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Donnerstag, 31. Mai 2018

No Guilty Review

No Guilty

Story:

Eine Mordserie an Frauen erschüttert Hong Kong. Die Polizei (Alexander Lo Rei, Lam Wai) ermittelt. Dazu kommt, dass es die Polizei mit einer Gangsterbande zu tun bekommt (Ku Feng, Chen Shan). An den Morden an den Frauen wird ein Fotograf (Siu Yuk-Lung) verdächtigt, welcher ein Freund von Lam Wai ist. Und dieser zweifelt an der Unschuld seines Kollegen. Ob er sich auf sein Bauchgefühl verlassen kann?

Meine Meinung:

No Guilty hat mir gut gefallen. Es handelt sich um einen Low-Budget Anfang 90er Jahre CAT. III Film und Genremix. Auf der einen Seite Gangster Vs Polizei-Action mit paar blutigen Shoot-Outs und paar tollen Kampfszenen. Auf der anderen Seite CAT. III Einschübe in Form von Nackt- und Sexszenen und einem perversen Killer, der à la dem ital. Giallo Genre mordet um die toten Frauen dann noch zu vergewaltigen.

Ich mag solche Genre-Mixe. Dem Film tut die solide Gangster/Polizeistory gut, aber ich mag auch den krassen Gegensatz von Sleaze, Schmuddel und den Schundfaktor. Das gibt dem Film Abwechslung wobei ich dem Film Längen und Füllszenen in der Handlung nicht absprechen kann. Was Martial Arts bzw. Actionszenen angehen, so gibt es die besten Szenen im Finale (gerade der Kampf Chen Shan vs. Lam Wai war sehenswert und klasse, hätte gerne noch paar Minuten länger dauern dürfen). 
 
Da sah man auch das Talent des Taiwanesen Alexander Lo Rei, der nicht nur eine der grösseren Rollen im Film spielt (jedoch eine kaum sympathische Figur), sondern der gleichzeitig auch als Action Director fungierte und in den wenigen Action-Szenen (auch z.B. die Kampfszenen in der Bar / Disco, in welchen übrigens Hakenkreuz Flaggen hängen) einen sehenswerten und qualitativ hohen Standard an den Tag legte. Prima.

Der Mix aus Action und Schmuddel kompensiert die Längen und Füllszenen. Ku Feng, ehemalige Shaw Brothers Legende, ist als Vater der Triaden-Sohnes (und Nekrophilen) zu sehen – alt und im Rollstuhl sitzend d.h. es gibt keine Kampfszenen zu sehen (auch nicht à la Lam Ching-Ying wie in Her Vengeance). Lam Wai hat mir gut gefallen, die Mädels auch (teilweise auch hübsch anzusehen) und ganz stark und charismatisch fand ich Chen Shan als Gangstersohn und perversen Killer und Psychopath. Das haben sie einfach drauf, wenn es um die übertriebene aber nicht lächerliche Darstellung von irren Killern geht – egal ob sie Anthony Wong (The Untold Story), Simon Yam (Dr. Lamb), Mark Cheng (Raped by an Angel), William Ho Ka-Kui (Daughter of Darkness) oder Tommy Wong Kwong-Leung (Morbidia) geht. 
 
So auch Chen Shan, der mir rein vom Namen her nichts sagt – aber er hat den Killer, der am Ende noch Spektakel bietet und die Martial Arts Keule auspackt, sehr gut gefallen. Blick auf seine Filmkarriere eröffnet viele tolle Genre-Streifen aus Taiwan, die zeigen, dass er ein Martial Artist zu sein scheint. Er wirkte u.a. mit in Of Cooks and Kung Fu, Shaolin Temple Strikes Back, Shaolin Vs. Lama, Ninja Hunter, Ninja in USA, Magic Warriors oder Emergency Police Lady.

Was ich an dieser Stelle noch erwähnen möchte ist die Musik: es wird aus diversen Filmen Musik gestohlen, viel und oft zu hören: Cannibal Holocaust (wenig), Stirb langsam (viel) sowie A Nightmare on Elm Street (sehr viel) – in einer Szene hört man im Hintergrund sogar die Stimme von Freddy Krüger, wie er «Tina» sagt. Klasse!

Fazit: Fans von billigen CAT. III und Anfang der 90er Jahre Gangsterstreifen aus Hong Kong (und Taiwan) zu empfehlen!

Infos:

O: Laam Ngai Miu Fei

HK 1992

R: Chuang Ke

D: Lam Wai, Alexander Lo Rei, Ku Feng, Siu Yuk-Lung, Chen Shan

Laufzeit der HK VCD: Ca. 93 Min.

Gesehen am: 03.03.18

Fassungen: Es gibt keine deutsche Fassung und mir ist auch keine DVD Version bekannt (Stand: März 2018). Mir lag die HK VCD von Universe vor = Uncut, O-Ton, englische Subs, solide Bildqualität.

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