4PM
Story:
Philosophie-Lehrer Jung-in (Dal-soo Oh) und seine Ehefrau Hyun-suk
(Young-nam Jang) ziehen von der Stadt aufs Land. Entspannen ist
angesagt. Da taucht am ersten Tag um 16.00 Uhr Nachbar Yuk Nam (Kim Hong-pa)
auf. Ein älterer Herr. Doch dann verstummt dieser und sitzt zwei
Stunden fast stillschweigend auf dem Sofa, gibt kaum Antworten auf Fragen. Absolut
passiv. Zwei Stunden später steht Yuk Nam auf und verlässt die Wohnung. Doch
als sich das Tag für Tag wiederholt, suchen Jung-in und Hyun-suk nach
Antworten…
Meine Meinung:
Mit 4PM hat Regisseur Jay Song die französische Novelle The Stranger Next Door von Amélie Nothomb verfilmt, von welcher ich zuvor noch nie was gehört hatte. Die Umsetzung kann als gelungen bezeichnet werden. Der Film wirkt fast wie ein Kammerspiel und der Plot ist zunächst unterhaltsam, auch lustig und amüsant. Das liegt auch an der starken Kameraführung, der passenden Musik und dem grandiosen Schauspiel.
Oh Dal-su (Old Boy, A Bittersweet Life), Kim Hong-pa (Svaha: The Sixth Finger) und Jang Young-nam (Cobweb, Project Wolf Hunting) spielen das aber auch superb und glaubhaft. Oh Dal-su ist der einzige Schauspieler, den ich sofort erkannt habe. Durch sein markantes Äusseres und seine Nebenrolle aus Old Boy blieb er mir in Erinnerung. Der Plot geht der Frage nach, wie viel Menschen aushalten, bevor sie explodieren. Und was die Folgen davon sein könnten.
Leider wurde vor der Sichtung, da Regisseur und Cast und Crew extra nach Brüssel gereist (24h Reise) sind, schon Spoiler verraten, als Cast und Crew Fragen vom BIFFF Vorsteller beantwortet haben. Mag sein, dass die Lektüre von Amélie Nothomb dem belgischen Publikum bekannt ist und zum Lerninhalt in der Schule gehörte, doch für mich als Schweizer war es blöd zu wissen, was mich am Ende erwarten würde. Zwar habe ich mir etwas in die Richtung gedacht, aber es vor der Sichtung bestätigt zu bekommen, hat schon etwas Spannung geraubt.
Ansonsten hat der Film ein Problem, welches viele südkoreanische Filme haben. Ja, der Film ist schick, sieht super aus und ist stark gespielt. Aber die Laufzeit war einfach zu lang (fühlte sich auch länger an). Zudem kommt der Wandel vom lustigen Teil des Filmes zum dramatischen zu spät. Die Laufzeit hätte gerne kürzer ausfallen dürfen. Bei mir wird es bei dieser Sichtung bleiben.
Fazit: Für Fans des südkoreanischen Kinos zu empfehlen.
Infos:
O: O-HU NE-SI
Südkorea 2024
R: Jay Song
D: Dal-soo Oh, Hong-pa Kim, Young-nam Jang
Laufzeit der Kinofassung: Ca. 109 Min.
Gesehen am: BIFFF 2024
Fassungen: Gesehen am BIFFF 2024 im O-Ton, mit englischen
Subs und Uncut. Es gibt noch keine DVD oder Blu-Ray (Stand: April 2024).
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