Story:
England im Jahr 1960:
Gwynplaines Vater wird vom König (Sam De Grasse) getötet und Gwynplaine (Conrad Veidt) selbst entstellt: ein Comprachicos Chirurg (George Siegmann) verstümmelt den Jungen im Gesicht, so dass dieser immer gezwungen ist, "zu lächeln". Danach wird Gwynplaine in die Verdammnis geschickt. Er findet ein blindes Baby und wird von Ursus (Cesare Gravina), der einen Wanderzirkus/Freakshow führt, aufgenommen. Aus dem blinden Baby wird eine junge Frau – Dea (Mary Philbin) ist ihr Name. Dea und Gwynplaine verlieben sich, doch dann holt Gwynplaine seine Vergangenheit ein…
Meine Meinung:
Der Mann, der lacht ist ein Stummfilm-Klassiker des deutschen Regisseurs Paul Leni, der jedoch in den USA Filme gedreht hat. Mit Stummfilmen kenne ich mich nicht aus. Ich habe früher Mal vereinzelt den ein oder anderen gesehen und die kamen nicht in die Sammlung (Vampyr). Auch Nosferatu (im Kino gesehen) überzeugte mich nicht durchgehend. Red Heroine, am NIFFF gesehen, war ganz nett. Metropolis war der interessanteste Stummfilm, den ich bisher gesehen habe.
Das Interesse an Stummfilmen ist sehr klein. Der Mann, der lacht bekam ich geschenkt. Und Geschenke werden geschaut, auch wenn ich bereits im Voraus wusste, dass der Film wahrscheinlich nichts für meine Film-Sammlung werden wird. Und ich sollte recht behalten. Der Film, dessen Artwork schön aussieht und von der Grundidee mit dem fiesen Lächeln an den Horrorfilm Smile erinnert (eine der 2022er Kino-Überraschungen), kann man gut einmal schauen, aber im Grossen und Ganzen war mir der Plot einfach zu langweilig. Der Film hat in meinen Augen auch kaum etwas mit Horror oder Grusel zu tun – abgesehen von paar wenigen, stimmungsvollen Aufnahmen/Szenen. Es handelt sich um ein Melodrama und Liebesgeschichte.
Technisch (Requisiten, Schauspiel, Bildsprache) gibt es hingegen nichts zu motzen. Mit Conrad Veidt (Das Cabinet des Dr. Caligari), Mary Philbin (Das Phantom der Oper) oder Olga Baclanova (Freaks) wurde der Film mit dazumal gern gesehenen Darstellern auch gut besetzt, zumal die zwei Frauen auch hübsch anzusehen sind. Die Make-Up Fratze sieht in der Tat gruselig und cool aus. Diese soll später das Aussehen von Joker (Batman Gegenspieler) in den 40er Jahren (Batman Filme? Batman Serien? Batman Comics?) inspiriert haben. Die Musik fand ich wenig speziell, die Action am Ende überzeugte mich nicht. Cool fand ich das Detail um die Comprachicos. Wiki sagt dazu:
"Aus dem Englischen übersetzt-Comprachicos sind angebliche Gruppen in der Folklore, die das körperliche Erscheinungsbild von Menschen verändern sollen, indem sie heranwachsende Kinder manipulieren, ähnlich wie die gärtnerische Methode der Bonsai – das heißt, absichtliche Verstümmelung."
Das hingegen ist ein passendes Sujet für alptraumhafte Horrorszenarien und ein interessantes Detail.
Fazit: Nichts für meine Film-Sammlung. Wer jedoch Stummfilme mag, kommt um diesen Klassiker und diese Roman-Verfilmung nicht herum!
Infos:
O: The Man Who Laughs
USA 1928
R: Paul Leni
D: Conrad Veidt, Mary Philbin, Olga Baclanova, Josephine Crowell, George Siegmann, Brandon Hurst, Sam De Grasse, Cesare Gravina
Laufzeit der deutschen Blu-Ray: 110:12 Min.
Gesehen am: 06.08.23
Fassungen: Mir lag das deutsche Mediabook von Wicked-Vision
Media vor. Im Set sind zwei Filmfassungen enthalten. Einmal die Originalfassung
auf DVD und Blu-Ray und einmal die deutsche Fassung (auch je DVD und Blu-Ray). Die
Originalfassung hat deutsche Subs. Beim Ton/Musik kann zwischen der 1928er oder
2018er (Filmscore vom Berklee Silent Film Orchestra) ausgewählt werden. Ich hörte
den 1928er Ton, der andere gefiel mir beim Intro in den Film gar nicht. Bild-
und Tonqualität sind hervorragend. Film Uncut und das Mediabook gibt Infos zur
Entstehung und Produktion wieder. Fassung wurde verkauft.
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