Mit einer ehemaligen Arbeitskollegin wollte ich zwei Mal essen gehen. Und zwar entschieden wir uns für das Restaurant Gasthof Rössli, da für uns beide gut erreichbar. Meine Kollegin wollte lieber nicht in die Stadt essen gehen. Im Rössli war ich 1-2, aber das ist viele Jahre her und soviel ich weiss, hat es nun einen Besitzerwechsel gegeben. Die Karte scheint vielfällig. Nebst gutbürgerlicher Küche oder im Herbst Wild gibt es z.B. auch Exotisches wie «Libanesische Küche». Spannend. Zweimal wollten wir gehen, zweimal hatten wir reserviert und zweimal mussten wir absagen. Dies jeweils, weil die Kollegin Notfälle hatte (Arbeit, Hund). Einmal lag es aber auch am Restaurant, da bei Google falsche Öffnungszeiten angegeben wurden im Vergleich zu der Homepage des Restaurants (das Restaurant haben wir dann informiert). Für den dritten Versuch entschied ich mich, nicht mehr zu reservieren. Weil wenn es von unserer Seite aus wieder nicht klappen sollte, wäre das unglaubwürdig.
Nach meiner 4. Nacht (ich arbeite als Nachtwache) stand ich am Mittag nach ca. 3-3.5 Stunden schlafen auf. Es war ein schöner, sonniger und warmer Tag. Ich wollte viel erledigen an diesem Nachmittag: Duschen, rasieren, Badezimmer reinigen, habe zwei Filme verkauft & auf der Post, wo ich Rechnungen zahlen und Geld abheben ging, diese gleich abgeschickt, ging mit dem Bargeld in die Stadt und zahlte es am Schalter auf mein Bankkonto (= PayPal Konto) und kaufte mir in Bern noch ein Buch Die Macht der Kränkung. Psychologie. Wir hatten letzte Woche auf Arbeit eine Fortbildung. Der Dozent kam von extern und arbeitete sein Leben lang in der Psychiatrie. In Alters- und Pflegeheimen wird man zunehmend auch von Menschen, die an psychiatrischen Krankheiten (inklusive Sucht) leiden, konfrontiert. Die Fortbildung war spannend und der Dozent hat es wirklich interessant und spannend gemacht, so dass der Tag schnell vorbei ging. Und genau dieser Dozent hat dieses Buch empfohlen. Daher gekauft.
Danach ging ich nach Hause und vor Ort noch einkaufen und die Katzen füttern, ehe ich mich auf den Weg ins Restaurant machte. Dabei verging mir fast der Appetit. Als ich auf den Bus wartete hörte ich mehrere Personen erzählen, dass nahe dem Bahnhof eine Fahrradfahrerin unter einen LKW geraten sein soll. Und tatsächlich: als wir ca. zehn Minuten später mit dem Bus losfuhren, fuhr dieser genau an der Stelle vorbei: LKW ohne Anhänger, die Frau (sichtbar ansprechbar und nicht eingeklemmt) am Boden liegend, von Ersthelfern versorgt, grosser Stau und als wir die Stelle (Schneckentempo) passierten, kam auch schon die Sanität. LKW-Unfälle sind unschön und da war es kurz vorbei, mich aufs Restaurant zu freuen. Allerdings sollte es noch gut 1h-45 Min. gehen, bis ich beim Restaurant sein sollte. Und der Hunger kam dann kurz vor 18.00 Uhr auch wieder. In den Medien habe ich dazu noch nichts gelesen. Als ich spät abends nach Hause kam, hatte es interessanterweise noch immer 1-2 Schaulustige, die sich an der Stelle umhergetrieben haben. Schräg.
Vor dem Restaurant wartete schon die Kollegin, welche ich
nun seit Ende November, als wir Wild essen gingen (siehe Bericht), nicht mehr
sah. Es gab viel zu erzählen: ihr Tun mit dem Hund, ihr neues Auto, ihre Arbeitsstelle,
ihre abgeschlossene Ausbildung, meine neue Stelle (= ihre alte Stelle), Ferienpläne etc. Für
Gesprächsstoff war gesorgt. Das Restaurant war nicht voll. Wir bekamen problemlos
einen Platz. Die Kollegin fand es kalt, für mich war es angenehm. Der Lärmpegel
war jedoch hoch, da neben uns eine Familie mit zwei bis drei kleinen (und
lauten) Kindern sass. Ich wählte von der Karte folgendes aus:
als Vorspeise:
Rössli Salat mit
gebratenem Speck und Champions, dazu Ei und Croutons, Dressing nach Wahl
für 15.50 CHF (mit
Ital. Sauce)
als Hauptgang:
Rössli Cordon-bleu
gefüllt mit
Bärlauchpesto (mit Pinienkerne und Parmesan verfeinert), Raclette Käse und
Schinken, serviert mit Gemüse Bouquet und Pommes-frites
36.50 CHF
als Dessert:
Coupe Dänemark
Vanille-Rahmglace
mit Schokoladensauce und Rahm
12.50 CHF
Zur Vorspeise sei gesagt, dass ich Trottel eine falsche
Salatsauce gewählt habe. Ich hätte lieber die «weisse» französische Salatsauce
gehabt aber habe diese verwechselt. Und statt Blatt- hätte ich lieber Nüssli-Salat
gehabt. Abgesehen davon war der Salat gut, aber aufgrund der zwei Tatsachen
weniger für meinen Geschmack. Dazu kommt, dass der Salat als Vorspeise
gigantisch war. Ich hatte lange, bis ich diesen verzehrt hatte und hatte
danach auch Mühe, den Hauptgang zu beenden. Der Hauptgang war sehr gut und das Cordon-bleu
alleine war in der Tat «hervorragend». Vor allem geschmacklich war es extrem
gut. Das Dessert hingegen war enttäuschend: zu wenig heisse Schokolade, die
zudem noch Gefahr lief, zu überlaufen. So schmolz auch die Glace nicht richtig.
Ich bin kein Glace-Fan, was Dessert angeht, aber leider gab es nur solche. Hätte
ich vielleicht weglassen sollen.
So lautet das Gesamt…
…Fazit:
Hervorragend
Sehr gut
Gut und solide (Cordon-bleu für sich gesehen = Hervorragend)
Enttäuschend
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