Wo die Toten tanzen
Inhalt:
«Fasziniert von unserer Angst vor dem Tod, zieht es die Bestatterin Caitlin Doughty in die Welt. Um zu erkunden, was wir von anderen Kulturen über Tod und Trauer lernen können, besucht sie in Indonesien einen Mann, der mit dem mumifizierten Körper seines Großvaters zusammenlebt. Verfolgt in Japan eine Zeremonie, bei der Angehörige die Knochen des Verstorbenen mit Stäbchen aus der Verbrennungsasche lesen. Und geht in Mexiko dem »Tag der Toten« auf den Grund. Augenzwinkernd stellt sie Alternativen wie die Öko-Bestattung vor. Und hinterfragt, ob unsere westlichen Riten Raum zur angemessenen Trauer lassen. Ein außergewöhnliches Buch darüber, wie unterschiedlich mit der Sterblichkeit umgegangen werden kann. Und ein Plädoyer dafür, dem Tod wieder mit mehr Würde zu begegnen.»
Meine Meinung:
Im Mai habe ich so viel gelesen, wie schon ewig nicht mehr = Der Fall Undine, Die Verwandlung, Will My Cat Eat My Eyeballs? oder Am Ende ist nicht Schluss mit lustig. Das sind jetzt nicht alles Lektüren, die speziell hohe Seitenzahlen aufweisen, zum anderen hatte ich nur wenig Nächte und viel Frei und wenn ich am Arbeiten war (als Nachtwache), dann waren die Nächte extrem ruhig, so dass ich 90% der Bücher während der Arbeit gelesen habe. Zudem sind es Sachbücher und Romane, die mich interessiert haben (klar, sonst hätte ich diese nicht gekauft).
Mit Wo die Toten tanzen, dessen Untertitel «Wie rund um die Welt gestorben und getrauert wird» lautet, habe ich nun bereits das dritte Sachbuch von Caitlin Doughty gelesen. Aus dieses wurde ich während dem Lesen von Will My Cat Eat My Eyeballs? aufmerksam. Einige Dinge sprach sie bereits in diesem Buch an. Ich war gespannt. Für mich als Pfleger sind es interessante Themen, da Tod und Trauer. Ich war gespannt, wie dies in anderen Ländern sein würde. Einige Inhalte waren mir schon leicht bekannt (z.B. der Tag der Toten in Mexiko oder die Himmelsbestattung mit Geiern in Tibet und Co.) und/oder hörte ich davon bereits.
Im Gegensatz zu Will My Cat Eat My Eyeballs? empfand ich Wo die Toten tanzen als leicht ernster und weniger schwarzhumorig. Das tut dem Unterhaltungswert aber keinen Abbruch. Caitlin Doughty, die selbst ein Bestattungsinstitut führt, besuchte diverse Länder, um aufzuzeigen, wie dort mit dem Thema Tod, Bestattungen und Trauer umgegangen wird. Und vergleicht dies mit den herkömmlichen, amerikanischen Methoden. Mir gefallen die Ansichten von Caitlin Doughty. Ihr Stil zu Beschreiben ist interessant und amüsant. Sie hat ihr Herz am rechten Fleck und ich empfand die Ausführungen als spannend.
Wie in Ländern wie Mexiko, Indonesien oder Bolivien mit dem Thema Tod, Bestattungen und Trauern umgegangen wird, ist definitiv schöner und herzlicher, als dies bei uns ist, wo der Tod (meiner Meinung nach) noch immer ein absolutes Tabu-Thema darstellt. Es gilt, Würde zu bewahren, seine Gefühle zu verstecken und möglichst nicht über das Thema zu sprechen. Sehr schade. Da sind die Feste, wie sie z.B. in Mexiko, Bolivien oder Indonesien geführt werden, eine ganz andere Sache. Da werden geliebte Menschen nicht «vergessen», sondern zu ihren Ehren gefeiert und zelebriert. Beziehungen zu den Toten bleiben aufrechterhalten. Abgerundet wird das Sachbuch mit authentischen Zeichnungen der diversen Rituale, so dass sich der Leser auch optisch ein Bild davon machen kann.
Fazit: Wer sich für Themen wie Sterben, Tod, Trauer oder Bestattungen interessiert, sollte sich Wo die Toten tanzen nicht entgehen lassen!
Infos:
In Deutschland erschienen: Ja
Sprache: Deutsch
Verlag: Malik
Anzahl Seiten: 248
Roman/Sachbuch: Sachbuch
Art: Gebunden
Autor: Caitlin Doughty
Erschienen: 2. Auflage 2019

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