The Crippled Masters
Story:
Ein Gangster-Boss (Li Chung-Chien) verkrüppelt Unschuldige. Einem Opfer (Shun Chung-Chuen) werden die Arme abgetrennt, einem weiteren Opfer (Thomas Hong Chiu-Ming) die Beine. Beide finden nach einiger Zeit zusammen, treffen auf einen Art Schlangenmenschen (He Jiu) der sich ihnen als Meister zur Verfügung stellt und sie, trotz ihrer Behinderung, im Kung Fu ausbildet, damit sie Rache üben können…
Meine Meinung:
Nach dem Shaw Brothers Film Crippled Avengers (1978) sprangen die Taiwanesen auf den Krüppel-Zug auf und brachten The Crippled Masters auf den Markt, der noch zwei «Fortsetzungen» (Fighting Life und Two Crippled Heroes) nach sich zog. Allgemein ist das Krüppel-Thema im asiatischen Film verbreitet: Six Kung Fu Heroes, The One-Armed Swordsman plus weitere Jimmy Wang Yu Filme, Zatoichi, Raiders of the Shaolin Temple etc.).
The Crippled Masters kann dennoch als Klassiker des Krüppel-Filmes gelten, weil dieser einen grossen Unterschied hegt, wenn mit dem Chang Cheh Film Crippled Avengers verglichen: in The Crippled Masters sind es nämlich echte Krüppel die zu sehen sind und keine Fake-Krüppel! Das ist der grosse Unterschied, der schön aufzeigt, dass auch Krüppel trotz Behinderung in Filmen bestehen können.
Nüchtern betrachtet ist The Crippled Masters ein 08/15 Kung-Fu Film wie es sie zu Hunderten gibt: Rache-Story, Meister nimmt neue Schüler, bildet diese aus, sie rächen sich. Also wenig originell und mit der billigen Standard Musik versehen, wie sie leider oft zu hören ist (da sind mir gestohlene Musikstücke deutlich lieber). Vor allem in Kombination mit dem furchtbaren Englischen Dub kaum auszuhalten und ein Grund mehr, den Film in Deutsch (möglicherweise) oder in Mandarin zu schauen.
Der Film von Regisseur Law Chi (The Invincible Kung Fu Trio, Haunted House Elf) startet mit einem sehenswerten Intro und danach folgt die Einleitung, die etwas lahm erscheint. Es dauert ca. 30-40 Minuten, bis die zwei Krüppel zu einander finden und sich ausbilden lassen. Nicht alle Kampfszenen sind wirklich stark. Spektakulär sind zumindest jene Kampf- und Trainingsszenen, die von Shun Chung-Chuen und Thomas Hong Chiu-Ming, welche trotz ihrer Behinderungen in diesen überzeugen und somit für Spektakel sorgen.
Bösewicht Li Chung-Chien (The Guy with Secret Kung Fu) fand ich persönlich eher schwach und wenig charismatisch. Es gibt noch einen anderen Kämpfer in weiss gekleidet. Dessen Kampfszenen waren auch gut. Der weiss gekleidete Kämpfer scheint auch ein Guter zu sein, wobei ich nicht weiss, in welcher Beziehung er zum Bösewicht oder den Krüppeln steht (aufgrund fehlender englischer Subs).
Fazit: An sich kein Highlight, da etwas zu wenig Kämpfe und lahmer Beginn. Dafür kompensiert der Film diese Tatsachen aber mit der spektakulären Leistung der zwei Krüppel, die danach verdientermassen noch in weiteren Filmen dieser Art zu sehen waren! Old School Kung Fu Film-Fans greifen zu!
Infos:
O: Tian Can Di Que
Taiwan 1980
R: Law Chi
D: Shun Chung-Chuen, Thomas Hong Chiu-Ming, He Jiu, Li Chung-Chien
Laufzeit der südkoreanischen VHS: 87:38 Min.
Gesehen am: ? / Neusichtung am: 10.10.21 / Sichtung US-Blu-Ray: 04.07.24
Fassungen: Den Film sah ich früher zuerst als US-DVD. Vollbild, Uncut, Englisch Dubbed. Grottenschlechte Synchronisation. Ich kaufte das VHS aus Japan von Nikkatsu Video (Titel: The Crippled Heaven) da ich hoffte, dort eine Mandarin Fassung zu bekommen. Pustekuchen! Auch nur Englisch Dubbed und der tolle Vorspann des Filmes fehlt. Behalte ich nur wegen dem Cover. Aus Südkorea von Sam Boo die VHS erhalten. Diese bietet endlich die Mandarin Fassung mit koreanischen Subs. Leider auch nur Vollbild (2.35:1 wäre Originalbildformat). Das VHS aus Holland soll eine sehr gute Bildqualität haben und ist in 1.85:1 aber auch nur Englisch Dubbed. Eine Blu-Ray oder O-Ton Fassung mit englischen Subs ist mir nicht bekannt (Okt. 2021). Nachtrag 04.07.24: Das US-Label Film Masters sorgte mit ihrer US-Blu-Ray Vö zum Film für eine der besten Veröffentlichungen in diesem Jahr. Der Film liegt erstmals im Originalbildformat 2,35:1 vor. Restauriert und in einer grandiosen Bildqualität. Es gibt sogar zu Beginn im Intro paar Sekunden mehr als bei der VHS aus Südkorea. Es handelt sich um ein anderes Master. Bei der Blu-Ray fehlt z.B. bei der letzten Szene die "The End" Einblendung. Die Blu-Ray hat eine um Welten bessere Qualität als das VHS. Dazu gibt es jede Menge exklusive Extras, den Original Raw Scan zum Film als Bonus, ein Booklet und sogar O-Ton Mandarin mit englischen Subs. Der Wahnsinn! Unten ein kleiner Bildvergleich zwischen der Blu-Ray (Region All-Disc) und dem VHS aus Südkorea:
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