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Samstag, 30. Dezember 2023

Elephant Wife Review


Elephant Wife

Story:

Chu (Sukon Koewliam) lebt zusammen mit seinem Elefanten Kenda in einem einfachen Dorf. Eines Tages findet er ein Baby in der Scheune. Er tauft das Mädchen Amina (Nongnuch Suthiluck). Später zieht diese den Zorn des Hexenmeisters Wu auf sich. Er verbrennt die Scheune, Amina flieht in die Wildnis. Dort lebt sie zusammen mit Kenda. Dort trifft sie auf einen verletzen jungen Mann namens Hacarta (Sorapong Chatree). Er ist ein Prinz des Jore Stammes. Beide verlieben sich. Doch als die eifersüchtige Prinzessin (Wiyada Umarin) (?) davon erfährt, lässt sie Amina entführen und durch schwarze Magie verfluchen…

Meine Meinung:

Elephant Wife ist, wie Filme wie Lady Master Snake, Daughter of Devil Fish oder Ghost of Guts Eater ein in Thailand verschollener Film. Das heisst «Originalfassungen» (in Thailändisch) sind unbekannt. Von Lady Master Snake lag mir eine US-VHS Dubbed in Mandarin vor, von Daughter of Devil Fish ebenso und Ghost of Guts Eater gibt es nur als VHS in Schweden. Um Elephant Wife rangen sich wilde Falschinformationen. Fakt ist, dass es sich mit grosser Sicherheit um eine Co-Produktion zwischen Thailand und Hong Kong handelt.

Primär sind Stars des Thai. Kinos in den Hauptrollen zu sehen. Namen wie Nongnuch Suthiluck, Wiyada Umarin und der auch ausserhalb Thailands bekannte Sorapong Chatree (Bangkok Knockout, Robo Vampire). Was Chinesen angehen, sind nur wenige zu sehen und mehr in Nebenrollen. Zum Beispiel Kun-Feng Wang, der quasi der einzige Helfer von Hacarta darstellt. Ihm sieht man sofort an, dass er nicht einheimisch ist. Unsicherheiten gibt es beim genauen Jahrgang und bei der Regie. Da fand ich diverse Angaben und Übersetzungen.

Ob der Inhalt auf einer thai. Folklore beruht, ist mir nicht bekannt. Es geht um schwarze Magie (Gu), welche durch den gezwungenen Verzehr von lebenden Würmern auf das Opfer, in dem Fall Amina, übertragen wird. Ihre Haut verändert sich, sie bekommt Wunden, in denen Würmer zu sehen sind und sie wird mental und kognitiv auffällig sprich «verrückt». Elephant Wife hat mich in der Hinsicht überrascht. Der Film, obwohl auch ein Drama und eine Liebesgeschichte, war, gerade im Vergleich zu Filmen wie Daughter of Devil Fish und Co., weitaus humorloser, düsterer und blutiger.

Der Einsatz der schwarzen Magie und der Verzehr von lebenden Würmern erinnern an Filme aus Hong Kong (Centipede Horror) oder Taiwan (The Devil). Nongnuch Suthiluck nimmt mehr als einmal einen lebenden Wurm auf oder saugt/kaut auf diesen herum. Aber auch Wiyada Umarin muss vor dem Finale paar Würmer auf ihrem Gesicht kriechen lassen. Die Wurm-Szenen waren die Highlights des Filmes und in der Tat hübsch eklig. Natürlich sah ich ein Poster-Artwork des Filmes, welches diese Szenen suggeriert. Dass man dies aber so deutlich und mehrfach sieht, hat mich positiv überrascht. Nur schade, dass es am Ende (vor dem Finale) kein Massaker durch die Elefanten gab. Das wäre ein krönender Abschluss eines obskuren Filmes gewesen!

Fazit: Nicht uninteressant!

Infos:

O: Zhi mo nu, สาวภูเขา, 象妻

Thailand, HK, (Soll Thai.-HK-Co.-Produktion sein), Taiwan (je nach Quelle), 1980/1983 (je nach Quelle)

R: Yi-Hsiu Lin, Hui King, Huiking-Nanthavat, Nonthawat (je nach Quelle & Übersetzung)

D: Sorapong Chatree, Sukon Koewliam, Wiyada Umarin, Lu-Hua Chin, Ching-fang Huang, Dy Saveth, Kun-Feng Wang, Nongnuch Suthiluck, «Lucky» (Elefant)

Laufzeit der HK-VCD: 60:10 Min. (1. Disc) / 28:02 Min. (2. Disc)

Gesehen am: 09.12.23

Fassungen: Der Film ist als thai. Fassung «lost». Bekannt sind nur Mandarin Fassungen mit einer Laufzeit von ca. 88 Minuten. Es gibt eine VHS von Ocean Shores und diese HK-VCD von Ocean Shores = Vollbild, Mandarin Audio, keine Subs. Machte zumindest in den Folter- und Ekelszenen einen unzensierten Eindruck. Bildqualität ist solide, nur in wenigen Nacht-Szenen (Elefanten im Finale) zu dunkel. Andere Fassungen sind mir nicht bekannt (Stand: Dez. 2023). Das Originalplakat sieht fantastisch aus:




Freitag, 29. Dezember 2023

Die Rückkehr im Schatten des Adlers Review

Die Rückkehr im Schatten des Adlers

Story:

Master Lu (Hsieh Hsing) und dessen Tochter Liu (Hsia Ling-Ling) werden von Kang (Chan Sing) und Co. (u.a. Chang Chi-Ping) bedroht. Kang will Lus Schule übernehmen und Liu soll gegen ihren Willen verheiratet werden. Master Lus Schüler Ah Fu (Don Wong Tao) und Li Chi (Lee Kwan) nehmen sich dem Problem an. Nach der 1. Niederlage sucht Kang Hilfe und findet diese in Nan Kung Ping (Lung Fei). Dieser will Rache an Ah Fu, da dieser seinen Bruder auf dem Gewissen hat…

Meine Meinung:

Aka Snaky Knight Fight Against Mantis. Aka Snake in the Eagle's Shadow 2. Nach dem Erfolg von Yuen Woo Pings Jackie Chan Klassikern Snake in the Eagle's Shadow und Drunken Master sprangen die Filmemacher auf die Erfolgswelle auf. Cheung San-Yee (Secret Rivals 3, The Thrilling Sword) schickte diese inoffizielle «Snake in the Eagle's Shadow» Fortsetzung, in Taiwan gedreht, ins Rennen. Ein Film, der jedoch mit dem Jackie Chan Klassiker nichts zu tun hat und ein Jackie Chan kommt in der offiziellen Fassung auch nicht vor.

Die Rückkehr im Schatten des Adlers ist dabei, vor allem für Fans von Old School Kung Fu Filmen, sehr zu empfehlen. Dabei ist der Film sehr gut, aber kein Kracher. Der Film wirkt wie unzählige andere Filme dieser Art (z.B. Cantonen Iron Kung Fu, Sleeping Fist, Lackey and the Lady Tiger oder Killer Wears White): Tolles Intro mit Kampf Demonstrationen, Genre-Mix (Kung Fu, Morde, Slapstick), episodenhafter Plot, der erst spät in die Gänge kommt, kurze, zuerst wenig spektakuläre Kampfszenen, die erst im Verlauf und vor und im Finale so richtig krachen.

Fans solcher Filme aus Taiwan oder Hong Kong sind solche Inhalte gewohnt. Die Musik war phasenweise bekannt billig und auf der anderen Seite, leider, unbekannt und unpassend. Leider wirkt sich die unpassende Musik auch auf negativ das Intro und den Finalkampf aus. Da wäre eine andere Musikwahl massiv besser gewesen. Die Wirkung durch unpassende Musik war grösser als gedacht. Die deutsche Synchronisation ist sehr gut. Viele bekannte Sprecher. Der Film wird dadurch sogar noch aufgewertet.

Der Film ist, was die Namen angehen, gut besetzt. Vor und hinter der Kamera. Don Wong Tao (Phantom Kung Fu) spielt die Hauptrolle und macht das toll. Er spielt den Helden und er überzeugt nicht nur in den Kampfszenen, sondern auch in den amüsanten Szenen (z.B. seine Hochzeitsnacht). Interessant ist, dass seine Figur von Anfang an kämpfen kann. D.h. auf eine typische Meister-Schüler-Story wird verzichtet. Seine Kampfszenen gegen Chan Sing (The Bloody Fists) und Lung Fei (General Stone) waren spektakulär.

Chan Sing spielt einen Bösewicht, aber nur als kleinere Nebenrolle. Auch Lung Fei, der den Hauptbösewicht spielt, hat am Anfang und Mittelteil praktisch keine Szenen abgekommen. Er spielt den harten Brocken aber authentisch und mit viel Charisma. Ihn sehe ich, wie auch Chan Sing, immer gerne als Fiesling. In weiteren, kleinen Rollen sind u.a. Alan Chui Chung-San (Two Fists Against the Law), Chang Chi-Ping (The Kung-Fu Revenger) und Carter Wong (The Legendary Strike) zu sehen. Der mir namentlich unbekannte Chang Chi-Ping hat in seinen wenigen Kampfszenen auch eine tolle Figur gemacht.

Die Kampfchoreographie stammt u.a. von Blacky Ko Shou-Liang. Dieser hat in vielen Filmen die Action-Szenen inszeniert (The Last Blood, A Better Tomorrow, Invincible, Mission Kiss and Kill). Hsia Ling-Ling (Bruce Tuan's 7 Promises), das einzige Mädel im Film, ist sympathisch. Besonders im Verlauf harmoniert sie gekonnt mit Don Wong Tao. Beide überzeugen als Liebespaar (nur paar wenige Szenen vor dem Finale). Der Einzige, der aus der Reihe tanzt, im negativen, war Lee Kwan (Of Cooks and Kung Fu), der einen sehr nervenden Charakter spielt.

Fazit: Old School Kung-Fu Film-Fans können einen Blick riskieren!

Infos:

O: She Xing Diao Shou Dou Tang Lang

HK 1979

R: Cheung San-Yee

D: Don Wong Tao, Hsia Ling-Ling, Carter Wong, Chan Sing, Lung Fei, Alan Chui Chung-San, Lee Kwan, Hsieh Hsing, Chang Chi-Ping

Laufzeit der deutschen Blu-Ray: 92:36 Min.

Gesehen am: 08.12.23

Fassungen: Mir lag die deutsche Blu-Ray von Shamrock Media vor = Uncut, Deutsch/Englisch mit deutschen Subs, Originalbildformat. Die Bild- und Tonqualität sind hervorragend. Leider fehlt der O-Ton. Die deutsche Synchronisation ist aber sehr gelungen und qualitativ hochwertig Die DVD aus England wäre in Mandarin mit englischen Subs, aber in Vollbild.

Donnerstag, 28. Dezember 2023

Godzilla Minus One Review

 

Godzilla Minus One

Story:

Japan am Ende des 2. Weltkriegs:

Godzilla taucht auf und Koichi (Ryunosuke Kamiki), ein Pilot, der seinen Kamikaze-Dienst an der Front verweigert hat, nimmt zusammen mit Freiwilligen den Kampf gegen das Monster auf, um Japan zu retten…

Meine Meinung:

Nach Shin Godzilla, der mir nicht durchgängig gefallen hat und an dem ich einiges zu kritisieren hatte, war ich sehr skeptisch auf Tohos neusten Godzilla Streich mit dem Titel Godzilla Minus One. Obwohl der Film erfolgreich anlief, durchgehend gute Reviews bekam (imdb 8.4/10, Stand 02.12.23) und er es sogar nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz schaffte (Kinoauswertung), blieb ich weiterhin skeptisch. Warum? Ich empfand den ersten Trailer als wenig ansprechend und die Tatsache, dass Godzilla diesmal aus CGI besteht, gefiel mir nicht.

Nach Godzilla: Final Wars, damals am NIFFF gesehen, sollte Godzilla Minus One der nächste Godzilla Film werden, den ich im Kino erleben durfte. Und was soll ich sagen? Ich wurde positiv überrascht. In jeder Hinsicht. Godzilla Minus One hat mich teilweise beeindruckt und ich empfand den Film als besser als sein Vorgänger. Es gab mehr Action, weniger Längen, die Effekte waren besser, der Film spannender, dramatischer und düsterer. Auch das Setting, das während dem Ende und nach dem 2. Weltkrieg spielt, war ein kluger Schachzug.

Und Godzilla ist böse. Die erste Action-Szene kam viel schneller als erwartet. In dieser hat mich Godzilla als CGI-Monster noch nicht überzeugt (da war er auch noch nicht mutiert). Da erinnerte er mich zu sehr an den US-Godzilla oder an Jurassic Park (den T-Rex, vor allem das Schreien). Aber spätestens während der 2. Action-Szene haben mich die Effekte, CGI hin oder her, überzeugt. Godzilla wurde, wie Gollum in Der Herr der Ringe, auf die Leinwand gebannt. Die Technik soll Motion capture heissen und erklärt die realistischen Bewegungen seitens Godzilla, obwohl «nur» ein CGI-Effekt.

Die Tatsache, dass der Film düster ist, hat mir gut gefallen. Die Effekte waren stark. Die mir unbekannten Schauspieler haben mir durch die Bank gut gefallen. Der Plot und die Probleme, welche damals vorherrschten (Hunger, Zerstörung, Tod, Trauer, praktisch regierungslos, Krieg), werden gekonnt in den Plot geflochten. Es gibt auch böse Seitenhiebe gegen die damalige Regierung Japans. Das persönliche Schicksal und Traumata von Koichi wirken glaubhaft. Dem Zuschauer sind die Figuren und deren Schicksale nicht egal = alles richtig gemacht. Über das Ende kann man sicherlich streiten, mir gefiel es.

Toll war auch die dezent eingesetzt Musik aus den Vorgänger-Filmen. Da kam fast Gänsehaut-Feeling auf bzw. epische Gefühle. Es wurde Musik aus Godzilla, King Kong Vs. Godzilla und Mothra Vs. Godzilla verwendet. Von Meister Ifukube Akira (Weltraumbestien, The Three Treasures, Whale God). Es gibt noch andere Hommagen ans Original (Szene mit dem Zug). Die mir unbekannten Darsteller in den Hauptrollen wurden von Ryunosuke Kamiki und Minami Hamabe gespielt. Minami Hamabe stand zuletzt bei Shin Kamen Rider vor der Kamera und Ryunosuke Kamiki kennt der Fan aus diversen Takashi Miike Filmen wie The Great Yokai War oder As the Gods Will. Regie führte Takashi Yamazaki, von dem ich nur zwei Filme gesehen habe (Space Battleship Yamato und Returner).

Fazit: Sehenswert und landet auf der Wunschliste!

Infos:

O: Gojira -1.0

Japan 2023

R: Takashi Yamazaki

D: Ryunosuke Kamiki, Minami Hamabe, Yûki Yamada, Hidetaka Yoshioka, Sakura Andô, Kuranosuke Sasaki, Munetaka Aoki

Laufzeit der Originalfassung: Ca. 125 Min.

Gesehen am: 01.12.23

Fassungen: Der Film erfuhr Anfang Dez. 2023 in Deutschland, der Österreich und in der Schweiz eine kleine Kinoauswertung, teilweise sogar in Japanisch mit deutschen Untertiteln. Ich habe den Film im Kanton Zürich in Winterthur gesehen = Uncut, im O-Ton mit deutschen Untertiteln. Eine Blu-Ray in Japanisch mit englischen oder deutschen Untertiteln ist noch nicht angekündigt (Stand: Dez. 2023).

Mittwoch, 27. Dezember 2023

Macumba Sexual Review

Macumba Sexual

Story:

Alice (Lina Romay) bekommt in ihrem Urlaub den Anruf, sich auf eine nahe entfernte Insel zu begeben um dort Prinzessin Obongo (Ajita Wilson) zu treffen. Vor Ort angekommen erfährt sie vom Hotel-Angestellten (Jess Franco), dass die Prinzessin schon lange tot sei. Alice hat Alpträume und Visionen. Bald schon macht sich Alices Freund (Antonio Mayans) auf die Suche nach der verschwundenen Alice…

Meine Meinung:

Macumba Sexual hat mir nicht gefallen. Viele der zuletzt von Severin Films veröffentlichten Jess Franco Filme waren in meinen Augen nur mittelmässig oder solide (Night of Open Sex, Mansion of the Living Dead, Black Boots, Leather Whip), aber keine Kracher wie die bekannteren Filme des Regisseurs (Vampyros Lesbos, Die Liebesbriefe einer portugiesischen Nonne, A Virgin Among the Living Dead). Das Hauptproblem waren die Längen und der kaum vorhanden, uninteressante Plot.

Obwohl der Film nur 80 Minuten läuft, sind der Plot und die Szenen, die uns Jess Franco, der auch einen Kurzauftritt hinlegt, wenig interessant. Es tun sich Längen auf. Die Szenen sind wenig abwechslungsreich und es wird mehr oder weniger immer das gleiche gezeigt. Es wird zwar versucht, eine mysteriöse Story und eine Art phantastische Stimmung zu generieren, aber dies kommt aufgrund der Langweile nicht positiv zum Tragen.

Es gibt hier und da Momente, die schön gefilmt wurden oder die an andere Filme erinnern (nackte Menschen via Leine um den Hals als «Hunde» auf allen Vieren = Die 120 Tage von Sodom Vibes) oder denen es ganz leicht gelingt, etwas Stimmung zu generieren. Leider sind solche Momente Mangelware und der Film ist wirklich nur eins: langweilig, langweilig und langweilig. Von echtem Horror keine Spur. Dafür gibt es ellenlangen, immer gleichen (und vor allem unerotischen) Sex.

In den körperbetonten Rollen geben Lina Romay (Two Female Spies with Flowered Panties, The Sadist of Notre Dame, Night Has a Thousand Desires), Antonio Mayans (Cries of Pleasure, The House of Lost Women, Bahia Blanca) und Ajita Wilson alles. Letztere sah man auch in Francos Sadomania vor der Kamera.

Fazit: Nur den Jess Franco Sammlern zu empfehlen, die von ihrem Liebling alles sammeln, unabhängig von der Qualität der Filme. Mir persönlich war der Film zu uninteressant und zu lahm, um in die Sammlung aufgenommen zu werden…

Infos:

O: Macumba sexual

Spanien 1983

R: Jess Franco

D: Jess Franco, Lina Romay, Ajita Wilson, Antonio Mayans

Laufzeit der US-Blu-Ray: Ca. 80 Min.

Gesehen am: 28.11.23

Fassungen: Mir lag die US-Blu-Ray von Severin Films vor = Uncut, hervorragende Bild- und Tonqualität, O-Ton und englische Subs, exklusive Extras, Region A, B und C. Es gibt keine deutsche Fassung (Stand: Nov. 2023).

Dienstag, 26. Dezember 2023

Gli Amici di Nick Hezard Review

Gli Amici di Nick Hezard

Story:

Kleinganove und Betrüger Nick Hezard (Luc Merenda) will dem amerikanischen Gangster-Boss Robert Clak (Lee J. Cobb) eins auswischen und schmiedet zusammen mit seiner Mutter und seinen Freunden einen Plan, um sein Ziel zu erreichen…

Meine Meinung:

Gli Amici di Nick Hezard aka Der Stachel aka Nick the Sting hat mich nicht überzeugt. Ich wusste zwar über den Plot und der Tatsache, dass der Film ein Mix aus Gaunerfilm, Komödie und Poliziotteschi ist, im Vorfeld Bescheid, aber dennoch konnte mich der Film von Fernando Di Leo (Shoot First, Die Later, Killer Vs. Killers, Der Mafiaboss - Sie töten wie Schakale, Naked Violence, Auge um Auge, To Be Twenty, Der Teufel führt Regie, Zwei Supertypen räumen auf) nicht komplett überzeugen.

Ich habe nichts gegen Ital. Genre-Mixe oder Komödien, auch wenn ich mich damit sicher noch kaum auskenne. Da kommen mir spontan vor allem Adriano Celentano und sein Film Onkel Adolf - Gib Dem Führer Saures oder die Die Strickmütze mit Tomas Milian in den Sinn, dessen Fortsetzungen ich mir zum Black Firday gönnte. Abgesehen davon mag ich definitiv die härtere Gangart. Davon ist in Gli Amici di Nick Hezard, auch wenn Personen erschossen oder die Kehlen durchgeschnitten bekommen, nichts zu sehen.

Und Luc Merenda (Policeman Luc Merenda, Napoli si ribella, Violent Professionals) ist halt definitiv kein Tomas Milian (Die Gewalt bin ich, Der Vernichter, Der Berserker, Bewaffnet und gefährlich), was sein wechselhaftes Schauspiel angeht. Er hat mich definitiv nicht durchgehend überzeugt und teilweise sah ich eher einen Joe Dallesandro vor mir, was sich irritierend anfühlte. Irritierend war auch der ständige Wechsel von Deutsch auf Italienisch. Die deutsche Fassung wurde auf 77 Minuten reduziert, während der Film im Original 97 Minuten läuft. Es betrifft viele Handlungs- und Dialog-Szenen. Der Wechsel tat dem Spielfluss nicht gut. Und die fand die deutsche Synchrono auch nicht so gut, wie in anderen Ital. Filmen der Zeit. War leicht enttäuschend…

Zusätzlich haben mir einige der Figuren, auch durch ihr zu übertriebenem Overacting, nicht gefallen. An der Stelle sei z.B. Luc Merendas Filmmutter erwähnt: Furchtbar! Der Rest war solide. Italo-Western Star William Berger (If You Meet Sartana…Prey for Your Death, Die Liebesbriefe einer portugiesischen Nonne, Kung-Fu Brothers in the Wild West, The Sinister Eyes of Doctor Orloff, Spider Labyrinth) ist in einer Nebenrolle zu sehen. Die Musik war noch fast etwas vom besten am Film und die Tatsache, dass der Film kaum langweilig ist.

Fazit: Mittelmass! Euro-Cult Fans können dennoch einen Blick riskieren…

Infos:

O: Gli Amici di Nick Hezard

Italien 1976

R: Fernando Di Leo

D: Luc Merenda, Lee J. Cobb, Gabriele Ferzetti, Luciana Paluzzi, Dagmar Lassander, Isabella Biagini, Fred Will, William Berger

Laufzeit der deutschen Blu-Ray: 97:12 Min.

Gesehen am: 27.11.23

Fassungen: Mir lag die deutschsprachige Blu-Ray von Cineploit Records vor = Booklet, Poster, Uncut, Deutsch/Englisch/Ital. mit Subs. Da bei der deutschen Fassung früher viele Szenen und ganze Handlungsstränge fehlten, sind viele der Szenen nur in Ital. mit Subs vorhanden. Bild- und Tonqualität würde ich als gut bezeichnen, kommen aber nicht auf filmArt Niveau.  Die deutsche Synchro fand ich teilweise enttäuschend (leider vor allem auch den Sprecher von Luc Merenda).

Montag, 25. Dezember 2023

Running Man Review

Running Man

Story:

Die USA im Jahr 2017:

Die USA werden von einem Polizeistaat regiert. Unliebsame Personen werden zu Unrecht verhaftet und/oder in die brutale aber beim Volk beliebte Reality-Menschenjagd-Show Running Man gesteckt, um vor wahren Problemen abzulenken. Auch Ben Richards (Arnold Schwarzenegger) erleidet dieses Schicksal, doch während der Jagd durch Killer (Erland van Lidth, Gus Rethwisch, Professor Toru Tanaka) dreht er den Spiess um…

Meine Meinung:

Running Man ist eine Verfilmung von Stephen Kings Roman Menschenjagd, auch wenn der Plot recht verändert wurde. Der Film, der zudem an den deutschen Film Das Millionenspiel (1970) und dessen franz. Remake Kopfjagd - Preis der Angst (1983) erinnert, hat die 2. Sichtung bestanden. Ich sah den Film als Jugendlicher. Dazumal noch als schrottige Laser Paradiese DVD in Dialogen/Handlung zensiert. Ich sah den Film seither nicht mehr und konnte mich an kaum mehr was erinnern.

Running Man war mir daher weniger bekannt als andere Arnold Schwarzenegger (Red Heat, The Expendables, Prey) Filme, welche ich deutlich mehr sah (The Terminator 1 + 2, Total Recall, Predator, Commando). Menschenjagd habe ich erst vor paar Monaten gelesen. Bis auf den sozialkritischen Hintergrund, eine Reality-Show, den Einbezug der Zuschauer, der Täuschung der Zuschauer und den Namen der Hauptfigur (Ben Richards) wurde der Plot verändert. Man darf also keine 1:1 Verfilmung erwarten.

Der Film ist sehr auf Arnold Schwarzenegger zugeschnitten. Der Film ist mehr lustig, als brutal und für heutige Verhältnisse sehr harmlos. Die Gegner sind Comic-Charaktere: viel Overacting und übertrieben dargestellt, aber nicht unsympathisch. Arnold Schwarzenegger war dazumal auf dem Höhepunkt seiner Karriere und jede Szene und jeder Spruch passten perfekt zum Geschehen! Kein Wunder, war der Film erfolgreich. Richard Dawson als «Bösewicht» und Mann hinter dem sadistischen und falschen TV-Spiel war ebenso stark.

Und mit María Conchita Alonso hat man eine schöne Frau in den Plot integriert, so dass der Film teilweise fast wie ein Buddy-Movie anmutet. Die anderen Läufer an der Seite von Arnie waren mehr Kanonenfutter und daher auch egal, dass diese ausgeschieden sind. Aber María Conchita Alonso war sympathisch und hübsch. Im Buch kommt zwar vor dem Finale und im Finale auch eine Frau vor, die wichtig sein sollte, aber anders als im Film dargestellt. Was die Killer angehen stand Professor Toru Tanaka (Dead Heat) später erneut mit Arnold Schwarzenegger vor der Kamera. Und zwar in Last Action Hero. Die Action-Szenen bestehen aus Explosionen, Prügeleien, Verfolgungsjagden und unblutigen Shoot-Outs.

Fazit: Für Arnold Schwarzenegger Fans zu empfehlen!

Infos:

O: The Running Man

USA 1987

R: Paul Michael Glaser

D: Arnold Schwarzenegger, Erland van Lidth, Gus Rethwisch, Professor Toru Tanaka, Maria Conchita Alonso, Richard Dawson

Laufzeit der deutschen Blu-Ray: 96:41 Min.

Neusichtung am: 27.11.23

Fassungen: Mir lag für diese 2. Sichtung die deutsche Doppel-Blu-Ray von capelight pictures vor = Uncut (FSK16 absolut gerechtfertigt, Film für heutige Verhältnisse sehr harmlos), sehr gute Bild- und Tonqualität, Deutsch/Englisch mit deutschen oder englischen Subs. Die deutsche Synchronisation ist sehr gelungen. Es handelt sich um die Original-Kinosynchro. Auf der 2. Disc sind viele Extras.

Sonntag, 24. Dezember 2023

Blade: Trinity Review

Blade: Trinity

Story:

Die Vampire erwecken Dracula (Dominic Purcell) und hetzen mit einer List das FBI auf Blade (Wesley Snipes). Dieses tut sich mit menschlichen Vampirjägern (Jessica Biel, Ryan Reynolds) zusammen, um die Welt vor Dracula zu befreien…

Meine Meinung:

Nach dem schon enttäuschenden 2. Teil der Reihe kam mit Blade: Trinity der Tiefpunkt und bisher letzte Teil der Marvel-Film-Reihe um den schwarzen Comic-Helden Blade. Blade: Trinity fliegt, wie schon der Vorgänger, nach Neusichtung aus der Sammlung. Blade: Trinity kann man sich, wenn man dem kommerziellen Mainstream-Kino nicht ganz abgeschworen hat, dennoch etwas abgewinnen d.h. der Film kann gut geschaut werden.

Denn eines ist Blade: Trinity nicht: Langweilig! Der Film ist unterhaltsam und kurzweilig und viel der Action wirkt, vor allem im Vergleich zum heutigen Actionkino, altmodischer und souveräner. Wesley Snipes (Blade, Demolition Man, The Expendables 3) agiert mit viel Coolness, Sicherheit und Souveränität. Aus den Vorgängern kehrt zudem in einer kleinen Nebenrolle Kris Kristofferson zurück. Die CGI-Effekte sind mehrheitlich gelungen. Das Zerfallen der Vampire ist cool in Szene gesetzt.

Das war es dann aber auch schon mit den positiven Seiten des Filmes. Der Plot fesselt wenig. Eine Spannung ist nie vorhanden und der Film ist relativ harmlos. Die 18er Freigabe ist für mich unerklärlich. Der Film ist viel zu doof und komisch, um brutal zu sein. Vor allem Ryan Reynolds Figur nervt wie Hölle. Dialoge zum Fremdschämen. Wenn er damit bereits seine Deadpool Darbietungen vorneweg nahm, bin ich froh, diesen Schund nie gesehen zu haben.

Die neuen Figuren in Blade: Trinity überzeugen so wenig, wie die Storyline mit dem erweckten Dracula oder dem FBI. Die Szenen wirken aufgesetzt, unpassend und unglaubwürdig. Ryan Reynolds nervt extrem und Jessica Biel (The Texas Chainsaw Massacre) war dazumal in anderen Filmen erfolgreich. Sie holte man sich wohl nur deshalb. Ihre mehr als offensichtliche Werbung für Ohrstöpsel im Film sind dreist und peinlich. War sicher ein Sponsor und Geldgeber des Filmes, anders kann ich mir das aufgesetzte Zeigen ihrer Gimmicks nicht erklären. Die Musik und Soundtrack waren oft grauenhaft schlecht.

Dass man Blade zwei Sidekicks an die Seite stellen, war ein Fehler. Zusätzlich sind alle anderen Nebenfiguren auch total klischeehafte 08/15 Figuren und nicht der Rede wert. Dominic Purcell (Equilibrium) als Dracula, der immer mit offenem Hemd rumrennt, um seine Halsketten zu zeigen, war auch eine totale Fehlbesetzung: null Charisma und Ausstrahlung! Er verbuchte danach keine grosse Karriere und vegetiert im B-Action-Direct-to-Video Müll.

Fazit: Blade: Trinity ist sicher noch immer besser als der heutige Marvel-Müll, aber von einem guten Film ist die 2. Blade Fortsetzung Meilenweit entfernt und lohnt sich eigentlich nicht. Es überrascht nicht, dass die Reihe danach nicht fortgesetzt wurde…

Infos:

O: Blade: Trinity

USA 2004

R: David S. Goyer

D: Wesley Snipes, Jessica Biel, Ryan Reynolds, Dominic Purcell, Kris Kristofferson

Laufzeit der deutschen DVD: 108:18 Min.

Gesehen am: ? / Neusichtung am: 26.11.23

Fassungen: Mir lag die deutsche Doppel-DVD von Warner vor = Kinofassung, Deutsch/Englisch mit Subs (gute deutsche Synchro), sehr gute Bild- und Tonqualität. Es wurde noch eine Extended-Version nachgeschoben, um den Leuten das Geld doppelt aus der Tasche zu ziehen. Soll heissen = unwichtig (mehr Handlung, mehr Gags, Alternatives Ende). Auf Blu-Ray scheint (in Deutschland) nur die Extended Version enthalten zu sein.

Samstag, 23. Dezember 2023

Falling Down - Ein ganz normaler Tag Review

Falling Down - Ein ganz normaler Tag

Story:

Cop Prendergast (Robert Duvall) bekommt es an seinem letzten Tag (vor dem Ruhestand) mit dem Amokläufer «D-Fens» (Michael Douglas) zu tun, der eine Spur der Verwüstung nach sich zieht…

Meine Meinung:

Falling Down - Ein ganz normaler Tag ist für mich ein nostalgischer Film, den ich, wie andere Filme*, während meiner Schulzeit, also als Kind/Jugendlicher, sah (*A Nightmare on Elm Street 1 + 2, Jaws, Link - Der Butler, Predator, The Terminator 1 + 2, Critters 1, 2 & 3, Stephen Kings Es, Der Blob). Nur schon deshalb hat der Film für mich einen grossen Bonus gegenüber anderen Filmen. Aber auch abgesehen davon ist Falling Down - Ein ganz normaler Tag einfach ein extrem guter und sehenswerter Film.

Ob der Film die inhaltlichen Themen bewusst oder unbewusst satirisch angeht oder nicht, spielt mir dabei nicht Mal eine Rolle. Den Film mag ich von der Idee. Ich empfinde Falling Down - Ein ganz normaler Tag als sehr unterhaltsam, interessant und einfach abwechslungsreich, gar schwarzhumorig. Das liegt an der souveränen Inszenierung von Regisseur Joel Schumacher, den realen Drehorten in L.A. (wirkt alles authentisch) und dem grandiosen Schauspiel, allen voran von Michael Douglas.

Natürlich spielen auch die anderen Schauspieler sehr ordentlich. Jeder passt hervorragend in seine Rollen, egal ob Haupt- oder Nebenrollen. Aber der Film gehört fast ausschliesslich Michael Douglas, der dies seine beste Performance überhaupt nannte. Der Film bietet nicht übermässig viel Action, aber die Szenen sind handwerklich solide und gekonnt in Szene gesetzt. Schnitt, Musik und Schauspiel gehen Hand in Hand.

Und haben wir nicht alle einen D-Fens in uns? Das wird im neuen Mediabook (2023 veröffentlicht worden) gut von den Autoren beschrieben. Durch Social Media und Co. und dem demographischen Wandel und neuen Technologien und/oder neuen Problemen, welche die Welt bedrohen. Es gibt in der Tat viele dünnhäutige Menschen. Ich warte z.B. nur darauf, bis die ersten Autofahrer Klimaaktivisten überfahren, weil sie z.B. durchdrehen.

Das wäre etwas, was man z.B. in einem Falling Down Remake einbauen könnte, würde der Film in der heutigen Zeit spielen. Der Film zeigt das, was viele vielleicht nur denken, aber aufgrund ihres Gewissens von Recht und Ordnung dann doch sein lassen wobei die von Michael Douglas im Film auch krank ist und dies sogar einmal Erwähnung findet (ohne näher darauf einzugehen). Seine Taten beruhen also nicht auf einer normalen Stressreaktion (dank ungenügenden Copingstrategien) aufgrund von externen und äusseren Einflüssen, die nerven oder belasten sondern die von ihm gespielte Figur leidet an einer Krankheit. 

Fazit: Sehenswert!

Infos:

O: Falling Down

USA 1993

R: Joel Schumacher

D: Michael Douglas, Robert Duvall, Barbara Hershey, Lois Smith, Rachel Ticotin

Laufzeit der deutschen Blu-Ray: 112:35 Min.

Gesehen am: Jugendzeit / Neusichtung: 25.11.23

Fassungen: Die alte deutsche DVD von Warner habe ich nach der letzten Sichtung entsorgt. Ich war erschrocken, wie schlecht die DVD ausschaut. Sehr schlecht gealtert. Der Film wurde inzwischen neu in Deutschland veröffentlicht. Von Warner & Plaion = DVD/Blu-Ray Mediabook mit Booklet, neues Master in hervorragender Bild- und Tonqualität, Uncut, Deutsch/Englisch mit Subs. Es war ein Genuss, den Film in einer würdigen Fassung neu zu schauen! Die deutsche Synchronisation ist sehr gelungen (kenne den Film auch nur so).

Freitag, 22. Dezember 2023

Panic Review

Panic

Story:

Ein Experiment läuft aus dem Runder. Ein mutiertes Wesen sucht sich in London Opfer. Eine Wissenschaftlerin (Janet Agren) und ein Detektiv (David Warbeck) nehmen sich dem Problem an…

Meine Meinung:

Panic ist ein amüsanter B-Monsterfilm aus Italien bzw. Italien-Spanien (Co-Produktion). Der Film hat mich ganz leicht an den Das Monster von Tokio erinnert, vor allem aufgrund der monströsen Verwandlung und den Mad-Scientist-Motiven, nur dass mir Panic dabei besser gefallen hat. Panic ist kein Highlight, so viel muss auch gesagt werden und die Erwartungen sollten nicht zu hoch angegliedert werden, aber der Film hat Charme.

Von Regisseur Tonino Ricci kenne ich sonst keine Filme. Er soll aber im Trash-Film Zuhause gewesen sein. Wer mir namentlich natürlich bekannt ist, sind die zwei Hauptdarsteller Janet Agren und David Warbeck. Und beide haben mich überzeugt. Janet Agren hat durch Rollen in Filmen wie City of the Living Dead, Eaten Alive, Hands of Steel, Ratman, The Killer Reserved Nine Seats, Kommissar Mariani - Zum Tode verurteilt oder Policeman Luc Merenda auf sich aufmerksam gemacht. Sie ist weniger als David Warbeck zu sehen.

David Warbeck machte sich ebenso in Euro-Cult-Film aus Italien einen Namen. Ihn sah man z.B. in The Beyond von Lucio Fulci, The Black Cat (weiterer Lucio Fulci Film), The Last Hunter, Cry, Onion! und in dem englischen Gangster-Film Sudden Fury. Vor allem mit Sudden Fury machte er, nach The Beyond und Co., erneut auf sich aufmerksam. Er ist sympathisch, hat Charisma und spielt gut. Er ist fast zu gut für diesen Film.

Was mir weiterhin gefiel war das London-Setting: es wurde vor Ort in London gedreht und das war eine willkommene Abwechslung in einem Ital.-Film. Der Film bietet inhaltlich keine wirklichen Überraschungen. Wirklich spannend ist Panic jedoch nicht. Der Film bietet auch Längen und Klischees, welche man von dieser Art Film erwartet. Es gibt einiges an Nackt-Szenen, Schmuddel und Leichen zu sehen.

Der Film ist für heutige Verhältnisse relativ harmlos. Oft sind auch nur die Opfer zu sehen, wenn sie gefunden werden. Die Taten sind selten zu sehen und passieren im off screen. Das Make-Up Gesicht des Monsters ist gelungen. Dieses in seiner ganzen Pracht und im Detail zu sehen, wird bis zum Ende zugewartet. Fast wie in einem Tierhorrorfilm, wo das ganze Monster nicht sofort ganz zu sehen ist. Mit Ausnahme der Make-Up Fratze und vielleicht einer entstellten Leiche, sind es harmlose «rote Farbe als Blut» Effekte, die dominieren. Dass der Film in Deutschland inzwischen ab 16 Jahren freigegeben ist, ist nur folgerichtig.

Fazit: Wer 80er Jahre Low-Budget Horror- und Monsterfilme aus Italien mag, kann durchaus einen Blick riskieren!

Infos:

O: Bakterion

Italien, Spanien 1981

R: Tonino Ricci

D: David Warbeck, Janet Agren, Roberto Ricci, José Lifante, Miguel Herrera

Laufzeit der US-Blu: Ca. 90 Min.

Gesehen am: 25.11.23

Fassungen: Mir lag die US-Blu-Ray von Code Red vor = US-Fassung des Filmes in Englisch oder Ital. mit englischen Subs. Die Ital. Version unterscheidet sich kaum von dieser US-Fassung. Bild- und Tonqualität sind sehr gut. In Deutschland inzwischen von Anolis Uncut auf Blu-Ray zu haben (Ital. Fassung, US-Fassung) in Deutsch, Englisch, Ital. mit deutschen Subs. Deutscher Titel: Panik.

Donnerstag, 21. Dezember 2023

Raiders of the Shaolin Temple Review

 

Raiders of the Shaolin Temple

Story:

Pai Ying sieht in den Shaolin Kloster und den Shaolin Mönchen eine Gefahr für seine Herrschaft. Er plant, die Tempel zu zerstören und die Kämpfer zu töten. Derweil trainiert Sonny Yue in den Pferde-Kammern des Shaolin Tempels unter Aufsicht seiner Krüppel-Onkel (Thomas Hong Chiu-Ming, Shun Chung-Chuen), um seine Kampffähigkeiten zu erweitern. Diese kommen Sonny dann im Finalkampf gegen Pai Ying zu gute…

Meine Meinung:

Aka Raiders of Wu Tang. Kracher aus Taiwan, der die 2. Sichtung mehr als bestanden hat! In meinen Augen einer der besten und unterhaltsamsten Kung Fu Filme aus Taiwan aus der Zeit. Schade, dass Regisseur Fang Hao (The Imperial Sword Killing the Devil, Miraculous Flower) nur so wenig Filme realisiert hat. Den Film hatte ich noch als Kracher abgespeichert, auch wenn ich nur noch wenig wusste. Aber diesmal hat mich mein Erinnerungsvermögen nicht enttäuscht.

Der Film wartet mit Non-Stop Action auf: Kampfszenen und Trainingsszenen gehen hier Hand in Hand. Es laufen parallel zwei Plots ab, die erst im Finale vereint werden. Zum einen geht es um den weisshaarigen Super-Bösewicht gespielt von Pai Ying (A Fistful of Talons). Dieser macht eine sehr gute Figur und weisshaarige Bösewichte sind in dem Genre immer gern gesehen. Schön fies und stark in den Kampfszenen. Kaum zu besiegen. Er versucht, den Shaolin Clan gegen andere Clans aufzuhetzen und am Ende selbst den Tempel zu stürmen.

Im anderen Plot geht es um den jungen Helden gespielt von Sonny Yue (Duel of the Masters). Sonny Yue hat mich von seinem körperlichen Können wie auch von seinem Charisma überzeugt. Umso überraschter bin ich, zu lesen, dass er nur in vier Filmen mitgewirkt hat (einer davon Chang Chehs grandioser Shanghai 13). Für die sehenswerte und spektakuläre Kampf-Choreographie war Chan Siu-Pang zuständig. Er hat vor allem Cameo-Auftritte in Filmen hingelegt (Mysterious Footworks of Kung Fu), hier und da Regie geführt (Shaolin Death Squads) und war vor allem als Kampf-Choreograph (Crush) zuständig.

Die Action-Szenen sind abwechslungsreich, vielzählig und sehenswert in Szene gesetzt! Mehr als nur solide. Im Finale wird es zudem plötzlich blutig brutal und auch das ein oder andere Körperteil muss dran glauben (Arm, Ohren…). Die Trainingsszenen in den Kammern à la The 18 Bronze Girls of Shaolin, The 18 Bronzemen, The Unbeaten 28 und Co., mit den Bronze-Pferden, fand ich sehr gelungen und eine willkommene Abwechslung zu den menschenähnlichen Bronze-Statuen. 

Übrigens sind auch die beiden Krüppel, Thomas Hong Chiu-Ming und Shun Chung-Chuen, beide durch The Crippled Masters bekannt geworden, im Film zu sehen. Deren echte Behinderungen werden im Film als Folge dieser Bronze-Horse-Prüfungen begründet. Beide dürfen auch etwas von ihrem Können zeigen, auch wenn sie «nur» Nebenrollen spielen. Ihre beste Arbeit war noch immer der bereits erwähnte The Crippled Masters. Die Musik gefiel auch, ggf. aus anderen (westlichen?) oder asiatischen Produktionen geklaut!

Fazit: Must See Titel für Kung Fu Film-Fans! 

Infos:

O: Shao Lin Nian Si Liu Ma

Taiwan 1983

R: Fang Hao

D: Pai Ying, Sonny Yue, Thomas Hong Chiu-Ming, Shun Chung-Chuen, Chao Yung-Hsin, Chan Siu-Pang

Laufzeit der Mandarin Fassung: 88:55 Min.

Gesehen am: Juli 2008 / Neusichtung am: 22.11.23

Fassungen: Für die 1. Sichtung lag mir die US-DVD vor = Schrecklicher Englischer Dub, wohl Uncut, nur Vollbild. Unter dem Titel Raiders of Wu Tang vom Label Videoasia. Der Film wurde in der Wu Tang 8 Diagram Collection zusammen mit weiteren Filmen veröffentlicht. Ich fand nie eine Mandarin Fassung. Nun auf DVD-R einen Mandarin Print erhalten (ist auch auf Youtube zu finden): Widescreen, Mandarin, feste englische und chinesische Subs, Uncut. Schöner Print. Es bleibt zu hoffen, dass davon früher oder später eine DVD oder Blu-Ray erscheinen wird. Es gibt keine Blu-Ray und keine deutsche Fassung (Stand: Nov. 2023).

Bildvergleich:




Mittwoch, 20. Dezember 2023

Phantom Kung Fu Review

Phantom Kung Fu

Story:

Ein Qing-Dynastie-Offizier schickt den bösen Warlord Ta Te Lu (Chang Yi) auf die Suche nach einem Manuskript. Jeder, der sich ihm in den Weg stellt, soll sterben. Held Shao Yu Pai (Don Wong Tao) stellt sich Ta in den Weg, um von ihm getötet zu werden. Doch plötzlich taucht Shao wieder lebendig auf, um sich erneut Ta in den Weg zu stellen. Immer und immer wieder. Ist Shao unsterblich? Bei Ta macht sich Paranoia breit…

Meine Meinung:

Phantom Kung Fu sah ich (beim Kumpel) nur einmal (im Juli 2009) als US-DVD unter dem Titel Mantis in the Monkey's Shadow und wusste nichts mehr. Ich hatte den Film aber, ähnlich wie andere Kung Fu Filme wie Daggers 8, Sturmstaffel der Hölle, Buddha Killer oder 7 Kampfmaschinen des Todes oder Raiders of the Shaolin Temple als Kracher abgespeichert. Dies hat sich nun, für diese 2. Sichtung, als leicht negativ erwiesen, da ich zu hohe Erwartungen an den Film von Lee Tso-Nam (Wild Panther, The Woman Avenger, Chinese Kung Fu Against Godfather) entwickelte.

Chang Yi (The War of the Boundary, Shaolin Kung Fu - Der gelbe Tiger, 7 Men of Kungfu, The Secret of Shaolin Poles), der mir erst in den letzten Jahren ein bekannter Name und Begriff wurde, spielt den Bösewicht. Eine Legende, der, gerade in diesen unabhängig produzierten Taiwan-Kloppern nach seiner Shaw Brothers Ära (à la The Thundering Sword und Co.), einfach herrlich anzusehen ist. Tolle Kampfkunst und tolles Charisma, vor allem wenn er, wie hier, skurrile Bösewichte spielen darf. Ein Genuss! Das liess die Erwartungen selbstverständlich noch zusätzlich steigen.

Phantom Kung Fu hat mir gut gefallen, aber ich würde den Film nicht mehr in die Kracher-Kategorie-Sphären hieven. Dafür gab es mir einen Tick zu wenig Kämpfe, zu wenig spektakuläre Kämpfe und mit Ausnahme von Chang Yi und Don Wong Tao (Drei wild wie der Teufel, Blood Brothers, Fatal Needles vs. Fatal Fists) haben mir viele der Nebenfiguren auch nur wenig zugesagt und der Klamauk war doch eher doof und wirkte deplatziert. Don Wong Tao hat zudem deutlich weniger Screentime als Chang Yi.

Chang Yi hingegen ist superb. Sein Schauspiel und Overacting sind cool anzusehen. Vor allem, als er gegen Ende immer paranoider handelt und den Verstand zu verlieren droht. Über das Finale kann man streiten. Auf der einen Seite ist es stimmungsvoll und konsequent, auf der anderen Seite hätte ich lieber einen langen, harten Fight zwischen Chang Yi und Don Wong Tao gesehen. Deren Kampfszenen, vor allem auch die Duelle der beiden gegeneinander, waren sehenswert in Szene gesetzt und gefilmt. Gedreht wurde mehrheitlich in der Natur (Wald-und-Wiesen-Klopper) und die Musik ist aus westlichen Filmen gestohlen.

Fazit: Fans von Chang Yi und Lee Tso-Nam greifen zu!

Infos:

O: You ling shen

Taiwan 1979

R: Lee Tso-Nam

D: Chang Yi, Don Wong Tao, Lee Kwan, Ma Chiang, Lung Fong

Laufzeit der US-Blu-Ray: 92:49 Min.

Gesehen am: Juli 2009 / Neusichtung am: 21.11.23

Fassungen: Mir lag die US-Blu-Ray von Gold Ninja Video vor = Booklet, O-Ton, englische Subs, Region All, 2.35:1 Bildformat. Damit hat die Fassung mehrere Vorteile gegenüber älteren Fassungen (US DVD, UK DVD) = O-Ton statt Englischer Dub, Originalbildformat statt Vollbild. Eine deutsche Fassung gibt es nicht (Stand: Nov. 2023). Den englischen Dub habe ich als furchtbar in Erinnerung. Leider ist die Gold Ninja Video Fassung in einer Tiersnuff-Szene zensiert (Szene als verstecktes Feature als Bonus vorhanden).