Barbarian
Story:
Tess (Georgina Campbell) hat via Airbnb in Detroit eine Wohnung gemietet. Als sie dort ankommt stellt sie mit Überraschung fest, dass die Wohnung bereits durch Keith (Bill Skarsgård) bewohnt wird. Es sollte nicht bei der einen Überraschung bleiben…
Meine Meinung:
Ein Überraschungsbesuch aus Berlin brachte mir Barbarian mit. Einen neuen Horrorfilm von welchem ich noch nie was gehört habe. Warum nicht? War es doch ein Fehler, nicht mehr aktiv in Film-Foren zu verkehren (nein!)? Der Grund ist folgender: Barbarian, ein US-Spielfilm und das Regiedebüt von Zach Cregger, der in den USA und auch UK u.a. im Kino lief, wurde danach von Disney und Co. für den Streaming-Markt aufgekauft. Das bedeutet, dass Barbarian nur digital erhältlich ist (iTunes, Amazon Prime, Vudu…).
Ich bin altmodisch und habe kein Netflix und Co. Daher sagte mir der Film auch nichts. Barbarian ist in meinen Augen kein Kracher, aber kann gut einmal geschaut werden. Es war ein Vorteil, den Film ohne jegliches Vorwissen zu schauen: Plot, Stars, Cover und Trailer kannte ich nicht. Ich wusste nicht, was ich vorgesetzt bekommen würde. Den Film kann man quasi in drei qualitativ unterschiedliche Abschnitte gliedern. Die ersten 40 Minuten sind dabei die besten.
In den ersten 40 Minuten ist der Film fesselnd, spannend und packend. Georgina Campbell und It Star Bill Skarsgård geben eine starke Leistung ab. Richard Brake (Mandy, Halloween II, 31, Feedback, Perkins’ 14) taucht später in einer Nebenrolle auf. Wo der Plot hinführt, sei an der Stelle nicht erwähnt. Aber der erste Teil überzeugt und es gibt inhaltliche Überraschungen zu sehen. Ab Mitte des Filmes, mit der Vorstellung von Jeepers Creepers Star Justin Long, wird der Film auf einen Schlag qualitativ schlechter. Noch immer schaubar, aber ab dem Zeitpunkt fesselt der Film nicht mehr, gruselig ist der Film auch nicht mehr und vor allem baut der Film Stimmung ab. Atmosphärische Szenen, die der Film bis dahin aufgebaut hat, nehmen stark ab.
Das liegt an der von Justin Long gespielter Figur. Der Humor passt nicht zum ersten Abschnitt. Die Darstellung der Figur ist zu sehr auf Woke-Stereotype-Skizzierung bedacht. Moderne Zeitgeist Phänomene (kein Wunder kommt der Film auf Letterboxd so gut an) vermiesen den Film (Gender, MeToo, Polizei) zu sehr und Horrorfilm-Klischees gewinnen die Überhand: nach Realismus sollte nicht gesucht werden, die Figuren stellen sich im Verlauf mehr als dämlich an und die Woke-Elemente sind einfach zu billig gezeichnet. Da gibt es einige Beispiele, die den Film dann sogar unfreiwillig komisch werden lassen. Das Finale ist z.B. nur noch purer Trash. Dabei hätte es doch gute Inhalte gegeben (Die Frage, wer das Monster ist oder dass der «Vergewaltiger» «vergewaltigt» wird etc.)
Fazit: Erste 40 Minuten top, danach «Flop». Barbarian, der unglaublich toll gefilmt ist inklusive starker Musik, kann man gut einmal schauen aber kein Film für meine Sammlung…
Infos:
O: Barbarian
USA 2022
R: Zach Cregger
D: Georgina Campbell, Bill Skarsgård, Justin Long, Kurt Braunohler, Jaymes Butler
Laufzeit der Online-Fassung: Ca. 102 Min.
Gesehen am: 25.07.23
Fassungen: Via Stream/Download von Dritten gesehen = Uncut, hervorragende Bild- und Tonqualität, in Deutsch (gute Synchro). Den Film kann man auf diversen Anbietern Streamen (Disney+, iTunes, Amazon Prime, Vudu). Es gibt keine DVD/Blu-Ray/UHD (Stand: Juli 2023).
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