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Freitag, 31. Mai 2024

Imprint (Masters of Horror) Review



Imprint (Masters of Horror)

Story:

1800 Japan:

Amerikaner Christopher (Billy Drago) reist nach Japan, um die Frau (Michie Itô) zu finden, welche er dort einst kennen und lieben lernte. Stattdessen findet er eine im Gesicht entstellte Prostituierte (Yûki Kudô), welche ihm erzählt, was mit seiner grossen Liebe geschehen ist…

Meine Meinung:

Takashi Miike (Gozu, One Missed Call) bekam die Ehre, die damals letzte (13.) Episode der Masters of Horror Reihe (1. Staffel) beizusteuern. Dies nebst namhaften Horror- und Genre-Regisseuren wie Tobe Hooper (Blutgericht in Texas), Dario Argento (Jenifer), Larry Cohen (It's Alive), John McNaughton (Alienkiller), Mick Garris (Schlafwandler), Stuart Gordon (Dolls) oder John Carpenter (Cigarette Burns). Für den Japaner eine Ehre. Umso bedauerlicher war die Tatsache, dass ausgerechnet diese Episode im US-TV nicht gezeigt wurde.

Warum? Simpel: der Inhalt war zu extrem! Imprint basiert auf einem Roman von Shimako Iwai (Titel: Bokke e, kyōtē) und bietet nebst weiteren Themen der japanischen Folklore und Mythologie ("Futakuchi-onna =ふたくちおんな, "two-mouthed woman") Inhalte wie Folter, nackte Tatsachen, Abtreibungen und Inzest. Zu viel für die prüden Amerikaner. Imprint empfand ich früher als gut und solide. Diese Meinung vertrete ich auch nach der neusten Sichtung und ich kritisiere auch mehr oder weniger das, was mir früher missfiel.

Der Plot ist nämlich relativ unspektakulär. Zu repetitiv. Der Inhalt kann als eine Art Kammerspiel mit Hero (Jet Li-Film) Vibes bezeichnet werden. Das heisst es werden diverse Geschichten erzählt, die das Schicksal der Figuren bestimmen. Am Ende dominieren dann die mythologischen und übernatürlichen Elemente, die mich irgendwie auch an Takashi Miikes Lesson of the Evil erinnert haben (die «lebende» Schusswaffe). Das waren ähnlich abgefahrene Make-Up Effekte wie sie in Imprint im Finale und zuvor offenbart werden. Die Föten sind dabei sehr eklig und die Folterszenen sind in der Tat hart anzusehen, aber auch fesselnd, da mit nötiger Sorgfalt inszeniert. Zudem sind die Aufnahmen extrem ästhetisch in Szene gesetzt. Einer gewissen Faszination kann man sich daher nicht entziehen. Als Folterer ist übrigens Shimako Iwai, der Autor des Romans, selbst zu sehen.

Die Optik, Kostüme und Kulissen waren stark. Auch die Musik. Der Film hat seine Stärken in den Bildern und Optik, weniger im Plot. Das Schauspiel der Beteiligten Michie Itô (Silence), Youki Kudoh und Billy Drago (The Hills Have Eyes, Invasion U.S.A.) war hingegen auch durchgehend stark und glaubhaft. Auch die Nebenfiguren werden gekonnt gespielt. Schräg war halt die Tatsache, dass die Japaner alle Englisch sprechen. Nicht nur schräg, sondern auch etwas unglaubwürdig. Ob das so gedreht wurde oder später synchronisiert, weiss ich nicht.

Fazit: Solide Abschluss-Folge des 1. Masters of Horror Staffel!

Infos:

O: Imprint (Masters of Horror)

USA, Kanada, Japan 2005

R: Takashi Miike

D: Billy Drago, Yûki Kudô, Michie Itô, Toshie Negishi, Mame Yamada

Laufzeit der UK-DVD: 63:16 Min.

Gesehen am: März 2007 / Neusichtung am: 28.03.24

Fassungen: Mir lag die Masters of Horror Series One Volume Two - 6 Disc Set vor. Dieses wurde von diversen Regisseuren am NIFFF signiert. Imprint liegt Uncut und in Englisch vor. Die Bildqualität würde ich als gut bezeichnen. Es gibt exklusive Extras, die ich ggf. noch schauen werde, um mehr Hintergründe zum Film zu erfahren. Es gibt leider keine englischen Untertitel. Imprint gibt es inzwischen auch in Deutschland Uncut - einzeln auf Blu-Ray von Splendid oder als ganze Staffel von Nameless Media (hätte sogar Untertitel zum O-Ton). Inzwischen hat noch Claudio Simonetti signiert:



Donnerstag, 30. Mai 2024

Tango & Cash Review

Tango & Cash

Story:

Gangster (Jack Palance, Brion James) schmieden einen Plan, um zwei Cops (Sylvester Stallone, Kurt Russell) ins Gefängnis zu bringen. Dort sollen sie dann getötet werden. Doch der Plan schlägt fehl: den zwei heroischen Cops gelingt die Flucht…

Meine Meinung:

Tango & Cash sah ich seit 14 Jahren nicht mehr (2010 zum ersten Mal gesehen) und der Film, eine Action-Komödie, ein sogenanntes «Buddy Movie», hat die Neusichtung bestanden. Der Film aus dem Jahr 1989 bietet all das, was das 80er Jahre Actionherz erfreut. Eine doofe Story, ein ungleiches Paar an Actionhelden, viele Klischees, eine unglaubliche Anzahl an amüsanten Sprüchen, coole Action und einen tollen Cast!

Zwar ist der Plot selbst für dieser Art Film arg unglaubwürdig, aber egal. Dies könnte auch an chaotischen Dreharbeiten gelegen haben: der Film lag über dem Budget, mehrere Regisseure wurden gefeuert, viele gedrehte Szenen fanden keine Verwendung und wurden entfernt. Dennoch ist Tango & Cash wunderbar kurzweilig und unterhaltsam. Die Action-Szenen sind wohl dosiert und abwechslungsreich. Es gibt Shoot-Outs, echte Explosionen, einen Gefängnisausbruch, kürzere Kampfszenen und Verfolgungsjagden.

Technisch sind die Szenen sehr solide in Szene gesetzt. Der Mix aus Action und Humor funktioniert gut. Der Film ist amüsant, regt zum Schmunzeln an und nimmt sich absolut nicht ernst. Besonders der Cast ist besser, als ich den in Erinnerung hatte. Sylvester Stallone (Rocky IV) und Kurt Russell (Das Ding aus einer anderen Welt) harmonieren prächtig. Teri Hatcher, die ich aus Desperate Housewives kenne, spielt Tangos Schwester. Sie kommt ab Mitte des Filmes vor.

An Brion James (Nemesis, Red Heat) als Bösewicht hatte ich Freude. Genau für solche Schurkenrollen ist er geschaffen. Am meisten Freude hatte ich aber, als ich sah, wer den Haupt-Bösewicht spielt: Jack Palance! Ihn mag ich immer als Bösewicht (Compañeros, Marquis de Sade: Justine). Eine Bereicherung für den Film. Er spielt die anderen zwei Gangster-Bosse an die Wand. Die Musik war flott und passend und die Gerichtsverhandlung urkomisch (dank Russell). Der Film stiehlt zwar aus anderen Filmen wie The Terminator (die Tiefgaragen-Verfolgungsjagd und Schiesserei), Police Story (der Stunt zu Beginn mit dem Bus) oder Lethal Weapon (Strom-Folter), aber das tut dem Spass keinen Abbruch!

Fazit: Für 80er Jahre Actionfans zu empfehlen!

Infos:

O: Tango & Cash

USA 1989

R: Andrey Konchalovskiy, Albert Magnoli

D: Sylvester Stallone, Kurt Russell, Teri Hatcher, Jack Palance, Brion James, James Hong, Marc Alaimo

Laufzeit der US-DVD: 103:41 Min.

Gesehen am: März 2010 / Neusichtung am: 28.03.24

Fassungen: Siehe Cobra. Es gibt O-Ton, englische Subs und die Fassung ist Uncut. Die Bildqualität würde ich jedoch nur als gut bezeichnen. Da könnte sich ggf. ein Blu-Ray Upgrade lohnen. In Deutschland von Warner zu haben (Blu-Ray, Uncut, Deutsch/Englisch mit diversen Untertitel-Optionen).

Mittwoch, 29. Mai 2024

Golden Buddha Against the Snake Phantom Review

Golden Buddha Against the Snake Phantom

Story:

Ein Dschungel-Volk und ihr Dörfchen wird von Schlangenmenschen überfallen: Tiere werden gefressen, Frauen vergewaltigt und getötet. Die Bewohner haben genug und suchen sich Hilfe, um die Schlangenmenschen zu bekämpfen. Ein darauf spezialisierter Mann, Old Chang und seine Söhne, nehmen sich dem Problem an, aber am Ende muss ein Mönch Hilfe leisten, der das Böse in der Gegend bekämpft…

Meine Meinung:

Golden Buddha Against the Snake Phantom aka King Kong vs The Snake Phantom fällt in die gleiche Kategorie wie die seltenen Filme Daughter of Devil Fish, Lady Master Snake oder Elephant Wife = Thai. Filmproduktionen, die es in ihrem Heimatland und/oder weltweit nicht in ihrem Originalton zu sehen gibt dafür in seltenen Auslandsfassungen auf VHS oder VCD Dubbed in Chinesisch d.h. Mandarin und/oder Kantonesisch. Und somit sind die Filme, immerhin in dieser Form, dem Fan erhalten. Und im Fall von Golden Buddha Against the Snake Phantom sogar mit englischen Untertiteln.

Gut möglich, dass es sich ggf. auch um eine Co-Produktion zwischen Thailand und HK/Taiwan handelte. Ist aber nur eine Vermutung. Scheinbar war der Japaner Nishimoto Tadashi für die Produktion, die in Thailand gedreht wurde und in dieser US-VHS-Fassung sicherlich grösstenteils mit geklauter Musik aus westlichen Filmen daherkommt, so ertönt zu Beginn das Psycho Theme, als F/X Director tätig. Nebst thailändischem Cast (Piyamas Monayakol, Chaiyan Sorakrai, Ratanaporn Intarakamhaeng) sind auch Chinesen zu sehen (Lee Man-Tai, Mang Ding-Goh). Der Film legt, vor allem zu Beginn, ein hohes Tempo an den Tag. Der Film überrascht mit Tiersnuff und nackten Tatsachen. Alles in allem gibt es wenig bis fast keinen Klamauk im Film zu sehen, was sich positiv auf die Sichtung auswirkte. Daher empfand ich den Film als angenehmer als z.B. Daughter of Devil Fish oder Lady Master Snake. Es gibt mehr Action, weniger Füllszenen und weniger Längen und die gestohlene Musik passte meistens gut.

Richtige Effekte gibt es dagegen kaum zu sehen. Das Finale mit den Riesen, welches ans Kaiju-Genre à la Godzilla, Calamity, The 6 Ultra Brothers vs. the Monster Army, King of Dinosaurs, Space Monster Wangmagwi oder Pulgasari erinnert, war in der Tat absolut lahm und unspektakulär. Keine Ahnung, was sich die Macher da gedacht haben. Lahmer geht es nicht. Und einmal wird eine echte Schlange als Riesen-Schlange ins Bild kopiert. Ansonsten gibt es eigentlich keine Effekte zu sehen. Ansonsten werden echte Tiere gebraucht und gezeigt und im Mittelteil und Finale gibt es viel Kung Fu zu sehen. Nicht auf dem Niveau der damaligen HK- und TW-Produktionen, aber bemüht.

Fazit: Diese obskure Rarität ist Fans des thailändischen Kinos zu empfehlen!

Infos:

O: Ngû yaks

Thailand 1982 (je nach Quelle: HK, Taiwan)

R: Chih Chen

D: Piyamas Monayakol, Chaiyan Sorakrai, Ratanaporn Intarakamhaeng, Lee Man-Tai, Mang Ding-Goh

Laufzeit der US-VHS: 87:33 Min.

Gesehen am: 24.03.24

Fassungen: Mir lag die VHS aus den USA von Tai Seng vor = Dubbed in Kantonesisch dafür mit englischen & chinesischen Subs. Mittelmässige Bildqualität. Im Vergleich zu einem Youtube-Print in schlechterer Bildqualität, dafür Uncut (im Youtube Print, der keine chinesischen Subs bietet, sind Nacktszenen zensiert). Der Print auf Youtube hat auch englische und chinesische Subs, ist aber in Mandarin Dubbed statt Kantonesisch Dubbed. Eine O-Ton Fassung in Thailändisch ist mir nicht bekannt. Es gibt keine deutsche Fassung, keine DVD und keine Blu-Ray (Stand: März 2024).

Dienstag, 28. Mai 2024

Little Super Man Review

Little Super Man

Story:

1941: Japan versucht China zu erobern. Eine Invasion ist geplant. Allerdings gehen bei einem Flugzeugabsturz brisante Dokumente verloren. Die Dokumente sollen via Macao nach Hong Kong gelangen. Shifu Pang (Bruce Leung Siu-Lung) wird mit der Sache beauftragt. Kein leichter Job…

Meine Meinung:

Little Super Man aka Little Superman aka Kung Fu Superman ist ein zweischneidiges Schwert. Der Mitte der 70er Jahre Basher des späteren Seasonal Film-Gründers Ng See-Yuen (The Good and the Bad, Kidnap in Rome) ist an sich ok und solider Durchschnitt, dessen letztes Viertel sogar richtig gut ist und mit viel Wucht und Härte (langer, harter Finalkampf zwischen Bruce Leung und James Nam Seok-Hoon) zu überzeugen vermag. Aber es gibt drei Dinge, die im Film, vor allem in Kombination, stören:

1. Der Englische Dub.

2. Der Humor.

3. Kinder-Figuren.

Das alles ergibt eine furchtbare Mischung. Der Englische Dub ist absolut schlecht, furchtbar und absolut ungeniessbar. Das in Kombination mit Klamauk und nachgemachten Kinder-Stimmen für die kindlichen Figuren, sorgen dafür, dass die Betamax, welche ich vom Film habe, verkauft/entsorgt wird. Die US-DVD fliegt (noch) nicht, da noch ein Bonusfilm auf der Disc. Aber in Englisch werde ich mir den Film nie mehr ansehen. Plan: eine Mandarin-Fassung zu finden (Nachtrag: eine Bootleg VHS ist aus Shenzhen auf dem Weg zu mir)! 

So wäre der Film ansehnlicher! Gerade in der 1. Hälfte gibt es sehr schlechten Klamauk. Die Szenen betreffen vor allem einen sehr jungen und kindlichen Mang Hoi (Encounters of the Spooky Kind 2). Auch Hon Kwok-Choi (Dieb mit Sonnenbrille aus Wir kommen und werden euch fressen) und Ng Ming-Choi sind in einigen nervenden Momenten auszumachen, wobei Hon Kwok-Choi immerhin auch in den Kampfszenen zu überzeugen vermag.

James Nam Seok-Hoon überzeugt als Bösewicht, Hu Chin (Female Fugitive) als Hure und am meisten überzeugen ansonsten Wong Yuen-San (For Whom to Be Murdered) und Bruce Leung (Gang Master) als Helden. Letzterer macht auch in den Kampfszenen die beste Figur. Die Kampfszenen sind, im Verlauf des Filmes, brutal, blutig und hart anzusehen und stehen im krassen Gegensatz zum dümmlichen Klamauk, der zuvor vorherrschte. Einige der Kampfszenen sind leider sichtbar beschleunigt worden, was künstlich und unecht aussieht. Schade. Die Musik war unauffällig, der Plot 08/15 und nur Mittel zum Zweck.

Fazit: Solide und Basher-Fans können einen Blick riskieren. Von der Englischen Sprachfassung rate ich dringend ab!

Infos:

O: Sheng Long Huo Hu Xiao Ying Xiong

HK 1975

R: Ng See-Yuen

D: Bruce Leung Siu-Lung, James Nam Seok-Hoon, Hon Kwok-Choi, Mang Hoi, Hu Chin, Wong Yuen-San, Ng Ming-Choi

US-DVD: 100:53 Min.

Gesehen am: Jan. 2008 / 2. Sichtung am: 11.03.24 / 3. Sichtung: 04.07.24

Fassungen: Mir lag die indonesische Betamax von Suma Video vor = sehr mässige Bild- und Tonqualität, grottenschlechter, absolut ungeniessbarerer Englischer Dub mit indonesischen Subs, Uncut. Als ich die Betamax bekam, wusste ich nicht, dass ich den Film schon als US-DVD von Video-Asia habe (Double Feature mit Muscle of the Dragon). Dort wurde er allerdings mit anderem Titel (Kungfu Superman) veröffentlicht (eine VHS-Kopie, auch in Englisch). Im O-Ton mit englischen Subs wäre die VHS aus China. Die deutschen Fassungen sind zensiert (Dialoge, Fights). Es gibt keine Blu-Ray (Stand: März 2024). Die Bildqualität der US-DVD ist besser als bei der Betamax. Die DVD hat einen anderen Titel. Der kultige Originaltitel mit dem vierfachen Kung Fu Guy fehlt leider auf der DVD, siehe Titel- und Bildvergleiche unten. Nachtrag 04.07.24: für eine 3. Sichtung lag mir nun eine chinesische VHS von China Audio & Video House vor = das Intro mit dem Flugzeug fehlt, dafür ist die Fassung nicht nur im O-Ton Mandarin, sondern hat auch sehr gut/lesbare und so gut wie nie abgeschnittene englische und chinesische Untertitel. Die Bildqualität ist solide. Ich brauchte lange, bis ich das Ding zum Laufen brachte. Der Film nervt mit seinem Humor in Mandarin klar weniger als mit dem grauenhaften englischen Dub. Die harten und langen Kampfszenen von und mit Bruce Leung Siu-Lung machen Spass. Dessen Filmkinder sind jene, die nerven. Die Drehorte in Macau waren schön. Der Film ist in der Form definitiv geniessbarer. 







Montag, 27. Mai 2024

Restaurant Besuch (Zamarod)

 

Anfang des Jahres zwischen Januar-März dieses Jahres las ich im Bund (Schweizer Zeitung) über ein afghanisches Restaurant, welches im April in Wabern seine Türe öffnen sollte: das Zamarod. Da wusste ich schon, dass ich das früher oder später besuchen würde. Nun war es Ende Mai so weit: wir gingen zu dritt dort essen. Das Restaurant ist eher klein und eine Reservation wird, auch auf der Homepage, empfohlen. Diese wurde bestätigt. Ich hatte noch nie afghanische Küche und daher war es eine interessante Erfahrung. Ich spürte nun zwar die Nachwirkungen meines Schlafmankos (fünf Nächte arbeiten, nur 3.5 geschlafen, ab nach Zürich, auch in dieser Nacht nur ca. drei Stunden geschlafen…), aber als ich im Restaurant ankam, war die Müdigkeit wie verflogen. Zuvor holte ich mir auf der Post noch spontan das bestellte Geburi-Geschenk eines Kollegen ab. Das hatte ich morgens vergessen zu holen und ich wollte noch Geld abheben für das Restaurant. Löblich, die Dame am Postschalter hat mir sogar eine Tragtasche geschenkt.

Die Kellnerin hatte leicht Mühe mit dem Deutsch. So kam es beim Bestellen der alkoholischen Getränke (meine Begleitung bestellten dies) zu Missverständnissen. Statt Cola bekam ich Pepsi, wobei ich auf der Karte sehe, dass sie scheinbar gar kein Cola haben und sie Cola wohl synonym für Pepi brauchen. Ich fand das nicht weiter tragisch und hatte Verständnis. Die Kellnerin war fleissig und motiviert, oft musste sie halt ihren Kollegen (= den Inhaber) fragen gehen, wenn sie bei Fragen keine Antwort wusste. Ich bestellte:

 

als Vorspeise: Bolani

Frittierter Brotteig gefüllt mit Kartoffeln, garniert mit verschiedenen Sprossen, Chutney und Joghurt

14 CHF

 

als Hauptgang: Zamarod Palau

Gedämpfter Reis gefärbt mit Lebensmittelfarbpulver, serviert mit Kalbsragout an einer rassigen Sauce

34 CHF

 

Kardamomglace mit Schokoladenkuchen

10 CHF

  

Andere Gerichte hätten mich auch noch interessiert. Da meine Begleitungen z.T. andere Gerichte nahmen, konnten wir voneinander probieren und ich muss sagen, dass das Essen wirklich sehr gut war. Gute Portionen, nicht zu viel oder zu wenig, lagen gut im Magen und die Würzmischung war der Wahnsinn. Super Geschmack. Das galt sowohl für die Vorspeise wie auch den Hauptgang. Ragout, welches ich seit 2017 nicht mehr ass, war ein absoluter Traum. Super zart. Zarter geht nicht! Unglaublich fein! Das Essen hat mich, von der Zusammenstellung und dem Geschmack, ans Essen im nepalesischen Restaurant Pokhara Nepali Kitchen und Take Away erinnert. Einzig beim Reis (der war gut, aber nichts Aussergewöhnliches) und beim Dessert (der Schokoladenkuchen war nicht mein Fall und schmeckte nicht frisch) muss ich Abstriche machen. Die Begleitung (Kollegin und ihr Freund) waren auch begeistert. Dessen Wein war jedoch relativ teuer, so dass wir auf einen Rechnungsbetrag von gesamthaft 220 CHF kamen. Ein Restaurant, welches ich sicher noch einmal, je nach Begleitung, besuchen werde, um weitere Menüs davon zu testen.

 

 

Fazit:

 


Hervorragend

Sehr gut

Gut und solide

Enttäuschend











Sonntag, 26. Mai 2024

Restaurant Besuch (Brauerei Steinfels)

 

Ende des Monats war Abendessen und Kino in Zürich angesagt. Der Kinobesuch war die Idee des Kollegen. An dem Tag sollte Furiosa: A Mad Max Saga in den Schweizer Kinos anlaufen. Einen Film, den ich irgendwie nicht auf dem Plan hatte. Dennoch sagte ich zu. Ich arbeitete diesen Monat mehr = konnte weniger Filme schauen. Seit Dezember bin ich mehr als zehn Mal eingesprungen, praktisch immer mehr als meine Soll-Zeit arbeitend und aktuell auf über 90 Stunden Überzeit. Da genoss ich das Frei. Ich arbeitete fünf Nächte am Stück und am «Ausschlaftag» ging es am Nachmittag nach Zürich. Obwohl ich fünf Nächte gearbeitet und am Morgen nur 3.5h geschlafen hatte, war ich, und das überrascht mich, den ganzen Tag und auch abends, relativ fit. Auch im Kino schlief ich nicht ein und/oder wurde müde.

Der Kumpel hat im mir unbekannten Restaurant Brauerei Steinfels reserviert. Dieses ist nahe der Hardbrücke, wo auch das Kino lag. Dort gingen wir 2023 auch Talk to Me schauen und ebenfalls essen (Nooch Asian Kitchen). Das Wetter in Zürich war besser als in Bern. Wärmer und vor allem Sonne und kein Regen. In Bern war es diesbezüglich schlecht bestellt die letzten Wochen. Düster, nass, bewölkt, wechselhaft. Ich denke, der Sommer wird nicht so trocken und heiss werden, wie letztes Jahr. Sieht nach mehr Regen aus dieses Jahr. Ich habe mich schon zu Hause entschieden, was ich essen würde. Ich las auch die schlechten Google-Rezessionen, las mich davon aber nicht beeindrucken. Das Restaurant war voll, aber nicht überfüllt. Der Lärmpegel war angenehm und wir mussten nicht lange warten. Der Kumpel konnte auf dem Screen sogar noch das Ende von einem Hockeyspiel schauen. Dieses zog scheinbar mehrere Gäste ins Lokal. Das Brauerei Steinfels ist auch bei Bier-Fans beliebt. Ich verzichtete auf eine Vorspeise und nahm:

 

als Hauptgang: Smoked Pulled Beef ca. 600g mit BBQ-Sauce

79 CHF

 

als Beilage: Sweet potato fries

8 CHF

 

als Nachspeise: Original NY Cheesecake

14.50 CHF

 

 

600g Pulled Beef werden dort scheinbar als Rekord gesehen und wird scheinbar a) nicht viel bestellt und b) wohl von den meisten nicht zu Ende gegessen. Da kamen auch Sprüche vom Kellner mit grossem Gelächter, als er das Essen serviert hat. Das Pulled Beef war gut und schön saftig, aber, und das muss ich sagen, auf Dauer relativ eintönig. Da hätte ich besser die kleinere Menge bestellt. Die Sweet potato fries hingegen waren richtig gut. Ich nahm mir zum Essen Zeit. Die Kinovorstellung würde erst um 20.30 Uhr beginnen (Review folgt). Und ich ass die ganzen 600g. Am Ende war das Essen zwar kalt, aber durch das langsame Essen ging es gut, die Menge zu verzehren. Der Keller war sichtlich schockiert, als er sah, dass ich alles gegessen hatte (der Gesichtsausdruck war unbezahlbar). Sogar geklatscht und gratuliert hat er. Fand ich amüsant. Der Cheesecake war relativ gut, aber nicht perfekt. Da hatte ich schon bessere.

 

 

Fazit:

 


Hervorragend

Sehr gut

Gut und solide

Enttäuschend












Samstag, 25. Mai 2024

To Kill a Mastermind Review

 

To Kill a Mastermind

Story:

Der Chi Sha Clan (u.a. Johnny Wang Lung-Wei, Yuen Wah) ist den Behörden ein Dorn im Auge, da sich auch kriminelle Elemente im Clan verstecken. Wer der Clan Anführer ist, weiss niemand. Die Regierung versucht, den Clan unschädlich zu machen. Dazu werden Spione genutzt, die den Clan von innen infiltrieren sollen. Doch diese werden nach und nach dezimiert…

Meine Meinung:

To Kill a Mastermind ist einer jener «unveröffentlichten Shaw Brothers» Titel à la Misfire, Curse of Evil oder Revenge of the Corpse d.h. die es nur in der Ziieagle-Box gibt. Insgesamt gibt es weitere «unveröffentlichte Shaw Brothers» Titel. In eine Kategorie gehören noch Shaw Brothers Titel, die es z.B. auf VHS oder LD gibt, aber nicht auf VCD, DVD, Blu-Ray und auch nicht in der Ziieagle-Box. In diese Kategorie fallen Titel wie Schweig oder stirb, Lovers Blades (liegt noch ungesehen als VHS aus Südkorea rum) oder Shadow Girl. In die dritte Kategorie «unveröffentlichter Shaw Brothers» Titel gehören schliesslich Filme wie The Psychopath oder Godfather's Fury, die gar nie (ausser dem Kino-Release) veröffentlicht wurden.

To Kill a Mastermind ist ein sehr guter Shaw Brothers Beitrag und Fans nur zu empfehlen. Es gibt verhältnismässig wenig Plot und das Szenario ist immer das Gleiche: nach und nach werden Mitglieder des Chi Sha Clan getötet. Auch echte Mitglieder, die für Spione gehalten werden. Dem wahren «Mastermind» ist das sogar egal. Und wer der wahre Boss des Clans ist, ist eigentlich auch kein Geheimnis: Johnny Wang Lung-Wei spielt den weisshaarigen Bösewicht und mysteriösen Clan-Boss, dessen Identität niemand kennt. Und ihn als Bösewicht zu sehen, macht immer Spass. Und weisshaarige Bösewichte sind im Kung Fu Film immer cool, da schwer zu besiegen.

So auch hier. Nicht nur durch seine Präsenz glänzt er, sondern auch durch sein Kampfkönnen. Die Choreographie ist allgemein stark und sehenswert. Die Kämpfer haben unterschiedliche Waffen und Gimmicks und es wird, wie zu besten Chang Cheh Zeiten, blutig gestorben. Regie führt Sun Chung, der schon mehrere sehenswerte Filme wie The Avenging Eagle, Rendezvous with Death, Human Lanterns, My Rebellious Son oder A Fist Full of Talons inszeniert hat. Der 2. bekannte Name ist Yuen Wah (Eastern Condors). Der Star aus späteren Golden Harvest Produktionen spielt hier die Nr. 2 des Clans. Er bekommt viele tolle Kampfszenen spendiert. In Nebenrollen sind u.a. Dick Wei (The Champions), Ku Feng (The Devil & the Ghostbuster) und Walter Tso Tat-Wah (Aces Go Places V) zu sehen.

Fazit: Pflichtprogramm für Shaw Brothers Fans!

Infos:

O: Qi Sha

HK 1979

R: Sun Chung

D: Johnny Wang Lung-Wei, Yuen Wah, Yuen Bun, Dick Wei, Ku Feng, Walter Tso Tat-Wah

Laufzeit der Ziieagle Fassung: Ca. 95 Min.

Gesehen am: Mai 2015 / Neusichtung am: 11.03.24 / 3. Sichtung (Blu-Ray): 23.09.24

Fassungen: Die 2. Sichtung erfolgte via Ziieagle-Box = im Vorspann durchschnittliche, danach gute Bild- und Tonqualität, O-Ton, englische Subs, Uncut. Abgesehen davon wurde der Film bisher nicht veröffentlicht d.h. es gibt weder eine VCD noch DVD noch Blu-Ray und auch keine deutsche Fassung (Stand: März 2024). Nachtrag Sept. 2024: Es folgte eine 3. Sichtung als UK Blu-Ray von 88 Films. 88 Films haben mit ihrer Vö für eine Vö des Jahres 2024 gesorgt. Von To Kill a Mastermind gab es weltweit keine VHS, Betamax, VCD, LD, DVCD, DVD oder Blu-Ray. Nur die ZiiEagle Fassung und Kopien davon (und ggf. HD-Fassungen auf asiatischen Pay-TV Sendern = Celestial Print). 88 Films haben sich nun um den Celestial Print bemüht und dem Film eine Blu-Ray spendiert. Löblich. Der Eastern von Sun Chung macht auch nach der 3. Sichtung Freude: abwechslungsreiche Studio-Kulissen, toller Cast (Ku Feng, Yuen Wah, Johnny Wang Lung-Wei, Dick Wei) und vor allem viele Kampfszenen. Dabei haben die Kämpfer unterschiedliche Waffen und Gimmicks. Johnny Wang Lung-Wei spielt natürlich den Bösewicht. Die Kämpfe im Finale sind stark. Ebenso die letzten Szenen von Yuen Wah: er kämpft lange gegen mehrere und macht das sehr gut. Dabei hat er diverse Waffen, u.a. eine Eisenkralle à la Ku Feng aus The Avenging Eagle. Die Anzahl Kampfszenen sind sehr hoch. Die Bild- und Tonqualität sind sehr gut. Es gibt O-Ton, englische Subs, die Uncut-Fassung und ein Schuber inklusive Wendecover (= Originalfilmplakat). Dazu gibt es Postkarten. Als Bonusmaterial gibt es nur eine Bildergalerie. 

Freitag, 24. Mai 2024

Cobra Review

Cobra

Story:

Ein Cop (Sylvester Stallone) beschützt eine Zeugin (Brigitte Nielsen) vor einer Killerbande (u.a. Brian Thompson)…

Meine Meinung:

Cobra gefällt mir heute besser als früher. Früher war ich enttäuscht, da der Film doch relativ harmlos ist. Inzwischen weiss ich um die Probleme Bescheid: der Film wurde für die R-Freigabe stark zensiert. Daher ist der Film in den Mord- und Action-Szenen doch relativ harmlos. Mit angepassten Erwartungen hat mir der 80er Jahre Actionstreifen mit Sylvester Stallone (Demolition Man) besser gefallen als früher.

Die nun auch sehr kurze Laufzeit von nur 82 Minuten (mit Abspann) macht den Film extrem kurzweilig, abwechslungsreich und Längen gibt es praktisch keine. Der Film bietet Shoot-Outs, Stunts, Kämpfe mit Waffen/Morde und vor allem Verfolgungsjagden. Vor allem die Verfolgungsjagden Mitte und Ende des Filmes waren ein absoluter Genuss! So hat tolle und spektakuläre Action auszusehen. Toll eingefangen, übersichtlich gefilmt. Auch die Szenen im Krankenhaus waren toll gefilmt und spannend. Das Einzige, was ich dem Film ankreiden kann, ist die Tatsache, dass der Sekten-Plot unglaubwürdig ist. Jedoch nur ein kleines Detail…

Das nötige Kleingeld war vorhanden, auch wenn der Film sicher nicht so viel gekostet und leider an den Kinokassen dennoch gefloppt ist. Der Plot mit den Mördern erinnert dabei an jene Action-Stars, die sich auch in solchen Filmen (Mix aus Action- und Serienkiller-Plot) versucht haben: Siehe Charles Bronson in Ein Mann wie Dynamit oder Chuck Norris in Hero and theTerror. Auch Sylvester Stallone gelingt das Kunststück. Den Film würde ich in der Tat als Action-Serienkiller-Krimi bezeichnen.

Der Film ist ganz auf seinen Star zugeschnitten und jede Szene mit ihm ist gelungen, sehenswert und/oder regt zum Schmunzeln an. Das Macho-Gehabe, die 80er Jahre Stimmung, die coolen Dialoge. Das war noch echtes Männerkino! Es gibt einige der besten Dialoge im Actionfilm zu hören. Brigitte Nielsen, mit welcher Sly schon in Rocky IV zusammengearbeitet hat, macht ihren Job auch solide. Bösewicht Brian Thompson, bekannt aus Akte-X und Nightwish, ist eine perfekte Wahl als Muskelprotz und Killer. Durch seine Statur wirkt er besonders gefährlich. Ihm nimmt man den Part des Killers klar ab. Cobra ist bis in die Nebenrollen (Andrew Robinson, bekannt aus Hellraiser) gut besetzt.

Fazit: Allen Sylvester Stallone-Fans zu empfehlen!

Infos:

O: Cobra

USA 1986

R: George P. Cosmatos

D: Sylvester Stallone, Brigitte Nielsen, Brian Thompson, Andrew Robinson

Laufzeit der US-DVD: 82:55 Min.

Gesehen am: Vor 2006 / Neusichtung am: 10.03.24

Fassungen: Mir lag die US-DVD (Action Double Feature) von Warner vor: Cobra und Tango & Cash auf einer Disc. Zu Cobra: O-Ton, englische Subs, sehr gute Bild- und Tonqualität, Vollbild, leider nur die bekannte stark zensierte US-Kinofassung. Eine Uncut-Fassung gibt es nicht. Es gibt Gerüchte, dass es einen 2stündigen Workprint geben soll. Davon gibt es aber weder Bilder noch Videos = halte es daher für ein Gerücht. Gibt es in Deutschland in der gleichen Fassung als Die City Cobra auf Blu-Ray (Warner).

Donnerstag, 23. Mai 2024

Dangerous Encounter - 1st Kind Review

Mit Claudio Simonetti am Brugggore Filmfestival 2024, wo die DVD signiert wurde

Dangerous Encounter - 1st Kind

Story:

Die drei Jugendlichen Paul, Loong und A Kao (Albert Au Shui-Keung, Lung Tin-Sang, Paul Che Biu-Law), die im Kino eine Explosion produzieren, werden von Wan-Shu (Lin Chen-Chi) erpresst und animiert, sich an diversen Straftaten zu beteiligen. Wan-Shus älterer Bruder (Lo Lieh) ist Polizist und ahnt nichts von Wan-Shus krimineller Energie. Als die Bande ausländischen Söldnern (u.a. Pierre Tremblay, Bruce Baron) in die Quere kommt, eskaliert die Situation…

Meine Meinung (Director's Cut Fassung):

Aka Dangerous Encounter of the First Kind. Aka Don't Play With Fire. Tsui Hark (The Master, Police Assassins) hat die Messlatte nach seinen Erstlingswerken The Butterfly Murders sowie Wir kommen und werden euch fressen hoch angesetzt. Auch sein dritter Spielfilm als Regisseur vermag zu überzeugen und lässt die schon tollen Vorgänger nochmals um ein kleines Bisschen übertreffen. Ich kenne, wie oben bezeichnet, nur seine Urfassung, den Director's Cut. Leider liegt dieser zu 90% nur mit franz. Untertiteln vor und die ehemals zensierten Szenen haben eine schlechte Bildqualität. Dem Plot kann man aber problemlos folgen, auch wenn man nicht alle Dialoge versteht.

Der Film soll, nachdem er an der Berlinale lief, im Heimatland für Kontroversen gesorgt haben: Kriminelle Jugendliche, Aufruf zur Gewaltbereitschaft und Angst vor Nachahmung, Rassenprobleme (im Film spielen ausländische Söldner eine Rolle), Gewalt (z.T. auch echte Gewalt gegen Tiere). Das war zu viel, so dass der Film entschärft und mit neu gedrehten Szenen und Sub-Plots (John Shum kommt z.B. im DC nicht vor) «entschärft» wurde. Die HK-Kinofassung habe ich bis zum heutigen Tag nicht gesehen. Die reizt mich auch gar nicht.

Dangerous Encounter - 1st Kind hat die 3. Sichtung bestanden. Der Film ist in meinen Augen der wohl beste und wichtigste Film des Regisseurs. Die New Wave Vibes knallen sich richtig schön rein. Der Film ist humorlos, düster, gewalttätig, hoffnungslos, zynisch, deprimierend und wartet auch mit einem entsprechenden Finale auf. Die soziale Situation (Unruhen bei Jugendlichen, Proteste) werden authentisch in den Plot integriert. Im ganzen Film gibt es nur Opfer und alle haben zu leiden: egal ob die Jugendlichen, die Söldner, die Polizisten, Tiere oder die Gesellschaft. Die 1. Filmhälfte ist die ruhigere. Dennoch überzeugt auch diese. Die Figuren werden dort eingeführt.

Die Stimmung ist aber von Beginn an bedrückt, nihilistisch und brutal, wenn schon im Vorspann, wie es aussieht, eine echte Maus mit Nägeln gequält wird. Auch die Szene mit der Katze ist fies und unschön, und, ggf. echt. Wer Mühe hat, wenn Tiere leiden, sollte einen guten Schutzschild haben, wenn er den Film schaut. Dazu kommt das hervorragende, eiskalte Schauspiel der jungen Stars wie Lin Chen-Chi und den drei Jungs Albert Au Shui-Keung (steuerte auch Songs zum Film bei nebst gestohlener Musik von Goblin aus Dawn of the Dead), Lung Tin-Sang (arbeitete ein Jahr zuvor schon in We're Going to Eat You mit Tsui Hark zusammen) sowie Paul Che Biu-Law (Toothless Vampires). Perfekte Wahl für diese rebellischen, soziopathischen und beeinflussbaren Charaktere des Filmes.

Lin Chen-Chi (Heaven and Hell) war eine weitere Shaw Brothers Entdeckung. Trotz grossem Erfolg von Dangerous Encounter - 1st Kind hat sie ihre Schauspielkarriere Mitte der 80er Jahre beendet. Schade (aber immerhin für eine Steakhouse-Kette, dessen Boss sie sein soll). Bekannte Name, welche im Film zu sehen waren, sind Ray Lui (Fatal Termination, Guns of Dragon) in einer Nebenrolle und Shaw Brothers Legende Lo Lieh (Killer from Above, Executioners from Shaolin). Er spielt den grösseren Filmbruder von Lin Chen-Chi und einen Polizisten und Elternersatz. Die «Söldner» sah man später auch in anderen HK-Filmen wie Dragon Force, Men from the Gutter, A Better Tomorrow oder Angel Terminators. Lo Liehs Schauspiel war intensiv, wechselhaft und toll.

Fazit: Der wahrscheinlich beste Film von Tsui Hark. Ein nihilistisches Meisterwerk!

Infos:

O: Dai Yat Lui Ying Aau Him

HK 1980

R: Tsui Hark

D: Lo Lieh, Albert Au Shui-Keung, Lung Tin-Sang, Paul Che Biu-Law, Pierre Tremblay, Bruce Baron, Ray Lui

Laufzeit der franz. DVD (DC): 95:10 Min.

Gesehen am: Vor 2006 / Neusichtung: 10.03.24

Fassungen: Mir liegt die franz. DVD von HK Vidéo vor (Tsui Hark Box). In dieser sind auch The Butterfly Murders sowie We're Going to Eat You enthalten. Dangerous Encounter - 1st Kind liegt auf der 1. Disc in der Hong Kong-Kino-Fassung vor (= gibt es in Deutschland um Handlung zensiert als Söldner kennen keine Gnade auf VHS) und auf der 2. Disc liegt der restaurierte Director's Cut vor. Dies ist die bisher weltweit einzige Fassung dieser Version. Ehemals zensierte Szenen stammen von einer VHS (die Tsui Hark persönlich dem Label zur Verfügung gestellt haben soll) und sind in Kantonesisch mit englischen und chinesischen Subs. Die Bildqualität ist schlecht. In der HK-Kino-Fassung fehlt Handlung (Jugendliche Charaktere die strafbaren Handlungen begehen = man hatte Angst vor Nachahmung), Tiersnuff (mehr unschöne Szenen gegen Mäuse), weniger Lo Lieh (zensiert da schlechtes Image der Polizei), z.T. alternative Szenen mit den Söldnern (man fürchtete sich vor Fremdenhass). In der Kinofassung wurde daher nicht nur zensiert, sondern auch extra neues Material gedreht (John Shum als Detektiv als Sub-Plot etc.). Als Bonus gibt es noch ein lange Doku über die Entstehung und die Zensurgeschichte des Filmes und auch Tsui Hark kommt dabei zu Wort. Im Sommer 2024 (12.06.24) wird Spectrum Films vom Film (Kinofassung und DC) eine Blu-Ray spendieren. Von einem neuen 2K Master. Das dürfte für die HK-Kinofassung gelten. Ob die Szenen des DC in einer besseren Qualität auftauchen, ist fraglich. Die Disc wird keine englischen Subs haben. Man darf dennoch gespannt sein, wie sich der DC der Blu-Ray im Vergleich zur alten HK Vidéo DVD schlagen wird. Die Fassung lief an Filmfestspielen (die Kinofassung). Das Master soll z.T. sehr dunkel sein. 

Mittwoch, 22. Mai 2024

We're Going to Eat You Review

We're Going to Eat You

Story:

Agent 999 (Norman Tsui) ist hinter dem Dieb Rolex (Melvin Wong) her. Dieser versteckt sich in einem kleinen Dorf. Agent 999 und ein weiterer Dieb (Hon Kwok-Choi) landen in diesem Dorf, in welchem sich Rolex versteckt hält. Agent 999 hofft auf Hilfe des örtlichen Chiefs (Eddy Ko). Dumm nur, dass das Dorf vom Kannibalismus lebt und sich über das «Frischfleisch» freut…

Meine Meinung:

Tsui Hark (Knock Off, The Twin Dragons, Black Mask 2: City of Masks) hat Blut geleckt. Nach seinem Erstlingswerk, The Butterfly Murders, dreht er nur ein Jahr später einen zweiten Film für Seasonal Film: We're Going to Eat You! Diesmal liess sich Tsui Hark vom Ital. Kannibalenfilm und vor allem dem Backwood- und Terrorklassiker Blutgericht in Texas inspirieren. Dazu kommt knackige Martial Arts und amüsanter Slapstick und Klamauk und fertig ist das nächste, sehenswerte Kapitel in der damals noch jungen Karriere von Regisseur Tsui Hark.

Obwohl ich z.B. die Ernsthaftigkeit und den Verzicht von Humor in The Butterfly Murders genossen und gelobt habe, so will ich gerade den Slapstick in We're Going to Eat You nicht missen. Dies in Verbindung mit blutigen Kannibalen-Gore und Kung-Fu macht den Film zu einem herrlich irrwitzigen und unterhaltsamen Vergnügen. Aus dem «Vorgänger» kehrt Eddy Ko (Das Todesduell der Shaolin, The Jade Fox) zurück, der nun eine der Hauptrollen als böser Chief des Kannibalen-Dorfes spielt.

Sein Overacting ist herrlich und jede Szene mit ihm ist ein Genuss. Sein Gegenüber wird von Shaw Brothers Star Norman Tsui (The Dragon Chronicles - The Maidens of Heavenly Mountains, The 36th Chamber of Shaolin) gespielt. Er ist eine wirklich coole Socke und geniesst es sichtlich, als Held und Hauptstar des Filmes im Mittelpunkt zu stehen. Beide machen in den Kampfszenen eine gute Figur. Diese sind spektakulär. Das resultiert aus Corey Yuen (Buddha Killer, Fong Sai Yuk), der die rasanten Action-Szenen meisterhaft choreographiert hat.

Besonders jene in der engen Gasse oder dem Schlachthaus sind sehenswert geworden. Aber auch die restlichen Kampfszenen machen Laune, zumal viele Waffen und Gegenstände involviert sind. Hon Kwok-Choi (Crocodile Evil) gibt zudem einen aberwitzigen Comic-Charakter ab, während Melvin Wong (Two Fists Against the Law, Crimson Street) mehr eine Nebenrolle spielt und vielleicht von allen genannten Stars am schwächsten agiert. Nebst Eddy Ko kehrt auch Michelle Yim (Ambitious Kung Fu Girl) aus The Butterfly Murders zurück. In einem Gastauftritt darf Tai Bo (Back Home, Two Toothless Tigers) gegen Norman Tsui antreten und aufgespiesst werden. Längen gibt es keine und es wurde Musik aus Dario Argentos Suspiria geklaut. Die hat gut zu den Szenen gepasst.

Fazit: Auch die 2. Regie-Arbeit von Tsui Hark kann bedenkenlos empfohlen werden!

Infos:

O: Di Yu Wu Men

HK 1980

R: Tsui Hark

D: Norman Tsui, Melvin Wong, Eddy Ko, Fung Fung, Hon Kwok-Choi, Tai Bo

Laufzeit der HK-DVD: 89:49 Min.

Gesehen am: Vor 2006 / Neusichtung am: 10.03.24

Fassungen: Mir liegen die franz. DVD von HK Vidéo (Tsui Hark Box) und die HK-DVD von Mei Ah vor. Für das Review wurde die HK-DVD gesichtet = Schuber, O-Ton, englische Subs, Uncut HK-Fassung, sehr gute Bild- und Tonqualität. Gibt es in Deutschland (zensiert) unter dem Titel Wir kommen und werden euch fressen nur als VHS (Stand: März 2024). Es gibt keine Blu-Ray (Stand: März 2024).