Brain Cheese Buffet
Inhalt:
"You've seen Cannibal Holocaust.
You've seen Salo.
You've seen Nekromantik.
You ain't seen shit!
Zombie prostitutes, religious rapists, horny werewolves, death by vomit, and sexual fetishes scraped off the sidewalk. From sex prisons to mafia torture chambers, hold on tight because you're about to enter the perverted and twisted mind of Edward Lee. Once you've seen what he hast o show you - there's no coming back.
Brain Cheese Buffet collects nine of Lee's most sought after tales of violence and body fluids. Featuring the Stoker-nominated «Mr. Torso, »the legendary gross-out piece «The Dritiphilist, »the notorious» The McCrath Model SS40-C, Series S» and six more stories to test your gag reflex."
Meine Meinung:
Brain Cheese Buffet war zwischen 2010-2011 das erste Buch von Edward Lee (The Stickmen, The Dunwich Romance, Sacrifice, Header 3, Portrait of the Psychopath as a Young Woman), welches ich gelesen habe. Es ist eine Ansammlung von mehreren, älteren Kurzgeschichten. Dazumal fand ich es extrem gut, heute noch immer, auch wenn ich bei einigen Geschichten paar Abstriche machen muss. Die Wirkung war nicht mehrt 100% die gleiche, da ich paar Sachen noch wusste.
Es handelt sich um neun Kurzgeschichten. Starten tut das Buch mit Mr. Torso. Diese Story fand ich nach wie vor sehr gut bis auf die philosophischen Ansätze. In anderen Romanen von Edward Lee dient das Thema Philosophie hier und da als Hauptthema – und das Gebiet finde ich halt eher zäh und lahm. Deswegen gab es bei der Story Abstriche. Rein von der perversen Fantasie und dem Backwood- und Redneck-Thema, immer gern gesehen bei Edward Lee, war die Kurzgeschichte aber hübsch innovativ und pervers.
Miss Torso, die 2. Geschichte, nimmt am Ende in einer amüsanten Pointe, Bezug zu Mr. Torso. Diese Story war überzeugt durch das Gangster-Setting und die vulgären Kraftausdrücke. Und viel perversen Sex. Apropos Bezüge: die Story handelt auch von Gangster-Boss Vinchetti bzw. dieser findet an mehreren Stellen eine Erwähnung. Und der kommt auch in anderen Kurz- und Lang-Romanen von Edward Lee immer wieder vor = The McCrath Model SS40-C, Series S, The Pig oder Header 2. Das finde ich cool.
Grub Girl in the Prison of Dead Women ist einer der schwächeren Kurzgeschichten in diesem Buch. Noch immer kurzweilig, amüsant und unterhaltsam, aber inhaltlich nichts Besonderes und nichts Spezielles: Zombies, Endzeit-Setting, WIP-Feeling und viel Splatter- und Gewalt! Gefolgt von The Dritiphilist, der wohl perversesten Geschichte des Buches mit viel Ekelfaktor und daher genau nach meinem Geschmack! Ob es dieses Krankheitsbild/Fetisch wirklich gibt? Wohlmöglich! Wer es gerne eklig, sonderbar und krank mag, wird die Story lieben! Makak war cool: Dschungel-Setting mit US-Kriminellen im südamerikanischen Busch, Drogen- und Gangstergeschäfte mit bizarrem, wenn auch vorhersehbarem Ende.
The Mother war guter Durchschnitt, kommt aber nicht an den Grossteil der anderen Geschichten heran. Vielleicht die 3. schlechteste Story in dem Buch. Paar amüsante Details (Ehemann als Voyeur), aber ansonsten auch relativ zahm. Danach folgt mit The Wrong Guy die für mich persönlich schwächste Geschichte: zwei Frauen bringen Männer um. Gegen die Patriarchen. Würde gut zur heutigen Woke-Zeit passen. Lee hat das aber sicher nicht deswegen geschrieben, sondern mehr à la Psycho Sisters (USA, 1988, Film) plus Werwolf-Inhalt. Schmerzhafte Folter- und Sex-Beschreibungen, aber sonst nichts Spezielles.
The Baby war sehr eklig. Und beinhaltet, fast schon grenzüberschreitend, auch ein Baby. Kranke Fantasie mit fiesem Ende. Wieder Rednack- und Backwood-Setting. An die letzte Geschichte mit dem langen und sonderbaren Namen The McCrath Model SS40-C, Series S konnte ich mich beim 2. Durchgang nicht mehr erinnern. Ich dachte zuerst, es handelt sich um eine Story, in der es um ein Auto geht = langweilig. Doch ich wurde eines Besseren belehrt: Mafia-Folter-Porno-Gangster Boss Vinchetti, Folterinhalte, Mad-Scientist (auch wenn ungewollt, da der Arzt dazu gezwungen wird) und viel Ekel-Fantasien bestimmen den Inhalt = sehr lesenswert, fies und amüsant!
Fazit: Wer sich einen Einblick in die perverse und innovative Fantasie von Edward Lee machen möchte, sollte sich dieses Werk auslesen, um ins Universum Edward Lee reinschnuppern zu können.
Infos:
In Deutschland erschienen: Nein
Sprache: Englisch
Verlag: deadite Pres
Anzahl Seiten: 179
Roman/Sachbuch: Kurzgeschichten
Art: Taschenbuch
Autor: Edward Lee
Erschienen: 2010
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