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Dienstag, 16. April 2024

Steppenwolf Review

BIFFF 2024 Spezial

Steppenwolf

Story:

In bürgerkriegsähnlichen Zuständen, in denen kriminelle Banden und Anarchie herrschen, sinnt der Steppenwolf (Berik Aytzhanov) nach Rache. Gangster Taha hat seine Familie umgebracht. Da kommt es dem Steppenwolf gerade recht, dass die kognitiv eingeschränkte Mutter Tamara (Anna Starchenko) ihren entführten Sohn sucht, der sich in der Gewalt von Taha befindet…

Meine Meinung:

Auf Steppenwolf habe ich mich irgendwie gefreut (am BIFFF). Ich wusste zwar praktisch nichts von dem Film und kenne mich mit dem Kino aus Kasachstan nicht aus («Borat» ausgenommen), aber ich freute mich auf die Sichtung im Kino. Steppenwolf ist sehr nihilistisch und realistisch, sieht man Mal von einigen Logiklöchern ab. Der Film ist alles anderes als harmlos. Zudem wird Tamara im Film unfein behandelt. Das hat dafür gesorgt, dass mehrere Zuschauer die Vorstellung verlassen haben.

Bis auf hier da etwas Overacting und bitterbösen Humor, ist der Film ernst und humorlos in Szene gesetzt. Es gibt den Steppenwolf, der nach Rache giert und dabei auch über Leichen geht. Er, der für den Staat auch gefoltert hat. Ein knallharter Antiheld. Er hat es stark gespielt. Fast noch eindrücklicher war Anna Starchenko als Tamara. An welcher Krankheit sie leidet, wird nicht erklärt. Für mich sah es aus wie eine stake Form von Autismus oder sonstige kognitive Einschränkungen. Eigentlich spielte jeder stark. Der Film hat auch gefesselt. Nebst der dem brutalen, nihilistischen Grundton hat mich die End-Zeit-Stimmung gepackt. Dazu Gefühle der Hoffnungslosigkeit. Das gefiel mir.

Die Musik hat mir gefallen. Hypnotische Klänge und Retro-Vibes. Etwas vom besten waren die Kameraführung und die wunderschönen, abwechslungsreiche und karge Aufnahmen von Kasachstan. Die Einöde passt perfekt zum gewalttätigen Endzeit-Szenario. Die Action-Szenen sind realistisch eingefangen worden und gehen zum Teil unter die Haut. Teilweise fühlte ich mich an Italo-Western erinnert, was die Kameraführung angeht. Überall liegen zerstörte Autos, Leichen, brennende Wracks. Ziemlich stimmungsvoll.

Fazit: Knallhart und nicht uninteressant! 

Infos:

O: Steppenwolf

Kasachstan 2024

R: Adilkhan Yerzhanov

D: Anna Starchenko, Berіk Aitzhanov, Azamat Nigmanov, Yerkin Gubashev

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 102 Min.

Gesehen am: BIFFF 2024

Fassungen: Gesehen am BIFFF 2024 im O-Ton mit englischen Subs, Uncut. Eine DVD/Blu-Ray sind noch nicht angekündigt (Stand: April 2024). 

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