Srigala
Story:
Schatzjäger (Schatz soll in einem See versteckt sein) und Camper werden von einem unbekannten Killer dezimiert…
Meine Meinung:
Srigala ist ein Anfang 80er Jahre Horrorfilm aus Indonesien, der im Vergleich zu anderen Filmen seiner Art ausserhalb des Landes nur wenig bekannt wurde. Soweit bekannt gibt es ausserhalb Indonesiens keine Fassungen zum Film (mehr dazu unter Fassungen). Da waren anderen Filme aus Indonesien bekannter (The Queen of Black Magic, Mystics in Bali, Special Silencers, The Warrior plus Fortsetzungen etc.).
Dass man den Film hier und da trotzdem kennt verdankt man dem Internert, Youtube, Sammlern und der Tatsache, dass der Film zu gewissen Teilen ein dreistes Ripp-off von Freitag der 13. darstellt. Man kann Srigala sogar als inoffizielles Remake von Freitag der 13. betiteln. Das ist nicht falsch, wenn man sich das Setting und vor allem die letzte halbe Stunde des Filmes anschaut.
Zunächst gibt es einige Abweichungen: Schatzsucher, Motorboot Action (inklusive Stunts und Explosionen), 1-2 sogar so etwas wie Martial Arts und Kampfszenen bis dann Mal ne Leiche im See gefunden wird. Starten tut der Film mit einer Gore-Szene – ein Mann wird in der Ego Shooter Perspektive getötet. Danach ist erst Mal Ruhe angesagt.
Der Film kommt nicht an Freitag der 13. ran und auch in Sachen Blutgehalt sollte man sich keine Hoffnungen machen. Überraschenderweise ist der Film harmlos: die Morde sieht man zu 90% nicht da im off screen stattfindend, Bildqualität viel zu schlecht und dunkel und/oder die Fassung auch zensiert scheint (mehr dazu unter Fassungen).
Erst gegen Ende wird es dann ein 1:1 Remake. Die letzten 20-30 Minuten sind dann quasi aus Freitag der 13. gestohlen und damit erlangte der Film international auch Aufmerksamkeit. Barry Prima, der eine der Figuren spielt (Nebenrolle), ist sicherlich, zumindest für europäische Film-Fans, der bekannteste Name.
Er, der in die Rolle von Jaka schlüpfte in The Warrior (wer Film sehen will, sollte die US Disc von Mondo Macabro kaufen) und den Fortsetzungen oder in bekannten Filmen wie Special Silencers, Primitif (indonesischer Beitrag zur Italo Kannibalen-Film Welle) oder The Devil’s Sword (gibt es eine wunderbare Fassung von Mondo Macabro).
Regisseur Sisworo Gautama Putra war, zumindest wenn man seine Filmographie anschaut, gerne im Horrorgenre zu Hause. Da tummeln sich Filme wie (die z.T. bereits erwähnten): Primitif, The Warrior, Ghost with Hole (1982), Satan's Slave (der ein Remake erhielt = HIER KLICKEN), The Snake Queen (1982 plus die zwei Fortsetzungen zum Film), White Crocodile Queen (1987) oder Samson & Delilah (dessen Korea VHS mir ein Sammler aus Genf für über 600 USD wegschnappte).
Fazit: Wer das obskure, seltene und bizarre Kino aus Indonesien mag, kann sich Srigala problemlos ansehen! Sehr schade, dass es davon scheinbar keine sehenswerte und brauchbare (und unzensierte) Fassung zu geben scheint…
Infos:
O: Srigala
Indonesien 1981
R: Sisworo Gautama Putra
D: Dorman Borisman, Lydia Kandou, Barry Prima
Laufzeit der Originalfassung: Ca. 85 Min.
Gesehen am: 09.07.19
Fassungen: Film via Youtube gesehen = durchschnittliche bis schlechte, zu dunkle und unscharfe Bildqualität, auf Indonesisch und ohne Subs. Fassung sah in einzelnen Szenen bewusst zensiert (Gewaltschnitte) aus. Ob dies auch auf Original-Fassungen aus Indonesien zutrifft, ist mir nicht bekannt. Es gibt keine deutsche Fassung (Stand: Juli 2019). In Indonesien soll es den Film mind. auf VCD geben (Qualität soll schlecht sein und Fassung einen zensierten Eindruck machen = dürfte als Master für die Youtube Fassung gedient haben). Ausserdem gibt es Film auch in Malaysia auf VCD. Nachtrag 15.07.23: Für eine 2. Sichtung lag mir die neue US-Blu-Ray von Terror Vision vor = Schuber, restaurierte Fassung (hervorragende Bild- und Tonqualität), O-Ton, englische Subs, Uncut ("with two minutes of additional footage") und neue Interviews runden die Disc ab. Vor allem die Interviews mit Barry Prima und Lydia Kandou fand ich interessant. Daumen drücken, dass mehr Rapi Films Produktionen solche Vös erfahren werden! Der Film ist zwar kein Kracher, hat aber Charme. Nach einem tollen Intro (Rapi Films Logo, blutiger Mord, Credits) folgt der Plot und eine Art Genre-Mix. Es gibt u.a. eine unfreiwillig komische Kung Fu Szene zwischen zwei Frauen, eine längere Action-Szene mit Motorbooten (inklusive Stunts und einer echten Explosion), eine Leiche im Sarg und eine surreale Alptraum-Sequenz, die stimmungsvoll dem Zombie-Genre huldigt. Danach nimmt der Slasher-"Friday the13th" Plot seinen Lauf. Stimmungsvoll. Barry Prima gefiel mir, bei den Mädels hat es mir Lydia Kandou angetan - starke Leistung von ihr! Der Sidekick und Comic-Charakter nervt etwas, aber solche Figuren waren dazumal im asiatischen Kino halt gern gesehen. Und mit lahmen Füllszenen, vor allem im Mittelteil, muss man, wie es auch im US-Slasher Kino der 80er der Fall war, rechnen.
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