Man of Iron
Story:
20 Jahre nach den Ereignissen in The Boxer from Shantung:
Qiu Lian Huan (Chen Kuan-Tai) taucht in Shanghai auf und sorgt für Unruhe. Er behauptet sich gegen diverse Gangs, demonstriert eindrücklich seine Kampfkünste, gewinnt im Casino und verliebt sich in Shen Ju-Fang (Ching Li). Dumm nur, dass diese von einem Gangster als seinen Besitz angesehen wird und dieser hat gar nicht Freude, dass Qiu sich in Shen verguckt hat…
Meine Meinung:
Man of Iron ist zwar eine Fortsetzung von The Boxer from Shantung und wartet wieder mit Star Chen Kuan-Tai (Killer Constable, Butcher, Ambitious Kung Fu Girl) in der Hauptrolle auf, doch dieser spielt eine andere Figur als im Vorgänger. Natürlich tut er das, immerhin starb sein Charakter im Finale von The Boxer from Shantung. Man of Iron erklärt zu Beginn, dass der Plot 20 Jahre nach dem Vorgänger spielt. Chen Kuan-Tais Leiche wird entfernt und mehr Bezug als das Shanghai-Setting gibt es zum Vorgänger nicht.
Ich würde sagen, dass das Budget etwas kleiner war. Vor allem die Aussenaufnahmen von Shanghai wirkten lustlos und billig. Menschenleer. Keine Statisten, kein wirkliches Leben, keine Stimmung. Abgesehen davon macht Man of Iron trotzdem Spass. Der Film, in welchem nebst Chang Cheh noch Pao Hsueh-Li (Tough Guy, The Heroes, Finger of Doom) als Regisseur geleistet ist, überraschend (speziell für einen Chang Cheh Film) mit einer grösseren Frauenrolle, die für den Plot dramatisch (aber wenig überraschend) enden sollte.
Chen Kuan-Tai macht als Titelheld (mit cooler Lederjacke im Finale, die nicht so Rest zum restlichen Setting passen möchte) eine tolle Figur. Selbstsicher, charismatisch und auch in den Kampfszenen absolut überzeugend. Die Kampfszenen wirken dank der Choreographie von Liu Chia-Liang (Martial Club, Martial Arts of Shaolin, Dirty Ho) realistischer als in anderen Filmen aus der Zeit. Und im Finale wird auch definitiv mit Blut nicht gespart. Dabei ist die von Chen Kuan-Tais Figur bei Leibe nicht unzerstörbar, sondern menschlich und verletzlich (die Szene mit der Kopfverletzung zeigt dies eindrücklich).
Allgemein gibt es einige epische Momente in dem Film: Chen Kuan-Tai im Regen, das blutige Finale oder die Exekution von Wang Chung (The Delinquent, Police Force, Mobfix Patrol). Letzterer ist nebst Chen Kuan-Tai, Bloodsport Star Bolo Yeung (Bolo, Chinese Hercules) als Bösewicht und Yang Chi-Ching (The One-Armed Swordsman) inklusive Chiang Tao (Revenge of Shaolin Kid) der einzige mir bekannte Name im Film und spielt eine wichtige Nebenrolle. Nebst dem Gamble-Szenen darf auch ein Motorrad, eine Fahrradkette als Waffe und ein fetziger Soundtrack nicht fehlen.
Fazit: Für Shaw Brothers, Chang Cheh und Chen Kaun-Tai Fans zu empfehlen!
Infos:
O: Chou Lian Huan
HK 1972
R: Chang Cheh, Pao Hsueh-Li
D: Chen Kuan-Tai, Ching Li, Wang Chung, Chu Mu, Chiang Tao, Yang Chi-Ching, Tin Ching, Bolo Yeung
Laufzeit der US-Blu: Ca. 99 Min.
Gesehen am: Sept. 2011 / Neusichtung am: Aug. 2025
Fassungen: Mir lag die US-Blu-Ray von Shout Factory vor (Shaw
Brothers Classics Vol. Two) = Uncut, O-Ton, englische Subs, hervorragende Bild-
und Tonqualität. Als Extras gibt es ein über 60mintügies Feature mit Meredith
Lewis, einer australischen Autorin, die vor paar Jahren ein Buch über die Shaw
Brothers schrieb (Ask For The Moon). Sie erzählt in dem 77minütiugen Feature über
das Shaw Universum. Ich habe das Feature nebenherlaufen lassen. Ich fand es
zuerst nicht uninteressant, aber doch sehr monoton vorgetragen. Und spätestens
als sie Chang Cheh als sexistisch betitelt, habe ich die Sichtung vorzeitig
abgebrochen. Den Film gibt es in Deutschland von filmArt auf Blu-Ray (Titel: Der
Mann mit der Tigerpranke).

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