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Freitag, 31. Januar 2020

Hanzo the Razor: The Sword of Justice Review

 Japanuary 2020
Hanzo the Razor: The Sword of Justice

Story:

Samurai Cop Hanzo «The Razor» Itami (Shintarô Katsu) ist nicht bestechlich und sagt der Korruption, auch in den eigenen Reihen, den Kampf an. Er nimmt auch gegenüber höheren Offizieren oder seinem Chef kein Blatt vor den Mund. Als er erfährt, dass Killer Kanbei scheinbar wieder auf freiem Fuss ist, beginnt er zu ermitteln. Seine Infos lassen vermuten, dass es ein Komplett bis in die höchsten politischen Stellen gibt. Hanzo nimmt sich den Verdächtigen an, mit ganz eigenwilligen, sexuell orientieren Verhörmethoden …

Meine Meinung:

Erster Teil der dreiteiligen Manga-Verfilmung (Manga stammt von Kazuo Koike und Kokorozashi Kanda) mit einem grossartigen Shintarô Katsu in der Hauptrolle, der den Film auch produzierte. Shintarô Katsu, den Fans aus der langlebigen Zatoichi Reihe kennen dürften (dort spielte er den blinden Samurai), macht einen absolut fantastischen Job.

Zwar ist der Film im Vergleich zu anderen Reihen (z.B. Okami – Das Schwert der Rache) ruhiger, harmloser und bietet weniger Action, nichtsdestotrotz kann die Manga-Verfilmung überzeugen – nebst starkem Shintarô Katsu (übrigens der Bruder von Tomisaburô Wakayama – dem Star der Okami Reihe) gefällt vor allem die Grundidee mit einigen sehenswerten, fantasievollen Verhörmethoden und die spannende und fesselnde Story.

Der Film ist relativ ruhig und sehr dialoglastig. Man muss aufpassen und bei der Sache sein, um der Story folgen zu können. Diese ist spannend und dem Treiben von Shintarô Katsu zuzusehen, macht einfach Spass. Der Soundtrack ist cool und fetzig – typische 70er Jahre Exploitation Klänge aus Japan. Der Film ist, wenig überraschend, wunderschön gefilmt und wartet mit schönen Kameraeinstellungen auf.

Es gibt nur vereinzelt und wenig Actionszenen zu sehen. Was blutige Effekte angehen, gibt es nur sporadisch zwei-drei Szenen im ganzen Film. Dem sollte man nicht bewusst sein, nicht um mit falschen Erwartungen in den Film zu starten – der Blutgehalt von The Street Fighter, Okami – Das Schwert der Rache und Co. wird definitiv nicht erreicht – dafür gibt es sexuelle Exploitation-Szenen zu sehen, die teilweise ihresgleichen suchen ("Penis klopfen").

Fazit: Wer die 70er Jahre Filme aus Japan mag (Samurai-Story, bisschen Exploitation, klassisches Setting), sollte sich diese Manga-Verfilmung nicht entgehen lassen!

Gefolgt von: Razor 2: The Snare

Infos:

O: Goyôkiba

Japan 1972

R: Kenji Misumi

D: Shintarô Katsu, Yukiji Asaoka, Mari Atsumi, Kô Nishimura, Kamatari Fujiwara

Laufzeit der US-DVD: 89:28 Min.

Gesehen am: März 2007 / Review überarbeitet am: Jan. 2020

Fassungen: Mir liegt die US-DVD HVE vor = 3er Box mit allen drei Teilen, Uncut, O-Ton, englische Subs, sehr gute Bildqualität. Ein Blu-Ray scheint es bisher nicht zu geben (Stand: Jan. 2020). In D Uncut auf DVD von rem erschienen (O-Ton und deutsche Subs).

Donnerstag, 30. Januar 2020

Gojoe Review

Japanuary 2020 / NIFFF 2010
Gojoe

Story:

Japan im 12. Jahrhundert:

Das vor Krieg gebeutelte Land wird weiterhin von Morden, Attentätern und verfeindeten Clans geplagt. Besonders auf und um die Gojoe Brücke kommt es, spezifisch nachts, zu Morden, die einem Dämon zugeschrieben werden. Benkei (Daisuke Ryû), ein ehemaliger Kämpfer und jetzt Mönch, will sich dem «Dämonen»-Problem annehmen…

Meine Meinung:

Gojoe von Regisseur Gakuryû Ishii (mir selbst unbekannt – kenne nach Recherche nur einen weiteren Film aus dessen Karriere = Isn't Anyone Alive?) sah ich 2010 am NIFFF. Dieser lief dort an einer Retroperspektive. Auf meiner alten Homepage betitelte ich Gojoe damals als besten Film des ganzen NIFFF 2010 – also schlug Gojoe Filme wie Mutant Girls Squad, 5150 Elm's Way, Agora, Bedevilled, Gallants, Dream Home, Black Death, Enter the Void, Valhalla Rising, Tetsuo: The Bullet Man, Murderer sowie Raging Phoenix. Nicht schlecht. Ob der Film auch jetzt, Jahre später und ausserhalb des Kinos zu überzeugen vermag?

Ja – und wie! Gojoe ist wunderschönes und sinnliches Kino, wie es nur aus Japan kommen kann! Der Film, der im klassischen Japan spielt, nimmt sich für die Story viel Zeit und baut von Beginn an, eine halluzinatorische, fesselnde und spannende Stimmung auf, die vor allem durch einen grossartigen Soundtrack und Ton/Geräuschkulisse untermauert wird (Soundtrack stammt z.T. von der Band Mach 1.67).

Besonders im Finale, in welchem auch metallische Klänge, Funken/Blitze und Feuer als optische sprich audiovisuelle Spielereien nicht fehlen, wird der Film zu einem absoluten Höhepunkt. Die zuweilen sehr rasanten Actionschwertkampf-Szenen sind stark choreographiert und der Bodycount ist allgemein sehr hoch. Bisschen Humor lockert das ganze hier und da auf (Benkei und seine Beziehung zu seiner Ex-Gang).

Im Grossen und Ganzen ist Gojoe jedoch ernst, humorlos, inhaltlich philosophisch, spirituell und symbolträchtig. Daisuke Ryû als Mönch mit intensiver Wahrnehmung als «Dämonen» Jäger macht einen grossartigen Job. Er – und sein Gegenüber, Tadanobu Asano, tragen den Film allein und der Fan darf sich freuen, bevor die zwei im Finale aufeinandertreffen. Beide agieren ganz wunderbar – für mich Tadanobu Asano beste Rolle nebst seiner Kakihara Rolle in Ichi the Killer. Auch der restliche, mir jedoch unbekannte Cast, ist in seinen Rollen überzeugend.

Fazit: Audiovisuell bild- und tonverliebter, ruhiger, stark gespielter und fesselnder Film, den ich Fans des jap. Kinos nur empfehlen kann!

Infos:

O: Gojoe senki

Japan 2000

R: Gakuryû Ishii

D: Tadanobu Asano, Masatoshi Nagase, Daisuke Ryu, Masakatsu Funaki, Kunimura Jun

Laufzeit der US-DVD: 137:50 Min.

Gesehen am: Juli 2010 / Review überarbeitet: Jan. 2020

Fassungen: Mir lag die US-DVD von Tokyo Shock vor = Gute Bildqualität, sehr gute Tonqualität, Uncut, O-Ton und englische Subs. Eine deutsche Fassung gibt es nicht (Stand: Jan. 2020).

Mittwoch, 29. Januar 2020

School of the Holy Beast Review

Japanuary 2020
School of the Holy Beast

Story:

Maya (Yumi Takigawa) will herausfinden, warum und wie ihre Mutter, zu dem Zeitpunkt Nonne in einem Kloster, starb. Maya begibt sich als Nonne ins Kloster, um recherchieren zu können. Doch was sie dort erlebt, hätte sie nie im Leben für möglich gehalten und bald schon muss auch sie um ihr Leben fürchten…

Meine Meinung:

Das Cover ziert folgenden Spruch: «Dario Argento meets the Marquis de Sade». Und dem kann ich mich anschliessen. School of the Holy Beast ist in meinen Augen der beste, anspruchsvollste, kunstvollste und optisch der interessanteste Nunsploitation-Film aus Japan, der seine Kameraden (Nuns That Bite, Wet & Rope, Sins of Sister Lucia) weit hinter sich lässt.

Der Film erzählt nicht nur eine richtige Story (Rache-Thema mit herrlich fiesem und coolem Ende), sondern führt die Figuren auch gut ein, so dass diese einem nicht egal sind. Der Film ist zwar weitaus harmloser als manch andere seiner Art, dafür wirken gewisse Folter-Szenen auch nie selbstzweckhaft und/oder schockierend.

Im Gegenteil: die wenigen Folter- und Nackt-Szenen wurden extrem kunstvoll, ästhetisch, optisch ansprechend und zuweilen erotisch in Szene gesetzt. Allgemein sind die Kameraarbeit und Kameraeinstellungen sehr kunstvoll gehalten – auch im Zusammenhang mit den Bildern, der Bildsprache, ihrer Symbolträchtigkeit (viele Kreuze, Kerzen etc.) und der Optik (Mal wieder toller Einsatz von Schnee im Finale, welches im japanischen Kino fast immer optisch wunderschön zur Geltung kommt). Arthouse-Kino vom Feinsten!

Die Darsteller machen allesamt eine tolle Figur. Kaum zu glauben, dass Yumi Takigawa dazumal noch ein Rookie war (ihr Schauspiel-Debüt). Sie sieht nicht nur fantastisch aus, sondern sie spielt auch extrem gut. Hut ab. Sie war von der Rolle, dem Inhalt und dem Film jedoch nicht angetan. Sie empfand den Film nicht als Meisterwerk und sie wirkte nie mehr in diesem Genre mit (Infos stammen vom Interview von der US-DVD).

Dennoch waren Kritiker auch von ihr begeistert, da sie Karriere machte. Sie sah man in Filmen wie Karate Bearfighter (mit Sonny Chiba), Karate Bullfighter (mit Sonny Chiba), Virus (von Kinji Fukasaku), The Triple Cross (von Kinji Fukasaku) oder Gonin 2. Norifumi Suzuki, der Regisseur, war hingegen bekannt und von ihm stammt u.a. der legendär berüchtigte Beautiful Girl Hunter. Weitere Filme: Girl Boss Guerilla (Pinky Violence Streifen), Sex & Fury (mit Reiko Ike und Christina Lindberg), The Killing Machine (Sonny Chiba) oder Diamantenauge (mit Henry Sanada und Sonny Chiba).

Fazit: School of the Holy Beast ist provokantes und kritisches (an der Kirche) Arthouse-Kino in Perfektion! Fans des japanischen Erotik-Kinos sollten sich diesen Film nicht entgehen lassen!

Infos:

O: Seijû gakuen

Japan 1974

R: Norifumi Suzuki

D: Yumi Takigawa, Fumio Watanabe, Emiko Yamauchi, Yayoi Watanabe, Ryôko Ema, Harumi Tajima, Yûko Oribe

Laufzeit der US-DVD: 91:17 Min.

Gesehen am: Aug. 2006 / Review überarbeitet am: Jan. 2020

Fassungen: Mir lag die US-DVD von Cult Epics vor = Uncut, sehr gute Bild- und Tonqualität, O-Ton, englische Subs. Als Bonus gibt es diverse Interviews (u.a. mit Hauptdarstellerin Yumi Takigawa). Gäbe in D von rem auf DVD (nur deutsche Subs zum Japanischen Ton). Eine Blu-Ray scheint es nicht zu geben (Stand: Jan. 2020).

Dienstag, 28. Januar 2020

Kichiku Review

Japanuary 2020
Kichiku – Banquet of the Beasts

Story:

Japan in den 60ern:

Die Jugend lehnt sich gegen die Regierung auf. Radikale Studentengruppen entstehen. Als der Anführer einer solchen Gruppierung zu einer einmonatigen Haftstrafe verurteilt wird, gibt er seine Befehlsgewalt seiner Freundin ab. Dies passt nicht jedem in der Gruppe. Ohne starken Anführer und ohne wirkliches Ziel zerfällt die Gruppe mehr und mehr und steuert ihrer Vernichtung entgegen…

Meine Meinung:

Kichiku – Banquet of the Beasts ist ein nicht uninteressanter Film. Als ich den Film früher schaute (so in Jugendjahren, wo ich möglichst viel Krasses und Brutales gucken wollte, Jugendsünden halt), kannte ich viele Hintergrundinfos zum Film nicht. Dies ist schade.

Kichiku – Banquet of the Beasts ist nämlich der erste Film in Spielfilmlänge von Regisseur Kazuyoshi Kumakiri und gleichzeitig sein Abschlussfilm für die Osaka Universität. Mit knapp 20+ Jahren drehte er zusammen mit Freuden diesen Independent-Film. Bis der Film komplett fertig gestellt war, dauerte es insgesamt zwei Jahre.

Der Film wurde in jap. Arthouse-Kreisen zu einem kleinen Hit. Später war der Film auch international erfolgreich (wurde 1998 sogar an der Berlinale aufgeführt in Anwesenheit des Regisseurs). Dies hatte aber auch Schattenseite, so dass der Film in die "Sicko" Ecke japanischer «Splatterfilme» gestellt wurde – z.T. zu Unrecht.

Der z.T. kunstvoll wirkende Film erzählt nämlich eine sozialkritische Botschaft und Regisseur Kazuyoshi Kumakiri liess diverse Einflüsse in sein Projekt einfliessen: er mag Splatterfilme (sein Lieblingsziel ist Blutgericht in Texas), er befand sich zu der Zeit in einer extrem Stresssituation (auch bedingt durch einen früheren Kurzfilm, welchen er drehte), aufgewühlte Emotionen (durch Trennung seiner damaligen Freundin) und durch Interesse an der Geschichte (Demonstrationen der Linken Studenten in den 60ern in Japan und militärische Ereignisse, in welcher Soldaten ihre eigenen Kameraden töten mussten).

Bedingt durch diese Einflüsse liess es Regisseur Kazuyoshi Kumakiri im Film inhaltlich krachen: die Zerstörung der Gruppe wird gegen Ende in einem Gewaltfinale entladen. Der Film, der quasi in mehrere Kapitel unterteilt ist und vor allem Laien als Darsteller bietet, zieht den Zuschauer von Beginn an in einen sonderbaren Strudel aus Gewalt, lähmender Stimmung und diverse Arthouse-Szenen. Dessen entweicht eine nihilistische, hoffnungslose und düstere Grundstimmung à la All Night Long. Vor allem der Soundtrack des Filmes trägt auch viel zur Stimmung und Intensität bei.

Einen "Sicko" per se zu erwarten wäre töricht, da diese Szenen nur das Finale betreffen. In den ersten 39 Minuten werden nur die Figuren vorgestellt, wobei auf grössere Erklärungen verzichtet wird (warum sitzt der Anführer genau in Haft?, warum begeht er Suizid? etc.). Die Authentizität tut dem Film sichtlich gut (Laien statt Darsteller) und ich hätte mir nie im Leben träumen lassen, dass dies eine Studenten-Abschluss-Arbeit ist! Hut ab vor Kazuyoshi Kumakiri.

Die Effekte, die der Film bietet, sind für das Budget auch sehr gut gemacht, die Kameraführung speziell und kunstvoll. Eine Effekte-Szene erinnert an Bad Taste von Peter Jackson. Ich verstehe aber auch jeden, der sich a) durch den Film total gelangweilt fühlt oder b), sich vom Finale und/oder einzelner Szenen angewidert abwendet. Aber genau das war das Interesse von Kazuyoshi Kumakiri: zu provozieren!

Fazit: Wer gerne sonderbare Filme aus Japan schaut und dessen Arthouse-Independent-Kino mag, sollte Kichiku – Banquet of the Beasts sicherlich gesehen haben. Für Mainstream-Fans ist der Film jedoch definitiv nicht geeignet…

Infos:

O: Kichiku dai enkai

Japan 1997

R: Kazuyoshi Kumakiri

D: Shigeru Bokuda, Sumiko Mikami, Shunsuke Sawada, Toshiyuki Sugihara

Laufzeit der US-DVD: 106:53 Min.

Gesehen am: Dez. 2004 / Review überarbeitet am: Jan. 2020

Fassungen: Mir lag die Doppel-DVD aus den USA von Artsmagic vor = Uncut, O-Ton, englische Subs, gute Bild- und Tonqualität. Auf Disc zwei gibt es viel exklusives Bonusmaterial. Davon sind einige Extras sehenswert (u.a. das 20minütige Interview mit Tom Mes und das 30minütige Interview mit Regisseur Kazuyoshi Kumakiri). Es gibt keine deutsche Fassung und keine Blu-Ray (Stand: Jan. 2020). Die DVD aus Holland (Japan Shock) hätte deutsche Subs. Eine Szene ist in allen Fassungen durch digitale Zensur betroffen (weibliche Geschlechtsteile unkenntlich gemacht).

Montag, 27. Januar 2020

Watari, Ninja Boy Review


Japanuary 2020
Watari, Ninja Boy

Story:

Watari (Yoshinobu Kaneko), ein Ninja Junge mit mystischen Kräften, zieht durchs Land und besteht diverse Abenteuer und Kämpfe. Sein Ziel: den bösen Iga Clan und dessen Anführer zur Strecke bringen…

Meine Meinung:

Auf «Watari» wurde ich das erste Mal durch The Magic Sword of Watari aufmerksam. Dieser erinnert jedoch mehr ans Child of Peach statt an die Original-Watari-Geschichte. Watari, Ninja Boy ist nämlich ein japanischer Film von 1966 und eine sehr frühe Toei Comic-Verfilmung. Das Comic kenne ich nicht, so dass ich keine Vergleiche liefern kann.

Watari, Ninja Boy ist durch und durch kindgerechte, solide Toei-Fantasy die ohne Längen kurzweilig zu unterhalten vermag. Trotz einigen Kindern im Film nerven diese nicht. Der Fantasy-Film bietet tolle Settings, schöne Bilder und Hintergründe und genug Fantasy, um den Fantasy-Fan zu überzeugen.

Einzelnen Effekten und Fantasy-Szenen sieht man ihr Alter jedoch definitiv an. Die mir unbekannten Darsteller habe ihre Sache ordentlich gemacht. Etwas Tanz und Gesang gibt es auch wie auch einen coolen «Watari» Song. Regisseur Sadao Funatoko war vor allem im Yakuza, Samurai (Der Shogun und sein Samurai mit Sonny Chiba) und im (S)Exploitation Kino (Journey to Japan mit Christina Lindberg) zu Hause.

Die Action- und Fantasy-Szenen (Kämpfe) sind solide und okay, aber nichts wirklich Spektakuläres. Wo ich mehr erhoffte und mit falschen Erwartungen an den Film ging waren Monster-Szenen à la Kaiju-Produktionen – solche gibt es hier eigentlich nicht.

Einmal ist einer der Gegner als Riese im Bild, dasselbe geschieht mit einer echten Katze – aber es gibt keine mechanischen Effekte und auch keine Gummimonster. Dies sollte man bedenken, damit man vorher nicht mit falschen Erwartungen an den Film geht.

Fazit: Solide Fantasy aus Japan!

Infos:

O: Daininjutsu eiga Watari

Japan 1966

R: Sadao Funatoko

D: Yoshinobu Kaneko, Chiyoko Honma, Fuyukichi Maki

Laufzeit der jap. LD: 86 Min.

Gesehen am: Jan. 2020 / 2. Sichtung (US-Blu): Jan. 2024

Fassungen: Mir lag die jap. LD von Toei vor = Uncut, O-Ton, keine Subs, sehr gute Bild- und Tonqualität. Der Film ist ausserhalb Japans nie veröffentlicht worden (Stand: Jap. 2020). Gäbe es in Japan mind. auch auf DVD. Nachtrag Jan. 2024: die 2. Sichtung erfolgte als neue US-Blu-Ray von Shout Factory (Classic Tokusatsu Collection). Der Film hat eine exzellente Ton- und Bildqualität. Zum O-Ton gibt es englische Subs. Der Film ist Uncut. In der Box sind weitere Filme enthalten. Der Film machte mir mehr Spass als bei der Erstsichtung. Das Comic kenne ich nicht, also kann ich nicht vergleichen. Der Plot ist aber fantasievoll und optisch war der Film oft ein echter Leckerbissen. Die Kämpfe hätten zwar blutiger sein dürfen, aber man kann nicht alles haben. Gegen Ende nehmen die Anzahl Action-Szenen zu. Obwohl die Hauptfigur ein Kind ist,  war es nicht nervend. Teilweise fühlte ich mich an Cat Eyed Boy und das SNES Spiel Gegege no Kitarou: Fukkatsu Tenma Daiou erinnert. Die LD wurde entsorgt/verkauft. 

Sonntag, 26. Januar 2020

Battle Royale Review


 
Japanuary 2020
Battle Royale

Story:

Japan in der Zukunft:

Das Battle Royale Gesetzt erlaubt es, eine Schulklasse auszuwählen damit sich die Schüler untereinander auf einer Insel gegenseitig umbringen (weil «Jugend ausser Kontrolle»). Diesmal trifft es die ehemalige Klasse von Kitano (Takeshi Kitano). Schüler (Ko Shibasaki, Chiaki Kuriyama, Tatsuya Fujiwara, Aki Maeda) und externe Schüler (Tarô Yamamoto, Masanobu Andô) kämpfen um ihr Überleben…

Meine Meinung:

Battle Royale ist eine Manga-Verfilmung von Kinji Fukasaku (Legend of the eight Samurai, The Green Slime, Virus) die zum Teil kontrovers aufgenommen wurde, da sich Jugendliche im Film gegenseitig töten müssen, um zu überleben (à la Herr der Fliegen). Japanische Politiker versuchten gar, Comic und Film zu verbieten, was nicht gelang. In Deutschland war der Film vorübergehend auch verboten (!), während die Schweizer liberaler waren (Film lief unzensiert im Schweizer Free-TV!).

Battle Royale war der letzte Film von Meister-Regisseur Kinji Fukasaku (Tora! Tora! Tora!), der während den Dreharbeiten zur Fortsetzung verstarb. Seine Handschrift sieht man dem grossartigen Film in jeder Sekunde an. Das Thema alleine fasziniert und unterhält zugleich. Dies auch bedingt durch sehr gute Leistungen der Darsteller. Dass der Film mit der kontroversen Grundidee erfolgreich sein sollte, ist keine Überraschung.

Takeshi Kitano (Outrage Beyond, Violent Cop) als Lehrer Kitano ist ein grosses Plus des Filmes. Sehr starke Leistung von ihm. Aber auch der Jung-Cast war meist überzeugend: Ko Shibasaki und Chiaki Kuriyama sind sicher die interessantesten weiblichen Figuren im Film. Chiaki Kuriyama spielte später in Filmen von Quentin Tarantino (Kill: Bill) und Sion Sono (Exte: Hair Extensions) mit, Ko Shibasaki in Filmen von Takashi Miike (Over Your Dead Body, One Missed Call).

Beide bekommen im Film starke Szenen präsentiert, die von passender klassischer Musik begleitet werden. Das passt nicht nur gut zum Gezeigten, sondern brennt die Szenen dem Zuschauer auch ins Gedächtnis ein. Als Austausch-Studenten überzeugen Tarô Yamamoto (My Way) und Masanobu Andô als «irrer Bösewicht», dem das Töten Spass macht. Letzterer sah man auch in Filmen von Takashi Miike (Sukiyaki Western Django) und Shinya Tsukamoto (Nightmare Detective).

Der restliche Cast war Kanonenfutter und/oder in meinen Augen okay aber nicht ganz überzeugend bzw. halte ich für überbewertet (vor allem Tatsuya Fujiwara als männlicher Lead). Der Einsatz von europäischer klassischer Musik kommt im Film oft vor (viele Szenen mit Kitano, dem bösen Austausch-Schüler etc.). Wie sich die Schüler individuell Verhalten ist realistisch eingefangen worden – einige wollen Rache, andere nehmen das Töten gerne in Kauf, andere versuchen gewaltfreie Lösungen zu finden, während andere den Selbsttod bevorzugen.

Der Film lag für meine Neusichtung im Director’s Cut vor, der länger läuft. Diese Fassung soll angeblich jedoch nicht die von Kinji Fukasaku favorisierte Fassung sein. Ich gebe auch zu, dass mir diese in einzelnen Szenen zu lang war und nicht jede neue Szene / Handlung wichtig ist. Soll heissen: in Zukunft wird es wohl die Kinofassung werden, die tut es auch, auch wenn der DC noch graphischer ist (mehr Close-Ups, langsamere Kamerafahrten, neues CGI Blut). CGI Blut gibt es vor allem bei den Shoot-Outs – wenn mit Sichel und Co. «gearbeitet» wird, dann gibt Blutfontänen zu sehen wie man das aus dem klassischen, japanischen (Kino à la Kinji Fukasaku) zu genüge her kennt.

Fazit: Wer gerne japanisches Kino mag, sollte sich diese actionreiche Manga-Verfilmung mit grossartigem Cast, sauber inszeniert und mit wunderschöner Musik unterlegt, nicht entgehen lassen!

Gefolgt von: Battle Royale 2

Infos:

O: Batoru rowaiaru

Japan 2000

R: Kinji Fukasaku

D: Takeshi Kitano, Ko Shibasaki, Chiaki Kuriyama, Tatsuya Fujiwara, Aki Maeda, Tarô Yamamoto, Masanobu Andô

Laufzeit der koreanischen DVD: 121:05 Min.

Gesehen am: Vor 2006 / Review überarbeitet: Jan. 2020

Fassungen: Mir lag die südkoreanische DVD von Starmax vor = Uncut (Director’s Cut), gute Bild- und Tonqualität (für so neuen Film für heutige Verhältnisse jedoch schlecht gealtert), O-Ton und englische Subs. Da muss wohl ein Upgrade her (bessere Bild- und Tonqualität und beide Fassungen), z.B. die deutsche Blu-Ray von Capelight mit beiden Fassungen. Nachtrag: mir läge noch die US-Blu Ray vor (was ich vergessen habe) von Anchor Bay = leider nur die Einzel-Disc des DC (soll qualitativ aber 1a sein und sogar besser als die UK Arrow Ausgabe). Nachtrag 31.07.23: neu liegt mir die Blu-Ray von Capelight aus Deutschland vor = Kinofassung und DC, in Deutsch/Japanisch mit Subs. Für diese Neusichtung guckte ich die Kinofassung. Ich muss sagen, dass ich diese favorisiere. Auf wenig verlängerte und neu hinzugefügtes CGI Blut kann ich verzichten, auf mehr Charakterisierung und Handlung (Rückblenden) ebenso. Verständlich, dass diese für die Kinofassung entfernt wurden!

Samstag, 25. Januar 2020

Jigoku Review

Japanuary 2020
Jigoku

Story:

Ein Student wird nach einem Unfall (Hit and Run mit Todesfolge für das Opfer) von Gewissensbissen geplagt. Danach verändert sich sein Leben und Umfeld ins Negative und die Angehörigen des Opfers planen Rache, doch auch deren Schicksale verändern sich ins Schlechte…

Meine Meinung:

Jigoku, eines der persönlichsten Projekte von Regisseur Nobuo Nakagawa (hat auch viel aus der eigenen Tasche gezahlt) und eine der letzten Shintoho Film-Produktionen, gilt heute als Klassiker des japanischen Kinos, der bei Aufführung kontrovers aufgenommen wurde.

Nobuo Nakagawas (Snake Woman's Curse, Quick-Draw Okatsu, Okatsu the Fugitive) Film zieht den Zuschauer mit einem fesselnden Intro in seinen Bann. Dieses ist, audiovisuell, kunstvoll, kontrovers (für dazumal – Film stammt von 1960) und sehenswert.

Danach wird die Hauptgeschichte erzählt. Diese ist eigentlich simpel und stellt dem Zuschauer mehrere Personen vor. Alle haben auf eine Art und Weise gesündigt. Das Karma schlägt zu, Zu- und Unfälle geschehen und was alle Figuren am Ende gemeinsam haben ist: sie landen alle in der Hölle!

Die Handlung war teilweise relativ zäh. Es dauert auch eine Stunde, bis sich die Handlung in die Hölle verlagert. Die Darstellung derselben ist sehenswert. Die Effekte klasse und originell. Die Settings ein Augenschmaus, stimmungsvoll und fantasievoll. Man fühlt sich an Dantes Inferno erinnert.

Aber bis es so weit ist, muss der Zuschauer ist ein oder andere lahme Phase über sich ergehen lassen, die hier und da von kleineren Häppchen positiv durchzogen wird (Autounfall, Sturz von Brücke = dargestellt mit einem Dummy). Die Darsteller machen ihre Sache gut und das Thema ist interessant (Religion, Glaube, Hölle, Karma…).

Der Film, der seine besten Momente zu Beginn und am Ende hat, kann ich Fans des jap. Kinos nur empfehlen. Die Szenen in der Hölle betragen fast 40 Minuten, was für den ein oder anderen zähen Hänger im Mittelteil entschuldigt. Der Film erfuhr diverse Remakes. Wer Jigoku mochte kann sich daher problemlos an Filme wie The Inferno (erstes Remake), Japanese Hell (zweites Remake), Hell (Thai. Remake), The Afterworld (südkoreanische Variante) oder The Secret Mirror from the Hell (taiwanesische Variante) wagen, auch wenn Jigoku davon sicher die kunstvollste Variante ist.

Fazit: Fans des jap. Kinos zu empfehlen!

Infos:

O: Jigoku

Japan 1960

R: Nobuo Nakagawa

D: Shigeru Amachi, Utako Mitsuya, Yôichi Numata, Hiroshi Hayashi, Jun Ôtomo, Akiko Yamashita

Laufzeit der US-DVD: 98:47 Min.

Gesehen am: Okt. 2007 / Review überarbeitet: Jan. 2020

Fassungen: Mir lag die US-DVD von Criterion vor = Booklet, Uncut, O-Ton, englische Subs, gute Bildqualität. Diese hätte heller und schärfer sein dürfen. Gäbe es in D Uncut von rem auf DVD (O-Ton und deutsche Subs). Eine Blu-Ray gibt es bisher leider nur in Japan und dies ohne englische Subs (die jap. DVD hatte dazumal noch englische Subs).

Freitag, 24. Januar 2020

Orochi – The Eight-Headed Dragon Review

Japanuary 2020
Orochi – The Eight-Headed Dragon

Story:

Yamato Takeru (Masahiro Takashima) wird bei der Geburt von seinem Vater verstossen und dem Tod überlassen – jedoch wird er von einem goldenen Phönix gerettet. Auf Erden fristet er ein trübes Dasein immer im Wissen, dass er Unglück heraufbeschwören wird. Doch in Wahrheit ist Yamato Takeru der Retter der Menschheit. Auf der Suche nach dem Schwert von Karasai erlebt er viele Abenteuer, bevor er am Ende dem 8köpfigen Drachen gegenüber steht…

Meine Meinung:

Remake des japanischen Toho Klassikers The Three Treasures von 1959 aber bei weitem nicht so gut und hat mir nach der Neusichtung deutlich schlechter als früher gefallen soll heissen Orochi – The Eight-Headed Dragon hat die Neusichtung nicht bestanden. Der Film liegt sogar aus der Sammlung, was ich nicht erwartet hätte…

Gründe:

Der Film ist am Anfang unspektakulär und wenig fesselnd. Wirkt alles wie ein 08/15 Fantasy-Märchen ohne Monster. Die Story ist nicht spannend und ist zudem wirr erzählt. Bis das erste Monster auftaucht vergehen 42 Minuten. Es gibt dann auch nur drei Monster, darunter Orochi, der wie eine King Ghidorah Kopie wirkt (Film ist ja auch von Toho).

Weiter: den Soundtrack fand ich billig, die Liebesgeschichte hätte man streichen können, den männlichen Hauptdarsteller gefiel mir als Person und in seinem Schauspiel gar nicht (Masahiro Takashima) und das Finale selbst gegen den 8köpfigen Drachen war relativ unspektakulär und enttäuschend. Zudem gabs zwei-drei billige Effekte in der Szene…

Es überzeugen nur (und der Finalkampf nicht durchgehend) die Monster-Szenen, was schlussendlich, da diese nur sporadisch und im Finale auftauchen, zu wenig ist, um den Film an die Filmsammlung zu binden. Schade – ich glaube da gab es noch eine weitere Verfilmung (oder Film mit Orochi - Nachtrag: Orochi Strikes Again von 1985), der ausserhalb Japans nicht veröffentlicht wurde. Muss mal schauen, ob diese Verfilmung (falls sie überhaupt auch auf der jap. Legende beruht) sehenswert ist…

Infos:

O: Yamato Takeru

Japan 1994

R: Takao Okawara

D: Masashi Ishibashi, Masahiro Takashima, Yasuko Sawaguchi, Hiroshi Fujioka, Hiroshi Abe

Laufzeit der US-DVD: Ca. 104 Min.

Gesehen am: Juli 2009 / Review überarbeitet am: Jan. 2020

Fassungen: Mir lag die US-DVD von ADV Films vor = Uncut, sehr gute Bild- und Tonqualität (vor allem die Tonspur ist stark), O-Ton, englische Subs. Gibt es in D auf DVD von Laser Paradise (Uncut, nur in Deutsch). Eine Blu-Ray scheint es nicht zu geben (Stand: Jan. 2020).

Donnerstag, 23. Januar 2020

Women in Heat Behind Bars Review

Japanuary 2020
Women in Heat Behind Bars

Story:

Shinobu Himeno (Shinobu Wakana) wird als einzige nach einem misslungenen Raub von der Polizei gefasst und ins Frauengefängnis geworfen. Dort wird sie nicht nur von Insassinnen, sondern auch von den Wärtern (männlich sowohl weiblich) gedemütigt und missbraucht…

Meine Meinung:

Solider WIP Streifen von Nikkatsu der letzten Endes nichts neues oder Originelles bietet aber solide Genre-Kost serviert, die auch Dank der kurzen Laufzeit von nur 69 Minuten kurzweilig unterhält. Der «All-Star-Cast»-Streifen (zumindest laut Thomas Weissers Buch Japanese Cinema – The Sex Films) von Junichi Suzuki (drehte u.a. den durchschnittlichen Female Teacher Hunting) ist durch und durch okay, auch wenn nicht wirklich erotisch oder schockierend.

Der Film, dem man sein kleines Budget jederzeit ansieht (so gut wie keine Effekte, billige Settings), bietet die gängigen WIP-Klischees, die der Fan von diesem Genre erhofft: Demütigungen, Folter, Sex, Lesben-Sex, leichte Bondage-Einflüsse, Frauenkämpfe, Untersuchungen, Revolte, Fluchtversuch, sadistische Wärter etc. Also nichts Neues. Was der Film hier und da bietet, ist sogar ein Funken schwarzer Humor (siehe die Szene mit dem Furz) und ein Happy End, was doch oft selten ist, in diesem speziellen Genre. 

Die Hauptrolle spielt die mir unbekannte aber niedliche Shinobu Wakana, die laut Internetangaben in einem halben Dutzend Nikkatsu-Sexstreifen mitwirkte (mir allesamt unbekannt). Vor allem Mitte und Ende 80er Jahre Produktionen. Mit ihrem Gesicht und der Tatsache, dass sie scheinbar kein Problem hatte, sich vor der Kamera nackt zu zeigen, für die Filmemacher ein gefundenes Fressen. In Rückblenden wird gezeigt, warum die diversen Frauen im Gefängnis sitzen.

Es geht, so weit es das Gesetz vorgibt, relativ graphisch zur Sache (in den Erotik- und Sexszenen), vor allem zu Beginn, als die masturbierenden Frauen zu sehen sind. Da war ich verwundert, dass keine Fogging-Zensur zum Einsatz kam (übrigens nie im Film – das wirkt sich aber positiv auf die Bilder und Stimmung aus, haben die Filmemacher immer gut gefilmt, so dass man um die Zensur herum kommt = gut gemacht).

Fazit: Kein Highlight, aber solide Unterhaltung und für Nikkatsu-Fans ein gefundenes Fressen!

Infos:

O: Ori no naka no hoshigaru onna-tachi

Japan 1987

R: Junichi Suzuki

D: Saeko Kizuki, Makoto Kobayashi, Mako Takigawa, Shinobu Wakana

Laufzeit der US-DVD: Ca. 69 Min.

Gesehen am: Jan. 2020

Fassungen: Mir lag die US-DVD von Impulse Pictures (scheint ein Unter-Label von Synapse Films zu sein) vor = Uncut, sehr gute Bild- und Tonqualität, Jap. Ton, englische Subs. Eine Blu-Ray und/oder eine deutsche Fassung gibt es nicht (Stand: Jan. 2020).