All Night Long 6
Story:
Ein Otaku dringt in eine Wohnung ein und hält danach zwei junge Frauen (einige Reviews sagen Schwestern) gefangen. Er erniedrigt und demütigt diese, ehe er sich in Tagesträume flüchtet und am Ende die Situation eskaliert…
Meine Meinung:
Der sechste und bislang letzte Teil von Katsuya Matsumuras All Night Long Reihe (Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5) reiht sich qualitativ zu den letzten zwei Filmen ein. Soll heissen: wenig Budget, wenig Effekte, erst am Ende Effekte, Kammerspiel. Wer also nur die ersten drei Filme kennt, die im Gegensatz zu den nachherigen Teilen auch im Ausland (USA, Holland etc.) veröffentlicht wurden, sollte seine Erwartungen und Euphorie klar senken.
Auch Teil sechs lag, wie bereits die beiden Vorgänger, nur in Japanisch und ohne englische Subs vor. Den Dialogen, Motiven oder Versuchen der Mädels, aus ihrer Situation zu entkommen, kann somit nicht gefolgt werden (ausser ihr seid der Japanischen Sprache mächtig). Das sorgt natürlich auch für lahme Szenen und Längen. Der Film spielt in einer Wohnung und der Film ist sehr dialoglastig.
All Night Long 6 war dennoch nach Neusichtung irgendwie weniger lahm/billig/harmlos als ich den in Erinnerung hatte. Trotzdem kein Film (mehr) für meine Sammlung. Nach dem 5. Teil, einem traumähnlichen S/M-Setting mit Erwachsenen, wird hier wieder auf jüngere Opfer zugeschnitten: Kammerspiel, in welchem ein Otaku zwei Mädels in der Wohnung bedroht, erniedrigt, sich in Tagesträume flüchtet ehe es am Ende zum obligatorischen Gemetzel kommt.
Dabei ist das Gezeigte bis auf die letzten 25 Minute relativ harmlos. Ab und zu gibt’s Mal eine nackte Brust in einer Traumszene des Otakus zu sehen. Ansonsten sind es vor allem verbale Erniedrigungen oder Forderungen, dem die Mädels nachkommen (sich in Badeanzügen mit Seife einreiben). Auch Aufnahmen auf Slips dürfen selbstverständlich nicht fehlen. Und die armen Mädels werden dabei auch fotografiert.
Ungemütlich derb und blutig wird es dann erst im Finale, wo es 1-2 sehenswerte Effekte-Kreationen zu sehen gibt. Andere Szene finden verdeckt statt (da im jap. Kino Geschlechtsteile wie Penisse oder Vaginen nicht gezeigt werden dürfen), dennoch wirken diese Szenen brutal und pervers. Was Regisseur Katsuya Matsumura dem Zuschauer damit verkaufen wollte, welche Missstände er ggf. anprangert, ist nicht zu erahnen. Teilweise ist es ungemütlich gut gespielt (vor allem der Otaku) und eine gewisse, morbide Stimmung kann dem Film nicht abgesprochen werden.
Fazit: Nur für Fans der Reihe interessant.
Infos:
O: All night long: Daredemo yokatta
Japan 2009
R: Katsuya Matsumura
D: Marika Hase, Maki Kitani, Takashi Yamanaka, Megumi Yoshikawa
Laufzeit der jap. DVD: 86:32 Min.
Gesehen am: August 2009 / Neusichtung am: 20.08.22
Fassungen: Mir lag die jap. DVD von Creative Axa vor = Uncut, Japanischer O-Ton, keine Subs, gute Bild- und Tonqualität. Andere Fassungen sind mir nicht bekannt (Stand: Aug. 2022).
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