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Montag, 8. Dezember 2025

Sons of the Neon Night Review

 
ZFF 2025

Sons of the Neon Night

Story:

Der Drogenkrieg fordert durch Explosionen und Schiessereien Tote. Darunter befindet sich auch Moreton Lis (Takeshi Kaneshiro) Vater, der die Drogengeschäfte geleitet hat. Moreton Li will dem illegalen Drogengeschäft den Rücken kehren. Doch die Männer seines Vaters und sein Bruder sind anderer Meinung…

Meine Meinung:

Sons of the Neon Night hat chaotische Drehbedingungen hinter sich. Angeblich begangen die Dreharbeiten 2017 aber mussten durch die damalige Corona Krise mehrfach unterbrochen werden. Inzwischen sind mind. drei Personen der Produktion gestorben, die am Film beteiligt waren (werden alle im Abspann gewürdigt). Der Film feierte im Sommer 2025 in Cannes Weltpremiere. Die Feedbacks waren vernichtend (ein Grund war sicher, dass der über 2stündige Filme nach 00.00 Uhr lief). Die Tatsache, dass der Film ursprünglich zwischen 6-9 Stunden gelaufen sein soll und nun auf 125 Minuten zusammengestaucht wurde, trug nicht zur Qualitätsgewinnung bei.

Ich hatte die Chance, den Film am ZFF zu sehen. Und ich fand Sons of the Neon Night, den neusten Film vom Rigor Mortis Regisseur Juno Mak Chun-Lung, weniger schlecht als erwartet. Auch die Effekte fand ich für einen neuen HK-Film als weniger schlecht als erwartet. Was hingegen negativ auffüllt ist die Tatsache, dass scheinbar wirklich Unmengen an Plot fehlen. Figuren tauchen auf, Figuren verschwinden, Figuren, die zuvor noch Freunde waren, töten sich plötzlich grundlos etc. Wenn ich mir jetzt noch vorstelle, das Ungeübte Zuschauer die Darsteller nicht kennen und sich nicht an diesen orientieren können, sind die negativen Cannes Kommentare noch nachvollziehbarer. Der Plot endet offen und Juno Mak Chun-Lung hat sich am Kino von Johnnie To orientiert.

Ich fand den Film ok. Optisch fand ich den sogar cool. Der Film spielt in einem alternativen (surrealen) Hong Kong im Jahr 1994 (es schneit die ganze Zeit und es gab in diesem HK bereits 1994 Smartphones) und von der Optik erinnert der Film stark an Havoc. Ich hätte mir den Film in Sachen Action, als Ganzes und in Sachen CGI schlimmer vorgestellt. Die Explosionen und Crashs mit dem Bus oder Autos fand ich weniger gut als die Schiessereien. Der Start des Filmes war schon noch cool und auch gegen Ende gibt es immer wieder einzelne Action-Momente, die vor allem optisch interessant eingefangen wurden. Und mit Blut wird auch nicht gespart. Es geht aber definitiv mehr um den Look, als um den Inhalt (zumindest in dieser Kinofassung).

Der Cast kann sich sehen lassen: Takeshi Kaneshiro (Hero), Louis Koo (Paradox), Tony Leung Ka-Fai (Double Vision), Lau Ching-Wan (hier als Sean Lau gelistet). Zudem ist Alt-Star Lowell Lo Koon-Ting (spielt in Rosa an Yuen Biaos Seite) in einer Szene zu sehen und auch Conan Lee (Ninja in the Dragon's Den) spielt mit (ihn konnte ich nicht 100% ausmachen, ich hatte zwei Figuren im Visier). Erst jetzt sehe ich, dass auch Shaw Brothers Schläger Lau Wing (Mrs K) mit von der Partie ist. Optisch fand ich den Film durchaus gelungen, auch in den Action-Szenen (zum Teil) und auch die Musik war stark. Nicht uninteressant. Aber warum eine solche Rumpffassung überhaupt erscheint (warum den ursprünglichen Film nicht als Serie auf Netflix verkaufen?), bleibt ein Rätsel und macht auch kommerziell wenig Sinn.

Fazit: Ein Film, der polarisieren wird!

Infos:

O: Fung lam fo saan

HK 2025

R: Juno Mak Chun-Lung

D: Takeshi Kaneshiro, Lau Ching-Wan, Tony Leung Ka-Fai, Louis Koo, Conan Lee, Lowell Lo Koon-Ting, Lau Wing

Laufzeit der Kinoversion: Ca. 125 Min.

Gesehen am: 26.09.25

Fassungen: Am ZFF (Zürich Film Festival) 2025 gesehen im O-Ton mit englischen Subs. Eine DVD oder Blu-Ray sind noch nicht angekündigt (Stand: Sept. 2025). Es gibt Gerüchte, dass der Film ehemals sechs-neun Stunden dauerte und dann zu einem Film geschnitten wurde. Ob die ursprüngliche Fassung (ggf. als Serie) zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht wird, ist unbekannt.

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