wieder Hong Kong (Fearless, The Warlords) und zuletzt China (The Sorcerer and the White Snake, Flying Swords of Dragon Gate 3D, Badges of Fury) zurückblickt.
Born to Defend ist zwar kein Highlight, aber Jet Li hatte als Regisseur und zugleich Hauptdarsteller alle Freiheiten dieser Welt, und dies sieht man dem Film, vor allem in den realistischen Kampfszenen, positiv an. Die Story ist natürlich nur Mittel zum Zweck. Am Anfang bietet der Film gar Kriegsszenen, ehe die von Jet Li verkörperte Figur in seinen Heimatort zurückkehrt, wo US-Soldaten, natürlich alle grundtief böse und Sadisten (ansonsten mussten immer die Japaner oder Engländer diese Rolle im HK-Kino füllen), für Ärger sorgen.
Was zunächst «harmlos» beginnt, mit Prügeleien und angepinkelten US-Soldaten, wird im Vergleich immer ernster und tödlicher. Der Film ist sehr humorlos und ernst, das mochte ich. Die Charakterisierung der bösen Amis störte mich nicht. Durch den HK-Film bin ich das aus anderen Filmen gewohnt und für mich ist das nicht Realismus, sondern ein passendes Klischee, welches ich heuer nicht mehr missen möchte.
Die Story hat paar Längen, originell ist anders und es gibt in der Tat auch gar nicht sonderlich viele Actionszenen. Aber wenn Mal gekämpft wird, dann haben es die Szenen in sich. Ich würde sagen, dass kaum bis kein Wirework im Einsatz war. Die Kampfszenen sind hart, schnell realistisch, spektakulär choreographiert und vor allem auch übersichtlich gefilmt und eingefangen worden.
Paulo Tocha, der einen der US-Soldaten spielt, hat Erfahrung im HK- und Martial Arts Kino: Bloodsport, Hong Kong Godfather (sogar für die Shaw Brothers) oder Arbeiten von Godfrey Ho und Tomas Tang. Der böse Hauptdarsteller und die Hauptfigur, der General, wird vom Schweden Kurt Roland Pettersson gespielt – der Riese scheint Martial Arts Background zu haben und dessen zwei langen, harten und spannenden Kämpfe gegen Jet Li alleine rechtfertigen, den Film in die (Jet Li) Sammlung zu stellen.
Vor allem der Grössenunterschied der zwei Darsteller, der wirklich gewaltig ist, wurde absolut spektakulär in die sehenswerten Kampfszenen integriert. Vor allem das harte Finale, in welchem später auch diverse Gegenstände, Waffen und Stunts nicht fehlen dürfen (alles top gefilmt, z.T. für mehr Spektakel Zeitlupeneinsätze), zeigt dies besonders eindrucksvoll.
Fazit: Born to Defend ist allen Jet Li Fans, nur schon wegen den Kampfszenen, zu empfehlen!
Infos:
O: Jung Wa Ying Hung
HK, China 1986
R: Jet Li
D: Jet Li, Kurt Roland Petersson
Laufzeit der UK DVD: 88:38 Min.
Gesehen am: Feb. 2006 / Review überarbeitet: 08.05.19
Fassungen: Mir lag die UK DVD von MIA vor = Uncut Fassung im O-Ton mit englischen Subs. Durchschnittliche bis dürftige (zu dunkle) Bildqualität. Die US-DVD (oder dteutsche DVD) bietet eine um Welten bessere Bildqualität. Nachteil: zensiert und kein O-Ton.
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