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Montag, 3. September 2018

Schramm Review

Schramm

Story:

Lothar Schramm (Florian Koerner von Gustorf), ein Serienkiller («Lipstick Killer»), liegt sterbend in seiner Wohnung. Während dem Weg ins Nirvana kehren wichtige Erinnerungen vor dem geistigen Auge Lothars zurück und bieten einen Einblick in das Leben und die Denkweise des kranken Killers…

Meine Meinung:

An Jörg Buttgereit, einem Berliner Regisseur (plus Filmkritiker, Hörspiel/Theater-Regisseur und grosser Kaiju Fan), schneiden sich die Geister! Underground-Arthouse Kino mit künstlerischen Attributen für die Einen (vor allem im Ausland wird Buttgereit so gesehen), selbstverliebter Amateur-Schund für die Anderen.

Auf alle Fälle hat sich Buttgereit in der Szene, die er filmisch (erster Film in Spielfilmlänge) 1987 mit dem kontroversen Nekromantik startete, einen Namen gemacht (im Gegensatz zu Kollegen wie Andreas Schnaas, Timo Rose und Co.), der bis heute anhält. Nekromantik – durch diesen Titel wurde ich in der Jugendzeit auf Buttgereit aufmerksam – es war die Zeit, in der man sich vor allem alle bekannten Horrorklassiker anschaute – da war es nur eine Frage der Zeit, bis auf man diesen Titel stiess. Nekromantik habe ich seit 10-15 Jahren nicht mehr gesehen, habe diesen aber, im Gegensatz zu Teil zwei (viele Längen), als sehr gut in Erinnerung. Der steht auch heute noch in der Sammlung. Wird bald Zeit für eine Neusichtung…

Der Todesking, erst vor kurzem gesehen, fand ich nicht uninteressant. So wären seine wichtigsten Filme durch. Seine ganzen Kurzfilme, ich bin ehrlich, interessieren mich nicht die Bohne. Interessant ist vielleicht noch German Angst, ein Episodenfilm bestehend aus drei Geschichten und eine stammt auch von Jörg Buttgereit. Im Vergleich zu Der Todesking hat mir Schramm besser gefallen.

Die Gründe: kürzere Laufzeit, dementsprechend keine Längen, kunstvoll angehaucht, überzeugend gespielt, schön morbide Stimmung und Atmosphäre (die Zahnarzt-Szene war klasse), hier und da kommt sogar etwas Cronenberg Stimmung auf (das Vagina Monster) und wie schon in Nekromantik und Der Todesking empfand ich den Soundtrack als sehr passend und gut. Inhaltlich ist der Film, trotz kunstvollem Touch, eher 08/15 aber immerhin überzeugt der männliche Hauptdarsteller im Grossen und Ganzen (jedoch nicht in allen Szenen).

Fazit: Nebst Nekromantik der beste Film von Jörg Buttgereit und daher dessen Fans oder jenen, die es noch werden wollen, zu empfehlen.

Infos:

Deutschland 1993

R: Jörg Buttgereit

D: Micha Brendel, Carolina Harnisch, Volker Hauptvogel, Gerd Horvath, Florian Koerner von Gustorf

Laufzeit der US-DVD: 65:27 Min.

Gesehen am: 23.06.18

Fassungen: Mir lag die US-DVD von Barrel Entertainment vor = Uncut, gute Bild- und Tonqualität, Deutscher O-Ton, englische, nicht feste Subs, diverses an Bonusmaterial. Gibt es auch in Deutschland Uncut auf DVD. Soll von Arrow Video (England) auf Blu Ray erscheinen (offizielle Ankündigung und Vö Datum sind noch ausstehend).

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