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Montag, 30. Dezember 2024

Escape 2000 Review

Escape 2000

Story:

In der Zukunft: Menschen werden z.T. willkürlich entführt und von der Regierung auf eine Insel in Lager verschleppt. Dort sollen sie «umerzogen» werden. Nicht selten sind Folter, Vergewaltigung und Schikane an der Tagesordnung. Eine Gruppe Opfer (Olivia Hussey, Steve Railsback, John Ley, Lynda Stoner, Bill Young) wird auserwählt und zur Menschenjagd freigegeben…

Meine Meinung:

Der australische Film von Brian Trenchard-Smith, der Fans auch Genre-Filme wie Leprechaun 3, The Man from Hong Kong oder Night of the Demons 2 präsentiert hat, traf 1982 mit Escape 2000 aka Turkey Shoot den Nerv der Zeit. Der Mix aus Zukunftsvision, Sozialkritik, Exploitation und Menschenjagd war ein perfektes Beispiel für das Ozploitation-Sub Genre. Darunter fallen Titel wie Long Weekend, Razorback oder Mad Max.  Escape 2000 passt mit seinen Inhalten perfekt dazu.

Den Film, den ich seit 20 Jahren oder mehr nicht mehr sah, wurde zu Ehren von Olivia Hussey, die Ende Dez. 2024 verstarb, aufgefrischt. Olivia Hussey war mir vor allem durch ihre Nebenrolle in der TV-Verfilmung von Stephen Kings Es bekannt. Ausserdem spielte sie in Kinji Fukasaku Virus nebst Namen wie Sonny Chiba, George Kennedy und Bo Svenson mit. Escape 2000 bleibt nach der Neusichtung knapp in der Sammlung. Der Film ist kein Kracher, aber auch nicht schlecht. Der Film ist eines nicht: langweilig.

Escape 2000 lässt sich in zwei Teile aufteilen: in der 1. Hälfte schreitet der Plot voran, der Film spielt im Camp (mit WIP-Inhalten) und stellt dem Zuschauer die Figuren vor. Diese sind relativ oberflächlich gezeichnet. Von den Helden hat mich da eigentlich fast nur Bill Young überzeugt, der ein derbes Ende findet. Olivia Hussey spielt nicht wirklich eine Kämpferin, sondern eine verletzliche Person. Steve Railsback als Held fand ich unglaubwürdig. Lynda Stoner bringt immerhin Sex-Appeal in den Film. Die Bösewichte sind herrlich überzeichnet und agieren mit viel Overacting.

Die erste Hälfte hat zwar auch seine Momente, aber wirkte irgendwie, aus heutiger Sicht, auch etwas lahm und billig. So auch die (sehr langsamen) Fahrzeuge der Bösewichte. Die 2. Filmhälfte widmet der Film dann der Menschenjagd à la Harte Ziele. In dieser dominieren die Action-Momente und der Streifen zeigt in diesen Momenten seine Stärken. Die australische Landschaft wird gekonnt und abwechslungsreich (fast wie bei einem Eastern aus Taiwan) in die brutale Jagd integriert. Überraschend bietet der Film auch einige blutige Splatter-Effekte, welche ich in diesem Ausmass nicht mehr in Erinnerung hatte und die dem Film zu seinem Bekanntheitsgrad verhalfen.

Fazit: Etwas angestaubte Exploitation aus Australien mit Stärken in der 2. Filmhälfte! Guter Durchschnitt…

Infos:

O: Turkey Shoot

Australien 1982

R: Brian Trenchard-Smith

D: Carmen Duncan, Olivia Hussey, Steve Railsback, Michael Petrovitch, Steve Rackman, Roger Ward, Michael Craig, Noel Ferrier, John Ley, Lynda Stoner, Bill Young

Laufzeit der US-DVD: 93:14 Min.

Gesehen am: 30.10.2003 / Neusichtung am: 28.12.24

Fassungen: Mir lag die US-DVD von Anchor Bay vor = Schuber, O-Ton, keine Subs, Uncut, auch heute noch eine sehr gute Bild- und Tonqualität (Scheibe ist von 2003). Den Film gibt es inzwischen auch Uncut in Deutschland: Ascot Elite, Blu-Ray, Deutsch/Englisch mit deutschen Subs. Titel: Insel der Verdammten.

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