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Dienstag, 29. November 2022

The Devil's Light Review


 

The Devil's Light

Story:

Nonne Ann (Jacqueline Byers) lässt sich an einer Schule in den Themen Besessenheit und Exorzismus ausbilden. Ann, die vermutet, dass einst ihre Mutter besessen war, sorgt für frischen Wind an der Schule, da sie die erste Nonne wird, die auch an praktischen Übungen teilnehmen darf, was ansonsten nur den Priestern vorbehalten war. Und bald hegt sie den Verdacht, von einer vergangenen, finsteren Macht eingeholt zu werden…

 

Meine Meinung:

 

Ich bekam einen Kino-Gutschein geschenkt und ging die Kinos durch. Da stiess ich auf das Plakat zu Prey for the Devil, der in Deutschland den neuen Titel The Devil's Light bekam. Sah aus wie ein 08/15 Exorzisten-Horrorfilm. Also Trailer gestartet und als gut befunden = Der Trailer sah gut bzw. stimmungsvoll aus (sah nicht Mal den ganzen).

 

Zudem habe ich oft nicht grosse Ansprüche, was solche Filme angehen, da ich mich gut auf solche Produktionen einlassen kann und oft mit wenig schon zufrieden bin. Ich hoffte auf einen hübsch gruseligen und spannenden Film. 08/15-Inhalte hin oder her. Leider hat sich der Kinobesuch nicht gelohnt. Aber von einem deutschen Regisseur (Daniel Stamm) darf auch nicht viel erwartet werden, zumal dieser bisher auch nicht wirklich was Grosses vorzuweisen hat (2010 The Last Exorcism, 2014 das Remake zum thai. Film 13: Game of Death und TV-Serien Ausflüge = Scream und Them).

 

Das Problem war, dass der Film kaum stimmungsvoll, spannend oder schreckhaft war. Ich bin vielleicht aufgrund eines Jump-Scares einmal zusammengezuckt und 1-2 wurde es leicht stimmungsvoll. Aber mehr auch nicht. Und das ist tödlich für einen Horrorfilm dieser Art. Zumal der Film gegen Ende stark nachlässt und dem Zuschauer ein extrem enttäuschendes, schwaches Finale und ein noch blöderes, aufgesetztes Ende präsentiert, welches viele Punkte gekostet hat.

 

Auch der Plot überzeugt wenig: suggeriert der Trailer, dass der Inhalt um die Vergangenheit von Schwester Ann (die immerhin einen schönen Busen hat) ruht und um die mögliche Besessenheit ihrer Mutter (quasi das Böse ist zurück und fordert nun Ann zum Kampf heraus), wird daraus kein wirklicher Plot gesponnen. Mehr ähnelt der Plot einem Kung Fu Film im klassischen Setting. Ann absolviert die Ausbildung, spielt die männlichen Priester locker an die Wand und die Szenen wirken episodenhaft. Schade um Candyman Star Virginia Madsen.

 

Fazit: Lahm und nicht gruselig! Damit gesellt sich der Film zu anderen Filmen dieser Art (The Crucifixion, The Possession of Hannah Grace, Son). Besser Filme wie Der Exorzist, Saint Maud, Conjuring 3 - Im Bann des Teufels, Ouija – Ursprung des Bösen, Terrified, A Dark Song, Veronica - Spiel mit dem Teufel oder Erlöse uns von dem Bösen schauen! 

 

Infos

 

O: Prey for the Devil

 

USA 2022

 

R: Daniel Stamm

 

D: Virginia Madsen, Colin Salmon, Christian Navarro, Jacqueline Byers, Ben Cross, Velizar Binev

 

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 93 Min.

 

Gesehen am: 14.11.22

 

Fassungen: In Bern im Kino gesehen = Uncut und die Deutsche Synchro (war gut). Lief nur in Deutsch und unter dem deutschen Titel The Devil's Light. Soll Mitte Feb. 2023 in Deutschland auf DVD/Blu-Ray erscheinen.

Montag, 28. November 2022

Piggy Review



Piggy 

Story:

 

Die adipöse Jugendliche Sara (Laura Galán) wird während den Sommerferien von einer Mädchen-Gang schikaniert, gedemütigt und gemobbt. Doch bald wendet sich das Blatt auf unerwartete Art und Weise…

 

Meine Meinung:

 

Mit dem spanischen Fantasy Film Fest Beitrag Piggy spendiert Regisseurin Carlota Pereda ihren Langfilm zu ihrem im Jahr 2018 veröffentlichten Kurzfilm (15 Min.) Piggy. Mit dabei ist der adipöse Star des Kurzfilmes, Laura Galán, welche glaubhaft und stark agiert. Mit viel Fett zum Detail! Den Film hätte ich dazumal gerne am ZFF dieses Jahres gesehen, aber an allen Daten musste ich arbeiten. Nun habe ich die Sichtung in Zürich in einem der vielen Arthouse-Kinos nachgeholt.

 

Und? Hat sich die Reise nach Zürich dafür gelohnt? Leider heisst die Antwort «nein, definitiv nicht!». Piggy wirkt wie ein typischer 08/15-Festivalfilm und typischer "aus einem Kurzfilm machen wir nun einen Spielfilm Film". Das geht oft auch besser (Terrifier 2*, Smile), aber nicht selten lohnt sich das eben auch nicht, wenn ich andere Festival-Filme in Betracht ziehe (Frank & Zed). Und leider lohnt das auch im Fall von Piggy nicht wirklich.

 

*Terrifier 2011

 

Zwar ist der Mix aus Sozialkritik (Mobbing, Schönheitswahn, Social Media), Satire, Horror/Backwood und Coming of Age nicht uninteressant, aber die Motive einzelner Figuren oder diverse Handlungsstränge sind unglaubwürdig und/oder werden nicht erklärt. Das Ende gefiel mir nicht. Vor allem jene, die eine blutige Rache-Geschichte erwarten und hoffen, dass die Mobber genau das bekommen, was sie verdienen, dürften enttäuscht werden. Den Kurzfilm Piggy kenne ich nicht, daher kann ich keine Vergleiche liefern, ob das Ende identisch blieb oder für den Spielfilm geändert wurde. Zudem gab es zu wenig Inhalt für die Laufzeit. Zur Hälfte war der Film auch viel zu dunkel, so dass ich den Film nicht wirklich empfehlen kann.

 

Fazit: Dann doch lieber Filme wie Raw (Grave)!

 

Infos:

 

O: Cerdita

 

Spanien 2022

 

R: Carlota Pereda

 

D: Claudia Salas, Carmen Machi, Pilar Castro, Camille Aguilar, Mabel del Pozo, Julián Valcárcel, Laura Galán

 

Laufzeit der Kinofassung: Ca. 90 Min.

 

Gesehen am: 09.11.22

 

Fassungen: In Zürich im Arthouse Kino gesehen = Spanischer O-Ton, deutsche Subs, Uncut. In Bern lief der Film nur in Deutsch. Soll in Deutschland am 02.12.22 auf DVD/Blu-Ray erscheinen (Deutsch/Spanisch mit Subs).

Sonntag, 27. November 2022

Millionaires Express Review


 

Millionaires Express

Story:

 

Gangster (u.a. Johnny Wang Lung-Wei, Cynthia Rothrock, Dick Wei, Richard Norton, Fan Mei-Sheng, Chung Fat, Yuen Tak) überfallen die Bewohner und Gäste (u.a. Richard Ng, Jimmy Wang Yu, Sek Kin) einer Kleinstadt. Zudem sind sie hinter einer Karte der Japaner (Yasuaki Kurata, Yukari Oshima, Hwang Jang-Lee) her. Klein-Gangstern (u.a. Sammo Hung, Wu Ma, Eric Tsang, Mang Hoi), der örtlichen Polizei (u.a. Yuen Biao, Mars) und einem Kopfgeldjäger (Kenny Bee) gelingt die Flucht und ihr Ziel ist es, die Gangster in die Flucht zu schlagen…

 

Meine Meinung:

 

Millionaires Express ist eine aufwändige, amüsante, sehenswerte und starbesetzte Big-Budget Produktion aus Hong Kong, die sich als HK-Filmfan lohnt, angesehen zu werden. Der Mitte der 80er Jahre Film von und mit Sammo Hung (Pantyhose Hero) wartet mit der damaligen Crème de la Crème auf, was das HK-Kino der Zeit zu bieten hatte (auch wenn Namen wie Maggie Cheung, Billy Chow, Jackie Chan und Co. fehlen).

 

Der Film, für dessen Action- und Stunts Sammo Hung und sein Team plus Yuen Biao (Peacock King), Yuen Wah (Kick Boxer) und Lam Ching-Ying (Encounters of the Spooky Kind 2) zuständig waren, ist ein Mix aus Action (Finale) und Komödie. Dem sollte sich der Zuschauer bewusst sein: Kampfszenen gibt es praktisch nur am Ende, sieht man Mal von einem kurzen Kampf zwischen Yun Biao und Sammo Hung ab. Der Beginn des Filmes mag actionreich sein, hat aber mit Martial Arts wenig am Hut. Dafür gibt’s zwischendurch einen tollen Stunt zu sehen (Yuen Biao springt vom Haus etc.).

 

Der Film, dessen Plot auch überzeugt, bietet Bühne für unendlich viele Stars aus der Ära Golden Harvest, Shaw Brothers, Gweilos und auch Japaner. Wie in späteren Filmen dieser Art (The Expendables und Co.) wird nicht jedem Star gerecht. Es gibt Martial Arts erfahrene Namen, welche im Film nicht einmal kämpfen (Mars, Yuen Wah, Lam Ching-Ying). Das ist nur logisch. Dennoch gibt es einige tolle Duelle zu sehen, z.B. Sammo Hung Vs. Cynthia Rothrock, Dick Wei Vs. Yuen Biao, Richard Norton Vs. Yasuaki Kurata oder Johnny Wang Lung-Wei Vs. Mang Hoi.

 

Nebst den genannten Sammo Hung, Yuen Biao, Yuen Wah, Lam Ching-Ying, Mars (Police Story), Cynthia Rothrock (The Blonde Fury), Dick Wei (City Warriors), Richard Norton (Magic Crystal), Yasuaki Kurata (Fist of Legend), Johnny Wang Lung-Wei (The Seventh Curse), Mang Hoi (Police Assassins) wartet der Film mit weiteren bekannten Stars wie Eric Tsang (Lucky Stars Go Places), Wu Ma (Just Heroes), Corey Yuen (The 7 Grandmasters), Yuen Tak (Iron Angels II), Fan Mei-Sheng (The Young Master), Chung Fat (Die Tödliche Rache), Phillip Ko Fei (I Will Finally Knock You Down, Dad!), Lau Kar-Wing (Good Bad & Losers), Rosamund Kwan (Tiger Cage 2), Walter Tso (Aces Go Places IV), Yukari Oshima (Kung Fu Wonder Child), Hwang Jang-Lee (Game of Death II), Richard Ng (Excuse Me, Please), Sek Kin (Hong Kong Godfather), Jimmy Wang Yu (Master of the Flying Guillotine), Bolo Yeung (Chinese Hercules), Teddy Yip (Miss Magic) oder Emily Chu (The Dignified Killers) auf. Davon habe ich bei der aktuellen Sichtung alle ausser Bolo Yeung gesehen und erkannt.

 

So viele bekannte Gesichter in Haupt- und Nebenrollen inklusive Gast-Auftritten zu sehen, macht, vor allem als HK-Filmfan, grossen Spass. Die Sets und Bauten (Lokomotive, Häuser…) sind der Wahnsinn. Da wurde schnell Mal ein kleines Städtchen gebaut. Dazu kommt, dass der Humor mehrheitlich auch funktioniert: Urin-Jokes/Szenen durch Sammo in der Django-Hommage bis hin zu den sehenswerten Szenen mit Richard Ng und seinen "Agenten" (beste Szene des Filmes!) oder die Zugfahrt zwischen den Meistern Sek und Wong (Wong Fei Hung). Köstlich!

 

Fazit: Klassiker und jedem HK-Film-Fan zu empfehlen!

 

Infos:

 

O: Foo Gwai Lit Che

 

HK 1986

 

R: Sammo Hung

 

D: Sammo Hung, Yuen Biao, Eric Tsang, Mang Hoi, Wu Ma, Yuen Wah, Lam Ching-Ying, Corey Yuen, Yuen Tak, Johnny Wang Lung-Wei, Cynthia Rothrock, Dick Wei, Richard Norton, Fan Mei-Sheng, Chung Fat, Phillip Ko Fei, Lau Kar-Wing, Rosamund Kwan, Walter Tso, Yasuaki Kurata, Yukari Oshima, Hwang Jang-Lee, Richard Ng, Sek Kin, Jimmy Wang Yu, Bolo Yeung, Teddy Yip, James Tin, Kenny Bee, Chin Ka-Lok, Emily Chu Bo-Yee

 

Laufzeit der UK-DVD: 97:36 Min.

 

Neusichtung am: 08.11.22

 

Fassungen: Mir lag die UK-DVD von HKL vor = Uncut, O-Ton, englische Subs, exklusive Extras, sehr gute Bild- und Tonqualität. Wer den Film auf Blu-Ray möchte, sollte die UK-Ausgabe von EUREKA kaufen (vier Film-Fassungen, neue Extras etc.). In Deutschland als Shanghai Police - Die wüsteste Truppe der Welt zu haben (VHS oder Bootleg DVDs). Soll scheinbar irgendwann (in Deutschland) legal von Nameless Media erscheinen!

Samstag, 26. November 2022

The House at Night Review


 

 

The House at Night

Story:

 

Nach dem Tod ihres Ehemannes sucht Beth (Rebecca Hall) nach Antworten, mit fatalen Folgen…

 

Meine Meinung:

 

David Bruckner war bisher nur im Horrorgenre zu Hause: sein Erstlingswerk sah ich am NIFFF 2007 (The Signal), danach folgten Episoden für Anthologie-Horrorfilme wie V/H/S - Eine mörderische Sammlung oder Southbound: Highway to Hell, TV-Serien (Creepshow) ehe er sich dem Streaming-Film hingab und zuerst The Ritual drehte (mochte ich noch), dann besagten The House at Night (besser bekannt unter dem Original-Titel The Night House) ehe er zuletzt mit Hellraiser enttäuschte.

 

The House at Night würde ich qualitativ auf Augenhöhe zu The Ritual sehen. In meinen Augen, von dem, was ich von David Bruckner bisher sah, seine beste Arbeit. Vor allem die ersten Filmhälfte war stark, da auch wirklich gruselig. Da werden einige schön stimmungsvolle Momente generiert, wo ich auch wirklich eine Gänsehaut bekam. Sehr schön! Was gibt es Schöneres?

 

Es ist über ein Jahr her, seit ich den Trailer zum Film sah. Ich wusste nichts mehr vom Gezeigten. Ich denke, so wirkt der Film auch am besten. Ohne grosses Vorwissen in den Plot einsteigen, lohnt sich hier einmal mehr. Der Film ist ein Slow-Burner. Langsame Entwicklung. Psychologischer Horrorfilm, der diverse ernste Themen wie Suizid, Tod, Trauer, Vertrauen, Beziehungen, Depressionen und Co. in sich vereint. David Bruckner liess sich da von Filmen wie The Babadook und Co. inspirieren.

 

Das Ende bietet Interpretationsmöglichkeiten. David Bruckner hat das bewusst so inszeniert, da er dies unheimlicher findet, als klare Antworten und Erklärungen zu liefern. Der Plot ist lange spannend und glaubhaft. Das liegt an einer enorm starken Leistung seitens Rebecca Hall als Beth. Man fiebert mit ihr mit. Die Figurenzeichnung ist allgemein sehr gut. Die Figuren sind einem nicht egal. Wichtiges Merkmal, um zu überzeugen.

 

Zudem fühlt man mit ihr mit (Verlust durch Suizid). Ihr Schicksal ist dem Zuschauer nicht gleichgültig. Ähnlich wie in The Ritual geht dem Film aber gegen Ende die Puste sprich Spannung aus. Ich würde sagen, so ab der Hälfte oder im letzten Viertel des Filmes ist eine gewisse Spannung noch gegeben, da man wissen will, wo die Reise hingeht. Das der Grusel- und Suspense-Faktor dann jedoch definitiv weg ist, war etwas schade.

 

Fazit: Allemal besser als der übliche Netflix Schrott! Mein Highlight in der Streaming Richtung ist aber nach wie vor The Empty Man! Wer The Ritual mochte, kann sich bedenkenlos an The Night House wagen!

 

Infos:

 

O: The Night House

 

USA 2020

 

R: David Bruckner

 

D: Rebecca Hall, Sarah Goldberg, Stacy Martin, Evan Jonigkeit, Vondie Curtis-Hall, Allie McCulloch

 

Laufzeit der Originalversion: 107:09 Min.

 

Gesehen am: 01.11.22

 

Fassungen: Gesehen via Stream in Deutsch, Uncut und dem On-Screen Titel The House at Night. Der Film wurde, immerhin, in den USA auf DVD oder Blu-Ray veröffentlicht! In Deutschland gibt es den Film nur via Stream (Stand: Nov. 2022).