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Samstag, 18. März 2017

Call of Heroes Review

Call of Heroes

Story:

China in der Vergangenheit zu der Warlord-Zeit (1916-1928):

Ein kleines Dorf steckt in der Krise: Ein scheinbar verrückter (Louis Koo) tötet drei Unschuldige, wird vom örtlichen Sheriff (Lau Ching-Wan) eingesperrt und zum Tode verurteilt. Das Problem: der Verrückte ist Sohn eines mächtigen Warlords, der mit seiner Armee und Generälen (Wu Jing) schon ein Ultimatum gestellt hat: Den Gefangenen frei lassen oder die Armee marschiert ein und tötet alle…

Meine Meinung:

Auf diesen Film freute ich mich noch, da einige Datenbanken den Film ausschliesslich als Hong Kong Produktion (dabei ist es HK / China) führten und weil Benny Chan in der Vergangenheit auch gute Actionkracher (à la Popcorn Kino) gedreht hat und vor allem mochte ich seinen letzten Film, The White Storm, sehr.

Ich habe mich jedoch nie gross über den Film informiert und wurde beim Schauen enttäuscht. Der Film lohnt sich nicht in der Sammlung zu bleiben. Da kann ich viele andere Reviews nicht verstehen, wenn als Vergleich von den Shaw Brothers oder Akira Kurosawa die Rede ist, wenn es heisst «der Film ist der beste HK Filme seit Jahren», erinnere «ans Old School» Kino, die Kampfchoreographie könnte von Lau Kar-wing / Lau Kar-leung stammen, der Film sei ein «Neo-Western» (was auch immer das sein soll?!) und man verzichtete nahegehend auf CGI (so ein Quatsch).

So fragt man sich, ob einige Review Schreiber nicht von der chinesischen Regierung bezahlt wurden, um einen solchen Stuss zu schreiben (vor allem wegen der Choreographie und CGI stimme ich gar nicht zu).

Was mir gefallen hat: eigentlich die Story mit dem verrückten und sadistischen Sohn und dem Dilemma, welches sich daraus ergibt. Das klassische Setting mochte ich auch und der Film ist relativ aufwändig in Szene gesetzt.

Mir gefielen von den Hauptdarstellern vor allem die alten HK Stars: Louis Koo (auch wenn krasses Overacting, aber hatte was), Wu Jing (ihn sehe ich einfach gerne) und vor allem war es schön Lau Ching-Wan Mal wieder, seit vielen Jahren, in einer Hauptrolle zu sehen. Der restliche Cast ist mir nicht bekannt, man griff natürlich auch auf viele unbekannte Namen aus China zurück. Sammo Hungs Sohn Sammy spielt auch mit.

Zu Sammo Hung: dieser war für die Choreographie zuständig! Die Kampfszenen / Action hat aber enttäuscht. Grund: sie wirken unecht, Fake, künstlich, komisch, billig. Zu viel Einsatz von CGI, billigen Green-Screen Hintergründen, unechte Bewegungen, Wirework, Kamera zu nah dran, dass man eh kaum was sieht, Unfähigkeit der Darsteller (Lau Ching-Wan sah man über 20 Jahre lang nicht in einer Martial Arts Rolle), 3D Spielchen. Die Action war daher enttäuschend.

Zudem kommt, dass der Film viel CGI hat, eben besagte billige Green-Screen Einsätze (krasses Bsp am Ende als das Trio auf einem «Hügel» steht und die Landschaften im Hintergrund, alles billige CGI). Oder wo die Töpfe zusammenbrechen und als «Lawine» auf Wu Jing zurollen…

Hübsch waren einige Explosionen am Ende, welche echt zu sein schienen. Weiterhin negativ war die Laufzeit von 120 Minuten und das dazu viel zu wenig geboten wurde. Unendlich viele Nebenplots hätte man einfach kürzen oder ganz weglassen können (tragen nichts zur Story bei oder werden nicht vertieft). Im Einklang dazu muss der Zuschauer auch viel zu viele dramatische Szenen über sich ergehen lassen, so dass Längen entstehen und man sagen muss, dass der Film stellenweise langweilig ist und sich die 120 Minuten länger anfühlen. Nie ein gutes Zeichen.

Die Musik gefiel mir noch und das war nebst der Story (à la Seven Warriors) das einzige, welches teilweise an einen Western erinnert hat.

Fazit: Für Old School HK Filmfans nicht zu empfehlen! Die negativen Einflüsse aus China (untalentierte chinesische Darsteller, zu viel Dramatik, zu viel billige Effekte & CGI…) kann man nicht aus dem Weg räumen, der Film ist voll damit. Dazu kommt, dass die Action einfach nicht gut in Szene gesetzt ist. Tipp: besser die alten Filme aus HK schauen, da gibt es, auch wenn man schon hunderte Titel hat, noch immer so viel zu entdecken…

Infos:

O: Ngai Sing

HK / China 2016

R: Benny Chan

D: Louis Koo, Lau Ching-Wan, Wu Jing, Eddie Peng Yu-Yen, Sammy Hung Tin-Chiu

Laufzeit der HK DVD: Ca. 120 Min.

Gesehen am: 18.02.17

Fassungen: Mir lag die HK DVD vor = Code drei, Uncut, hervorragende Bild- und Tonqualität, O-Ton und englische UT. In Deutschland von Splendid auf Blu Ray & DVD veröffentlicht worden, auch Uncut, mit O-Ton und deutschen Subs (und deutscher Sprachfassung).

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