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Sonntag, 18. August 2019

Fist of Legend Review

 
Fist of Legend

Story:

Shanghai unter japanischer Besatzung: als sein Meister stirbt, reist Student Chen Zhen (Jet Li) aus Japan nach Shanghai und findet heraus, dass sein Meister mit Gift getötet wurde. Dahinter stecken die Japaner bzw. das Militär in Form von General Fujita (Billy Chow). Racheakte von Chen Zhen, der zudem mit seiner Kampfschule und seinem Meister (Chin Siu-Ho) Differenzen auszutragen hat, erschweren die Situation…

Meine Meinung:

Remake des Bruce Lee Klassikers Fist of Fury, welches Fortsetzungen erhielt (Jackie Chan schlüpfte nachdem Tod von Bruce Lee in The New Fist of Fury in die Rolle von Chen Zhen) plus weitere, comicartig übertriebene Kommerzverfilmungen (Legend of the Fist mit Donnie Yen). TV-Serien und Zusammenschnitte (auch mit Donnie Yen) gab es auch noch.

Fist of Legend, das erste Remake von 1994, ist ein Klassiker des Genres und einer der besten Jet Li (The One) Filme. Fist of Legend braucht sich nicht hinter dem Bruce Lee Klassiker zu verstecken. Wie auch andere Filme von Jet Li (Born to Defend) ist Fist of Legend phasenweise sehr düster gehalten und wartet auch mit Inhalten wie geschichtlichen Ereignissen, dramatischen Parts und Rassismus auf.

Der Film bietet viele sehenswerte Kampf- und Actionszenen, die eindrücklich in Szene gesetzt und choreographiert wurden. Man hatte fähige Männer vor und hinter der Kamera. Daher verwundert es nicht, dass die Kampfszenen von Fist of Legend zu den besten zählen, die das damalige HK-Kino dazumal hervorgebracht hat.

Eine Spannung ist vorhanden, das Schicksal der Figuren ist einem nicht egal, die Musik fand ich stark und die Darstellung der Japaner als Bösewichte missfiel mir nicht. Ausserdem werden mind. zwei japanische Figuren als nicht böse und menschlich dargestellt – dass Jet Lis Figur im Film eine Japanerin liebt und umgekehrt (die liebliche und herzige Real-Life Sängerin Nakayama Shinobu) brachte spannende, amüsante aber auch berührende Szenen in den Film = Gerichtsverhandlung), fand ich passend und nicht störend. 

Zurück zum Wichtigsten, der Action: der von Gordon Chan (Fight Back to School) stammende und von Jet Li produzierte Film wartet mit einem tollen Cast auf, die einen Garant für tolle Actionszenen versprechen:

Auffallend ist das Mitwirkenden durch Ex-Shaw Brothers Figuren: Jet Li (Martial Arts of Shaolin), Kurata Yasuaki (Angry Guest), Yuen Woo-Ping (The Bastard) oder Chin Siu-Ho (Demon of the Lute). Jet Li spielt die Hauptrolle und wie bereits gesagt: eine seiner besten Rollen. Dass Chin Siu-Ho, den ich aus unzähligen anderen Filmen kenne, hier mitwirkt, habe ich bei vorherigen Sichtungen gar nicht realisiert (z.B. kennt man ihn aus Mr. Vampire, The Seventh Curse, Killer's Nocturne). Er macht auch einen sehr guten Job.

Sängerin Nakayama Shinobu blieben weitere Film-Auftritte im HK-Kino untersagt – sie sorgt, zusammen mit ihrer (Film)Beziehung zu der von Jet Lis gespielten Figur, für Emotionen und Gefühl. Als zweiter «guter» Japaner agiert Kurata Yasuaki (Die Todesrächer von Bruce Lee, The Brink, Die Todesfaust der Killerkralle) während Billy Chow (Iron Monkey 2, City of Darkness) Mal wieder einen Bösewicht spielt – aber was für einen: als Killer- und Kampfmaschine General Fujita liefert er sich am Ende einen langen, harten und sehenswerten Kampf gegen Jet Li, der vor allem Dank der Grössenunterschiede zwischen den zwei Akteuren zu fesseln und überzeugen vermag. Die spektakuläre Action, die jedoch künstlich auch beschleunigt wurde, wurde von Meister Yuen Woo-Ping (Tiger Cage, Dreadnaught, Wing Chun, Mismatched Couples, Tough Guy, Black Mask) choreographiert.

Fazit: Einer der besten HK-Actionfilme mit Jet Li und ein würdiges Remake! Jedem HK-Kung Fu Film-Fan zu empfehlen!

Infos:

O: Cheng Miu Ying Hung

HK 1994

R: Gordon Chan

D: Jet Li, Chin Siu-Ho, Nakayama Shinobu, Billy Chow, Kurata Yasuaki

Laufzeit der CH DVD: Ca. 98 Min.

Gesehen am: Vor 2006 / Review überarbeitet am: 24.05.19

Fassungen: Mir lag die CH DVD von Evolution vor = Uncut, sehr gute Bild- und Tonqualität, O-Ton und Subs (auch deutsche – auch wenn auf Cover nicht erwähnt) vorhanden. Extras: u.a. Szenen aus der Taiwan Fassung. Lächerlicherweise ist die Disc ab 18 (18+ Empfehlung vom SVV). Wer eine Blu-Ray möchte, sollte zur US-Disc greifen (Dragon Dynasty) und wer auf mehr Extras aus ist aber bei der DVD bleiben möchte zur US-DVD von Dragon Dynasty, zur UK DVD von Dragon Dynasty oder zur franz. DVD von HK Vidéo (NIX Englisch). Nachtrag 22.07.24: inzwischen liegt mir die UK-Blu-Ray von 88 Films vor = Schuber, O-Ton, englische Subs, exklusive Extras, hervorragende Bild- und Tonqualität, Uncut. Das Set hat ein Wendecover. Die drei Interviews mit Yasuaki Kurata, Chin Siu-Ho sowie Gordon Chan sind sehr informativ. Szenen aus der längeren Taiwan-Fassung sind als Bonus ebenfalls auf der Disc zu finden. 

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