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Mittwoch, 17. April 2024

The Funeral Review

BIFFF 2024 Spezial

The Funeral

Story:

Cemal (Ahmet Rifat Sungar) arbeitet als Leichenfahrer. Sein neuster Auftrag beinhaltet die Leiche der jungen Zeynep (Cansu Türedi), einem Mordopfer. Der Auftrag ist mysteriös: für viel Geld soll er die Leiche aus dem Leichenschauhaus mitnehmen um einen Monat von der Bildfläche zu verschwinden. Danach würde er neue Instruktionen bekommen, wo er die Leiche hinzubringen habe. Als Cemal eines nachts Geräusche vernimmt, traut er seinen Augen nicht, als er Zeynep wach und atmend vorfindet…

Meine Meinung:

The Funeral fand ich mässig. Der türkische Film ist bemüht, Stimmung aufzubauen. Dies gelingt durch den langsamen Verlauf der Story, Gefühle der Einsamkeit und schöne Bilder der türkischen Settings (viel abgelegene Plätz, Natur…). Auf der anderen Seite hatte der Film klare Längen, das Schauspiel fand ich optimierungsbedürftig (vor allem von Lead Ahmet Rifat Sungar, wobei mich auch Cansu Türedi als Zombie oder Ghoul nicht wirklich voll überzeugte hat) und das Finale fand ich enttäuschend.

Der Film ist fast eine Art Kammerspiel zwischen Cemal, der sich plötzlich für die Untote verantwortlich fühlt, und ihr dann nach und nach Opfer präsentiert. Es gibt 1-2 blutige Momente, die gelungen sind. Das Finale gehört trotz vieler Opfer jedoch nicht dazu. Die Action-Parts (Einsatz einer Schusswaffe) fand ich fehl am Platz und wenig sehenswert in Szene gesetzt. Ich hätte gerne mehr Hintergrundinfos gehabt: was für Rituale hätten durchgeführt werden sollen, warum war Cemal nicht wirklich tot, welcher Vorteil resultiere für die Eltern etc.

Dazu kommt, dass der Film hier und da auch arg unglaubwürdig ist: als Cemal Zeynep wäscht (Blutflecken auf der Haut) geht das mit einem weissen Tuch, kaum nass, sehr einfach ab. Das ist in der Realität ganz anders. Im Fall von Zeynep war es sogar altes, eingetrocknetes Blut. Ich arbeite in der Pflege und da kommt es bei Bewohnenden nicht selten auch zu einem Sturz mit Verletzungsfolgen (Platzwunde, Rissquetschwunde, Schenkelhalsfraktur). Besonders im Kopfbereich blutet das a) massiv (zudem viele der Bewohnenden Blutverdünner haben) und b) lässt sich Blut von der Haut, schon nach kurzer Zeit, nicht so einfach abwaschen wie im Film dargestellt.

Fazit: Hat seine Momente, aber im Grossen und Ganzen nichts für meine Filmsammlung. 

Infos:

O: Cenaze

Türkei 2023

R: Orcun Behram

D: Ahmet Rifat Sungar, Emrah Altintoprak, Cansu Türedi, Gizem Erdem, Eren Çigdem

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 109 Min.

Gesehen am: BIFFF 2024

Fassungen: Gesehen am BIFFF 2024 Uncut, im O-Ton und mit englischen Subs. Eine DVD/Blu-Ray sind noch nicht angekündigt (Stand: April 2024).

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