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Sonntag, 18. April 2021

Der Nachtaar


 

 

Der Nachtaar

Inhalt:

 

Zitat Back-Cover des Buches:

 

«Die Verbindung des verstörend-Unbegreiflichen mit den Schrecken der Nacht erzeugt alptraumhafte Wahnwelten, die lange nachhalten – sofern man gewillt ist, sich auf sie einzulassen.

 

Ein Dorfbewohner wird entführt und gezwungen, mit der Leiche seines Onkels einen scheusslichen Austausch zu führen.

 

Ein Lagerarbeiter findet eine Skulptur eines Käfers und nimmt sie mit nach Hause. Ein verhängnisvoller Fehler.

 

Ein Bauernknecht entdeckt, dass der Schacht in der Scheune seine Rachegelüste realisiert, wenn er ihn mit Fleisch füttert.

 

Ein Mann findet in seinem Bad ein Wesen vor, das es nicht geben dürfte, und es erteilt ihm einen blutigen Auftrag, den er nicht ablehnen kann.

 

Und vieles mehr.

 

Jede der hier vorgestellten Geschichten singt ein Lied von Vergänglichkeit und Auflösung. Der Liebe, des Körpers, des Lebens, des Geistes. Es dominiert das Grausame, Fleischliche, Wimmelnde, und das in jeder Hinsicht."

 

Meine Meinung:

 

Kaum zu glauben: aufgrund von Corona und Konkurrenz haben wir viele freie Zimmer. Einen Umstand, den viele Alters- und Pflegeheime in der Umgebung zu spüren bekommen. Wer will schon seine Eltern ins Heim geben, wenn dort theoretisch Corona wüten könnte? Ich denke, in 50-100 Jahren wird es das klassische Alters- und Pflegeheim, wie ich es kenne, nicht mehr geben. Der Mensch wird sich anders organisieren, selbstbestimmt aus dem Leben scheiden und/oder immer länger zu Hause verweilen (was ich absolut nachvollziehen und auch so tun würde).

 

Das heisst für mich als Pflegefachkraft und Nachtwache: mehrheitlich viele ruhige Nächte = Zeit zum Lesen. Eine neue Lektüre war angesagt: Der Nachtaar vom Eldur Verlag, die in der Vergangenheit vor allem durch die Fleisch-Reihe unterhalten haben. Der Nachtaar ist ebenso eine Ansammlung von Kurzgeschichten, jedoch von nur einem Autor, nicht von mehreren. Ob ich von Autor Maximilian Goldenfeld schon etwas gelesen habe, könnte ich nicht Mal sagen.

 

Das Buch und die Geschichten sind unterschiedlicher Natur und vor allem eines: solide und durchschnittlich. So richtig hin und weg war ich so gut wie nie. Es gab bessere und schlechtere Kurzgeschichten. Insgesamt zählt das Buch neun Kurzgeschichten. Auf der zweiten Seite steht zum Buch geschrieben, dass «die Haupt-Besonderheit die aussergewöhnliche Sprache sei, die möglicherweise nicht jedermanns Sache sein wird». Und da hat der Autor / Verlag recht – teilweise waren die Geschichten (vor allem die erste) sehr mühsam zum Lesen.

 

Es gab einige gute Geschichten, die mehr Spass machten: Trübnis im Tann (à la Wolf Creek / Backwood-Story inklusive The Human Centipede Inhalt), Der Gramkäfer (war fies), die eine Story mit dem Paar und ihren Zwischenmenschlichen Problemen und wie sich diese auf die Umwelt abgeladen haben bis hin zu der Story von dem Parasiten im Körper nach einer Jagd im Dschungel – die war hässlich. Das waren so die Highlights, die mir geblieben sind. Die Titelgebende Story «Der Nachtaar», welches das Cover-Artwork ziert, war leider auch nichts meins (vor allem auch wieder durch den Schreibstil). Dieser wirkte zu gewollt auf intellektuell getrimmt.

 

Daher lautet mein Fazit:

 

Kann man lesen, sind auch einige bessere Kurzgeschichten dabei und aufgrund von neun Geschichten ist der Inhalt auch relativ schnell verschlungen d.h. kurzweilig und abwechslungsreich, auch wenn die Qualität der Geschichten und vor allem der Schreibstil weniger meinen persönlichen Geschmack getroffen haben! Hat das Warten auf Fleisch 7 trotzdem verkürzt!

 

Infos:

 

In Deutschland erschienen: Ja

 

Sprache: Deutsch

 

Verlag: Eldur

 

Anzahl Seiten: 242

 

Art: Taschenbuch

 

Roman/Sachbuch: Roman (Kurzgeschichten)

 

Autor: Maximilian Goldenfeld

 

Erschienen: 2020

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