The Big Boss – The Mandarin Cut
Nach (körperlich) fünf strengen Nächten (ich arbeite als Nachtwache in einem Pflegeheim) schlief ich ca. vier Stunden bis ca. 12.00 Uhr und hatte am Montag/Ausschlaftag noch viel zu tun: ich habe die Wohnung gereinigt (damit Cat-Sitter eine ordentliche Wohnung vorfindet), war in der Stadt (Apotheke und UK-Stecker inklusive Mundschutz kaufen) und habe zu Hause, man weiss ja nie, mein Covid-Zertifikat heruntergeladen. Und informierte mich, wie ich vom London Heathrow Airport zu meinem Hotel kommen würde inklusive vom Hotel (Assembly Covent Garden) zum Kino (The Prinz Charles Cinema) und zum Restaurant (Four Seasons an der Gerrard Street). Abends guckte ich mir noch die ersten Folgen der 4. Peaky Blinders Serie an.
Die Nächte auf der Arbeit sind körperlich strenger. Es läutet mehr, es gibt mehr zu tun, der Arbeitsaufwand ist gestiegen und ich bin im Moment für ca. 44 Bewohner alleine zuständig. Zudem wurden die Nachtwachen-Dienste seit April von neun auf zehn Stunden erhöht. Und ich bin auf Arbeit noch eingesprungen, so dass ich, trotz 80% Pensum, fünf Nächte am Stück gearbeitet habe. Montagabend ging ich dann zu früh liegen, was zur Folge hatte, dass ich um ca. 01.30 Uhr schon wieder hellwach war inklusive Herzrasen. Mein Körper konnte den Wechsel vom Nacht- zum Tag-Rhythmus nicht korrekt ändern. Auch Baldrian half nichts. Also wurde es eine lange Nacht. Seit 01.30 Uhr nicht mehr geschlafen und um 05.15 Uhr musste ich das Haus Richtung Flughafen Zürich verlassen. Ein müder Tag stand bevor.
Und so war es auch: ich war todmüde. Dies merkte ich dann vor allem während dem Flug mit British Airways und in London in der U-Bahn. Da kämpfte ich gegen das Einschlafen und nickte immer wieder ein. Schlafen ist für mich privat und intim. Das kann ich also öffentlich nicht gut zulassen. Ich merkte auch wieder, dass ich nicht gerne reise. Ich war viel zu früh am Flughafen in Zürich. Die Medien tragen eine Mitschuld, da wiederholt von stundenlangen Schlangen und Warten (Sicherheitskontrollen) die Rede war. Ich hatte innert Minuten die Sicherheitskontrollen passiert. Ich nahm dort ein Frühstück ein und The Stand von Stephen King hat mich beschäftigt.
Die Sitze am Flughafen waren sehr hart. Ebenso die Sitzfläche im Flieger von British Airways und auch die U-Bahnsitzfläche würde ich alles andere als weich bezeichnen. Mein Gesäss tat mir weh. Im British Airways Flieger sass ich neben einer adipösen Frau und gratis gabs nur was zu Knabbern und eine kleine Wasserflasche. Alles andere hätte gekostet. Vor dem Abliegen standen wir ca. 15 Minuten auf dem Rollfeld, auch nach dem Landen mussten wir ca. 15 Minuten warten, bevor wir das Flugzeug verlassen konnten. Der Flug war i.O. Solche kleinen Flugzeuge schütteln schon mehr, als grosse Flieger. Das Gefühl beim Abheben und Landen ist auch cooler.
Der London Heathrow Airport ist zwar weiter weg als andere Londoner Flughäfen, das praktische war aber, dass ich von dort eine Direktverbunding zu meinem Hotel hatte. Ich kaufte ein Single Ticket und fuhr von Heathrow Terminal 5 zu Leicester Square. Ca. 50 Minuten mit der Piccadilly-Line. Das fand ich cool. Vor Ort angekommen fand ich das Hotel schnell. Tolle Lage: nahe der Leicester Square-Station, nahe von Chinatown, nahe dem Kino, nahe von Soho, mitten im rasanten Zentrum. Für mich wird der Ort auch für zukünftige Besuche die 1. Wahl eines Hotels bilden. Ich checkte im Hotel ein. Wie ich bereits ahnte, hatte mein Hotel-Zimmer keine Fenster. Auch keine Tische oder Schränke. Das Bett war bequem. Die kalte & starke Lüftung im WC konnte nicht abgestellt werden. Zudem sollte es heute einen Feueralarm-Test geben. Ich war inzwischen so kaputt, dass ich für ca. zwei Stunden schlafen ging.
Danach kundschaftete ich die Umgebung aus. Ich fand das The Prinz Charles Cinema, Chinatown und das Four Seasons Restaurant an der Gerrard Street schnell. Am Kino hingen Plakate von The Big Boss und Fist of Fury. Danach setzte der grosse Hunger ein und ich entschied mich auf ein Steakhouse-Restaurant: Angus Steakhouse! Dort nahm ich das Angus Sliced Steak (Medium gebraten) mit Sweet Potato Fries, einer Cola und Café De Paris butter (welche vergessen ging) ein. Das Essen, insbesondere das Fleisch, war ein absoluter Genuss und absolut herrlich. Super lecker! Danach ging ich nochmals kurz ins Hotel, ehe es ins Kino ging. Bei dem The Prinz Charles Cinema handelt es sich um ein Independent-Kino. Die führen Filme und Klassiker abseits des Mainstreams auf. Filme wie Testuo: The Iron Man, Memories of Murder, As Tears Go By, Come and See, Doberman Cop, Yes, Madam!, RoboCop, Kung Fu Hustle, Royal Warriors, X und Fortsetzung Pearl, The Wicker Man, Police Story 3, Return of the Living Dead, The Way of the Dragon, The Delta Force, Under the Skin, True Romance, Alien oder Enter the Dragon. Im Kino hing auch das Originalplakat zu Blutgericht in Texas.
Die Vorstellung von The Big Boss besuchten ca. 30-40 Zuschauer verteilt auf Parterre und Balkon. Meine letzte Sichtung ist langer her. Es müsste sich, wenn ich nicht irre, um die 3. Vorstellung (von gesamthaft vier) gehandelt haben. The Big Boss ist sicher nicht Bruce Lees bester Film, aber ein wegweisender Klassiker, in dem Bruce Lees Charisma den Zuschauer bereits entzückt. Die Qualität dieses 35mm Prints von Arrow Video war ein Genuss. Die neuen Szenen sind erkennbar da weniger farbenintensiv und wenn gesprochen wird sind eingebrannte englische und chinesische Untertitel zu sehen. Das war ein schönes Vergnügen und eine tolle Stimmung, den Film in London im Kino sehen zu dürften. Das hat sich gelohnt und ich freue mich im Juli, wenn Arrow Video ihre Box veröffentlichen, die Filme The Way of the Dragon sowie Game of Death zu schauen. Deren Sichtungen sind nun am längsten her. Die Sichtung von The Big Boss wirkte auch wie eine Erstsichtung.
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