Adresse: Worblentalstrasse 89, 3063 Ittigen
Herbstzeit = Wildzeit! Für mich absoluter Genuss! 2023 ging ich 22-mal Wild essen. 2024 habe ich sogar extra zwei Wochen Ferien dafür eingegeben. Die Anfragen und Planung begannen bereits im Sommer. Es wurden bis vor kurzem insgesamt 17 Wild-Essen organisiert. Hier und da musste ich dann noch einige Termine schieben, da Änderungen bei den Personen und/oder weil zwei der Restaurants an gewissen Daten, obwohl schon im Juli angefragt, für im Herbst ausgebucht waren!!! Jetzt, kurz vor dem Start von Wild Nr. 1, gab es erneut 1-2 kurzfristige Änderungen. Dadurch komme ich, Stand 04.10 auf bisher 19 geplante Wild-Essen im Monat Oktober. Und 6-7 weitere Restaurants will ich noch testen (ggf. Ende Okt. oder im Nov.). Völlig verrückt! Fast eine Sucht…
Ich hatte es im Sept. streng auf Arbeit. Musste mit vielen Temporären-Angestellten arbeiten, die das Heim und die Bewohner nicht kennen. Da war ich morgens nach meiner Nachtwache total kaputt. Und es hat ausgerechnet mich ca. 7x mit Temporären getroffen. Danach hatte ich zwar lange Frei (zehn Tage am Stück), da wurde ich dann aber fünf Tage krank. Und danach ging ich dann sogar noch halbkrank (mit Maske versteht sich) vier Nächte arbeiten, da noch ein wichtiges Gespräch (auf der Arbeit) anstand. Und der Wille, die Vorfreude und vor allem die Lust auf Wild spornte mich an und hielt mich «am Leben». Gleichzeitig startet noch der Horroktober. Gut, dass ich bis auf einen Titel alle schon zuvor gesehen habe und die Reviews in Reserve habe. Und auch das Zürich Film Fest findet statt, wo ich immerhin einen Film schauen gehe. Die restlichen Abende sind alle aufgrund Wild-Essen besetzt.
Wild Nr. 1 hätte ursprünglich in Basel stattgefunden. Der Kumpel hat aber am Vortag abgesagt. Seine Freundin würde eine Woche später einen operativen Eingriff haben und könne es sich nicht leisten, angesteckt zu werden. Meine Erkältung war schon über sieben Tage her. Nur noch trockener Reizhusten quält mich hier und da. Ich denke nicht, dass ich noch ansteckend bin. Dennoch wollte er lieber verschieben. So gehen wir nun Ende Okt. in Basel essen. Ich hatte aber so Lust auf Wild, dass ich unbedingt gehen wollte. Aber so kurzfristig einen Ersatz zu finden, war nicht einfach. Zumal praktisch alle aus meinem Freundeskreis und familiären Kreis in die kommenden Wild-Essen-Besuche involviert sind. Am Abend sagte dann mein Bruder und dessen Frau für den nächsten Abend zu. Die Freude war riesig. Natürlich nicht in Basel, sondern in Bern. Im Thalheim. Das entdeckte ich erst vor kurzem und es war ein Genuss (siehe Bericht).
Dann, am Tag von Wild Nr. 1, am Mittag, die nächste Enttäuschung: mein Bruder und seine Frau sagten mir ab. Beide fühlen sich nicht wohl, werden wohl gerade krank. Also beschloss ich, auch wenn ich das, vor allem abends, doof finde, einfach allein zu gehen. Die Lust und Gier nach leckerem Wild waren einfach zu gross. Das Restaurant würde wohl ausgebucht sein. Es war noch ein Jass-Anlass und mein Tisch war in der Gaststube. Das Restaurant wird leider Ende Jahr geschlossen, da dort neue Gebäude entstehen. Sehr schade, dass ich das Thalheim erst vor kurzem entdeckt habe. Ich ass den ganzen Tag praktisch nichts (nur paar Duplo) und änderte die Reservation von drei auf eine Person und statt 18.30 Uhr gab ich nun 18.00 Uhr an. Auf dem Weg zum Restaurant fielen die Zugverbindungen aus, aufgrund technischer Probleme. Ist Gott Vegetarier und legt mir Stolpersteine in den Weg? Man könnte es meinen. Das Karma meinte es aber gut mit mir und ich nahm einfach den Bus. Ich war schon um ca. 17.40/17.45 Uhr vor Ort.
Ich nahm noch den Roman Die Eroberung Amerikas mit. Weil im Restaurant, wenn ich warten sollte, würde ich den Roman lesen. Die Wild-Karte
habe ich schon zuvor studiert. Rehrücken musste ich ausschliessen, da ich
allein war (wird nur an zwei Personen serviert und Reservation empfohlen). Ich
nahm daher:
Als Vorspeise:
Feine Kürbissuppe mit
Rahmhaube & Haselnussöl
10.50 CHF
Als Hauptgang:
Hirschentrecôte
„Thalheim“
mit Wildrahmsauce,
Hausgemachte Spätzli
Rosenkohl, Rotkraut,
Rotweinbirne, Marroni
40.50 CHF
Das Restaurant war zum Teil schon voll, als ich kam. Und es
war total voll, als ich ging. Ich fühlte mich, wie schon letztes Jahr, wie auf
der Arbeit im Alters- und Pflegeheim. Alle anderen Gäste waren mind. 60-80. Ich
war der Jüngste. Ich bestellte schnell, da ich schon wusste, was ich nehmen
wollte. Ausserdem spielte am Abend noch Manchester United und ich wollte ihnen
beim Verlieren zusehen (sie haben dann doch unentschieden gespielt). Ich fühlte
mich nicht komisch, allein essen zu gehen. Der Roman, den ich mitnahm, ist
amüsant und fesselt schon. Macht Lust auf mehr. Auch die Vorspeise machte Lust
auf mehr: die Kürbissuppe war ein Genuss. Ich bekam richtig warm damit. Dann
kam der Hauptgang. Und der war einfach nur toll und fantastisch. Die Menge
täuscht: ich war super voll nachdem ich das alles gegessen habe. Die
verschiedenen Geschmäcker (Spätzli, Sosse, Fleisch, Pilze, Trauben, Zwiebeln,
Rotkraut, Marroni, Rotweinbirne und Rosenkohl) waren ein Genuss, vor allem in
Kombination. Es war unglaublich gut. Ein exquisiter Start in die neue
Wild-Season. Der Nachteil des Alleine Essens ist natürlich der fehlende Gesprächspartner
d.h. du machts während dem Essen keine Pausen durch Konversation, sondern isst
und isst und isst ohne Pause. Ich war total voll. So voll, dass ich sogar auf
ein Dessert verzichtet habe! Einziges Manko war, dass das gebrachte Cola kaum
Kohlensäure hatte, aber das war nur ein Detail am Rande, welches bei der
Bewertung nicht negativ ins Gewicht fällt. Wer tolles Wild essen will, ist im Thalheim
gut aufgehoben! Nach gut einer Stunde verliess ich voll aber überglücklich das Restaurant.
Fazit:
Hervorragend
Sehr gut
Gut und solide
Enttäuschend
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