Neue Reviews
- Hostages
Film Reviews zu Filmen aus den Genres Horror, asiatischem Kino, Action etc. Alte Reviews & Berichte der HP www.reviews.ch.vu werden nach und nach auch hochgeladen und wenn nötig komplett überarbeitet.
The Invincible Killer
Story:
Michael Chan Wai-Man lässt sein Gangster-Leben hinter sich, heiratet und verdient für Ehefrau und Sohn als Securitas sein Geld. Dies passt seinem ehemaligen Gangster-Boss (Tang Ching) nicht – dieser will es Michael Chan Wai-Man heimzahlen und begeht Straftaten und Morde um sie ihm in die Schuhe zu schieben…
Meine Meinung:
The Invincible Killer kann ich allen Fans von Michael Chan Wai-Man (The Handcuff, Dress Off for Life, Deadly Chase for Justice, Five Element Ninjas, Bloody Brotherhood) nur empfehlen. In diesen 70er Jahre Filmen, meist von unabhängigen, kleinen Film-Studios, spielte er oft Hauptrollen, was sich später (in den 90ern) ändern sollte (mehr Nebenrollen).
Der Film hat auch Schwächen. Besonders in der ersten Stunde gibt es nur wenig Action zu sehen = einen Mord und zwei Kampfszenen, wobei diese von Michael Chan Wai-Man gegen Cheng Kei-Ying (Satanic Crystals, Kung Fu Zombie) sehenswert geworden ist. Dazwischen gibt es Längen, Drama aber auch nackte Haut, Schmuddel und Sleaze.
Nach einer Stunde entwickeln sich mehr und mehr sehenswerte Actionszenen, so dass spätestens auch dann Actionfans befriedigt werden. Michael Chan Wai-Man macht in seinen eine sehr gute Figur. Er ist mir zwar als Bösewicht lieber, auch er überzeugte auch als Held, der alles dafür tut, um seine Ehefrau und seinen Sohn zu beschützen.
Die Kämpfe sind alle realistisch in Szene gesetzt, hart und mit viel Power und Intensität gefilmt und choreographiert. Die Action-Highlights hat der Film im letzten Viertel d.h. vor allem vor und während dem Finale. Da darf Michael Chan Wai-Man sogar noch ein zweites Mal gegen Cheng Kei-Ying ran. Die Szene sah ich fast schon als Running Gag an…
Die 70er Jahre Stimmung tut dem Film gut. Es gibt sogar einen Schnulzen-Sänger, hübsche 70er Jahre Klamotten, eine Liebesgeschichte bei den Gegnern (was jedoch auch zu absurden Wendungen bei den Gegnern führt, inklusive Frauenkampf) zwischen einem jungen Eddy Ko (Blood Sister, The Avenging Eagle) und Terry Lau Wai-Yue (The Bamboo House of Dolls, Super Inframan) plus nochmal: Nacktszenen, Schmuddel, Sleaze.
Fazit: Pflichtprogramm für Michael Chan Wai-Man Fans!
Infos
O: Pi Li Sha Shou
HK 1978
R: Leong Sum
D: Michael Chan Wai-Man, Tang Ching, Wong Man-Yee, Terry Lau Wai-Yue, Eddy Ko, Cheng Kei-Ying, Pak Sha-Lik
Laufzeit der HK-VHS: 89:14 Min.
Gesehen am: 12.09.20
Fassungen: Mir lag das HK-VHS von Ocean Shores vor = Uncut, O-Ton, gute Bild- und Tonqualität, englische Subs. Andere Fassungen sind mir nicht bekannt (Stand: Sept. 2020).
Camorra - Ein Bulle räumt auf
Story:
Kommissar Betti (Maurizio Merli) wird nach Neapel versetzt, wo er den Gangstern (u.a. John Saxon, Barry Sullivan) den Kampf ansagt…
Meine Meinung:
Camorra - Ein Bulle räumt auf ist der 2. Teil einer Trilogie, in welcher Star Maurizio Merli (Kommissar Mariani - Zum Tode verurteilt, The Sicilian Boss, Stadt in Panik, Der Mann, der Venedig hiess, Special Cop in Action) Kommissar Betti spielt. Während die Teile eins und drei von Regisseur Marino Girolami stammen, führte in der Fortsetzung Umberto Lenzi (Die Gewalt bin ich, Der Vernichter, Gang War in Milan, Orgasmo) Regie, der in dem Genre auch kein Unbekannter ist.
Wie der letzte Teil der Reihe empfand ich auch Camorra - Ein Bulle räumt auf als sehr guten Film. Beide Filme sind ähnlich aufgebaut d.h. sie wirken episodenhaft und in beiden Filmen in John Saxon (Enter the Dragon) als Bösewicht zu sehen, wobei er hier den Titel noch mit dem fiesen Barry Sullivan teilen darf.
Der Film wartet mit einigen Härten, tollen Action-Szenen und Stunts (auf einem Dach einer Gondel/Bahn oder die sehr lange Motorradfahrt durch die engen Gassen und Strassen Italiens bzw. Neapel) auf, so dass Fans des Genres bestens bedient werden.
Und Antiheld Maurizio Merli geht immer, auch wenn der Film in Deutsch sicher nochmals um einige Stufe besser wäre da Aufwertung durch deutsche Sprachfassung. Auch John Saxon und Barry Sullivan überzeugen als schmierige Bösewichte, die sich gegenseitig bekämpfen. Das Ende mochte ich wie die Musik im Film.
Fazit: Sehr guter Poliziotteschi Titel!
Gefolgt von: Special Cop in Action
Infos:
O: Napoli Violenta
Italien 1976
R: Umberto Lenzi
D: Maurizio Merli, John Saxon, Barry Sullivan, Elio Zamuto, Maria Grazia Spina, Silvano Tranquilli, Attilio Duse
Laufzeit der holländischen Beta: Ca. 90 Min.
Gesehen am: Vor 2006 / Review überarbeitet: 11.09.20
Fassungen: Mir lag das holländische Beta unter dem Titel «Violent Napels» (korrekt wäre Violent Naples) vor = Uncut, gute Bild- und Tonqualität (jedoch relativ farbarm), guter Englischer Dub und holländische Subs. Die deutsche DVD von Koch Media ist schon seit Jahren ein gesuchtes Sammelstück und wird im 3stelligen Bereich angeboten. Ich warte ab, bis der Film (hoffentlich) früher oder später auch in Deutschland auf Blu-Ray erscheinen wird.
Hostages
Story:
Diverse Gangster überfallen zeitgleich Casinos und sind auf der Flucht. Auf der Flucht nisten sich die Gangster bei einer reichen Familie ein und nehmen diese als Geisel…
Meine Meinung:
Hostages ist KEIN Poliziotteschi-Titel, was ich aber fälschlicherweise erwartet habe. Grund: der Film wird im Buch Terror führt Regie als Poliziotteschi-Titel aufgeführt unter seinem deutschen Titel Die Qual der Geiseln. Wie kommt dies?
Hostages ist nämlich eine mexikanische Produktion. Inhalt: Gangster, Flucht vor Polizei, Geiselnahme. Regie führt der Mexikaner René Cardona Jr., dessen Tierhorrorfilm ¡Tintorera! auf meiner Wunschliste steht. Immerhin die Musik stammt von einem Italiener (Manuel De Sica) wie auch einige der Darsteller (Antonella Interlenghi, Gianni Macchia) wobei diese allgemein internationale gecastet wurden (nebst Italiener sind auch Mexikaner, Amerikaner, Spanier, Österreicher etc. im Film dabei).
Ich ging daher mit falschen Erwartungen an den Film. Zwar kommen, wie bereits erwähnt, auch Gangster und die Polizei vor, aber es handelt sich definitiv nicht um einen typischen Film, der in die Poliziotteschi Sparte passt. Mehr regulärer Gangster- oder B-Action-Film. Diesbezüglich könnte der Film auch gefallen.
Die Story ist zunächst rasant und es gibt viel Action. Vor allem Verfolgungsjagden und schöne Aufnahmen von den mexikanischen Drehorten. Doch als die Geiselnahme beginnt, flacht der Film ab. Es dauert auch ganz schön lange, bis diese durchgeführt wird und diese war dann viel zu zahm umgesetzt worden, wenn man an andere Filme dieser Art denkt (z.B. Fight for Your Life, Der Schlitzer).
Das Finale war dann gar enttäuschend und die letzten zehn Minuten mit dem Flugzeug total unspektakulär und langweilig. Die Darsteller waren gut aber keine ragt so wirklich aus der Masse hervor. Die Gangster waren zu zahm und es gab zu viele, so dass einzelne Figuren zu wenig Zeit bekommen, um ausleuchtender charakterisiert zu werden.
Fazit: Stark Geschmackssache – als Poliziotteschi-Titel nicht zu empfehlen. B-Actionfilms können einen Blick riskieren!
Infos:
O: Fabricantes de pánico
Mexiko 1980
R: René Cardona Jr.
D: Hugo Stiglitz, Marisa Mell, Gianni Macchia, Francisco Rabal, Stuart Whitman
Laufzeit der australischen VHS: 90:05 Min.
Gesehen am: 21.08.20
Fassungen: Mir lag das VHS aus Australien von VCL vor = Vollbild, durchschnittliche Bildqualität, Englischer Dub (qualitativ voll in Ordnung), Uncut. Die Fassung aus Deutschland (VHS) ist zensiert (Titel: Die Qual der Geiseln). Es gibt keine DVD im O-Ton (laut imdb Englisch) und keine Blu-Ray. Es gibt eine US-DVD in Spanisch (ohne Subs). Stand: Aug. 2020.
Black Spot
Story:
Ein Undercover Agent (Bruce Le) versucht im goldenen Dreieck Drogen-Dealern und Gangstern das Handwerk zu legen…
Meine Meinung:
Ich wurde durch ein Ebay Angebot auf den Film aufmerksam. Je nach Datenbank eine China-Franz., China-HK oder reine Festland-China Produktion (ich denke letzteres ist korrekt da der Film von Beijing Film Studio produziert wurde). 100% sicher bin ich aber nicht. Der Film, der auch in Frankreich ein Hit gewesen sein soll (für mich schwer nachvollziehbar, nur weil ca. 1x der Eiffelturm zu sehen ist und ca. fünf Minuten des Filmes in Frankreich spielen), ist der Comeback Versuch von und mit Bruce Le.
Bruce Le ist einer von mehreren Bruceploitation Stars à la Dragon Lee und macht im Film eine solide Figur. Solide trifft es für den ganzen Film gut. Um dem Film gerecht zu werden sei gesagt, dass mir nur eine «leicht» zensierte Version vorlag. In der Uncut wäre der Film noch etwas besser, da von den vier zensierten Szenen doch auch 1-2 spektakuläre dabei wären die den Film aufgewertet hätten. Und wer weiss, ob nicht noch mehr fehlt (mehr dazu unter Fassungen).
Der Film ist grundsolide und okay, aber kein Highlight. Dazu ist die Story zu lahm, zu wirr, zu konfus. Es gibt, gerade in den Füllszenen, Längen. Dazu kommt, dass die Action-Szenen nie wirklich aufregend sind d.h. immer nur solide. Als B-Actionfilm betrachtet ist der Film allerdings ein ziemlicher Kracher.
Es gibt kürzere Kampfszenen, einen derben Ringkampf und gegen Ende hin echte Militärfahrzeuge, viele echte Explosionen, kleinere Stunts und blutige Shoot-Outs. Der Ringkampf war einer der wenigen Martial Arts Highlights des Filmes. Im Finale gibt es einen zweiten sehenswerten Kampf, in dem eine Blondine (Gweilo) gegen einen bösen Soldaten kämpft, ehe sie von Bruce Le gerettet & unterstützt wird.
Fazit: Fans von Bruce Le (Fire on the Great Wall, Concord of Bruce Lee, The Clones of Bruce Lee, The Super Inframan) greifen zu! Wird als Uncut-Alternative weiterhin auf der Wunschlist stehen bleiben…
Infos:
O: Hei Se Zou Lang
China, Frankreich 1990 (andere Seiten geben China, HK an)
R: André Koob, Bruce Le (gewisse Seiten geben nur Bruce Le an)
D: Bruce Le, Lo Lieh, Andrea Picoh, Chiang Tao, Liu Dong, Ho Pak-Kwong, Elizabeth Gordon, Rossieo Badin
Laufzeit der chinesischen DVD: 81:02 Min.
Gesehen am: 20.08.20
Fassungen: Mir lag die DVD aus China vor = Aus China gekauft (Auktionshaus), O-Ton, Vollbild, keine Subs, zensiert (in mind. vier Szenen). Laufzeit: 81:02 Min. Das US-VHS von Tai Seng läuft hingegen 89:38 Min. Es ist nicht auszuschliessen, dass noch mehr als vier Szenen fehlt. Noch schlimmer hat es die VHS aus Deutschland erwischt: da fehlen gut 20 Minuten. Es gibt keine Blu-Ray oder Uncut DVD (Stand: Aug. 2020).
Shoot to Kill
Story:
Ein Triaden-Boss (Nick Cheung Ka-Fai) wird aus dem Gefängnis entlassen und legt sich sofort mit Polizei und Triaden an. Ein Blutbad nach dem anderen ist die Folge. Die Polizei (Danny Lee) und ein Detektiv (Parkman Wong) nehmen den Kampf gegen den Gangster und seine Männer auf…
Meine Meinung:
Shoot to Kill ist sicherlich kein Must Have Titel. Ich habe für die Scheibe zwei-drei Euro gezahlt und als Blindkauf ist Shoot to Kill, eine Videoproduktion, ganz passabel, vor allem wegen dem Blutgehalt und der einfachen, konventionellen Story und aufgrund seiner Kurzweiligkeit (läuft knapp 80 Minuten).
Man muss sich jedoch zuerst einmal an die billige Videooptik gewöhnen. Etwas, was man im HK-Film selten sieht (da kommen wir als Spielfilme auch bisher nur zwei Titel in den Sinn: Heart of Danger und The Unbearable). Von den drei genannten Filmen ist Shoot to Kill sicherlich am besten. Fehlende englische Subs tun dem Spass keinen Abbruch, da nachvollziehbare Handlung (und sehr dünne Handlung).
Nachtrag: auch Water Tank Murder Mystery passt zu oben genannten Titeln: dieser wurde ebenfalls auf Video gedreht und stammt von der gleichen Produktionsfirma (Magnum Films Limited) mit teilweise gleichem Cast (Danny Lee, Parkman Wong).
Nick Cheung Ka-Fai (Asian Connection) als Bösewicht mit viel Overacting macht seine Sache ordentlich. Parkman Wong (City Cop) ist solide, der Rest Kanonenfutter und Danny Lee (Super Inframan) kommt vom Trio am wenigsten vor. Er spiel natürlich den obersten Polizisten, der kurz im Finale noch mitmischen darf. Aber seine Fans müssen wissen, dass er wirklich nur paar wenige Auftritte hat. So wegen falschen Erwartungen und so…
Ab Mitte bis Ende hat der Film seine besten Szenen. Die Action-Szenen nehmen zu und die CAT. III Freigabe hat sich der Film, dies erstaunt, da Direct to Video Produktion, für die blutigen Effekte mehr als verdient. Da wird auch Mal eine Hand blutig abgehackt oder Menschen abgestochen, wobei es mehrheitlich sehr blutige Shoot-Outs sind, welche die Action-Szenen ausmachen. Die Szenen im Krankenhaus waren derb und brutal (Krankenschwerster).
Aufgrund der derben und blutigen Action und aufgrund der Kurzweiligkeit hat sich dieser Blindkauf doch gelohnt! Kein Kracher, aber durch und durch okay und solide...
Infos:
O: Chung ngon sat luk ji geng tin haai gip ngon
HK 1993
R: Wong Gam-Din
D: Danny Lee, Parkman Wong, Nick Cheung Ka-Fai
Laufzeit der HK-DVD: 81:12 Min.
Gesehen am: 17.08.20
Fassungen: Mir lag die HK DVD von City Connection vor = Uncut, gute Bild- und
Tonqualität, O-Ton, keine englischen Subs. Es scheint keine O-Ton Fassung mit
englischen Subs zu geben und es gibt weder eine deutsche noch eine Blu-Ray Fassung
(Stand: Aug. 2020).
Violence at High Noon
Story:
Eisuke (Kei Sato) ist ein Serienmörder- und Vergewaltiger. Die Polizei ist auf der Suche, tappt aber im Dunkeln. Als ein Vergewaltigungsopfer überlebt (Haushälterin Shino gespielt von Saeda Kawaguchi) schreibt diese Eisukes Ehefrau (Akiko Koyama), die als Lehrerin arbeitet, einen Brief und klärt diese über die Machenschaften ihres Mannes auf. Wie wird Eisukes Ehefrau reagieren?
Meine Meinung:
Aus dem Buch Japanese Cinema habe ich mir einige Arthouse und New Wave Filme notiert. Darunter waren Titel wie Children of Hiroshima, Death by Hanging, Blind Beast. Leider haben mir da lange nicht alle gefallen (Children of Hiroshima, Death by Hanging). In die Sparte solcher Filme, die sich sehr lohnen, fallen übrigens noch: Red Angel und Woman in the Dunes.
Violence at High Noon, ein s/w Arthouse Film, hat mir leider hingegen leider auch nicht gefallen. Ich hätte mich wohl auch besser informieren müssen. Regie führte Nagisa Ôshima, dessen Film Death by Hanging mir schon nicht gefiel.
Der Film, der angeblich auf wahren Tatsachen beruhen soll, erzählt die Story von einem Serienmörder- und Serienvergewaltiger. Es geht zusätzlich und vor allem darum, wie zwei Frauen (eine davon ist seine Ehefrau) damit umgehen. Ich fühlte mich vom Inhalt vor den Kopf gestossen (die Ehefrau weiss, dass er der Killer & Vergewaltiger ist aber sie meldet ihn nicht).
Zudem fand ich die Figuren und ihre Handlungen weder nachvollziehbar noch sympathisch. Dem Film fehlt es an Identifikationsfiguren. Eine richtige Spannung war nicht auszumachen und ich wurde vom Inhalt weder geschockt (Film graphisch sehr zahm) noch gefesselt.
Violence at High Noon ist schick gefilmt und gerade durch die s/w Bilder entstehen hier und da stimmungsvolle Aufnahmen. Das haben die jap. Filmemacher besser drauf als andere. Ansonsten fühlte ich mich vom philosophischen Geschwätz über Liebe und Tod gelangweilt (In Nagisa Ôshima Filmographie waren Themen wie Tod, Liebe oder Suizide oft vertreten).
Fazit: Uninteressant! Mit Filmen von Nagisa Ōshima werd ich mich wohl in Zukunft nicht mehr beschäftigen...
Infos:
O: Hakuchu no torima
Japan 1966
R: Nagisa Ôshima
D: Hideo Kanze, Hideko Kawaguchi, Saeda Kawaguchi, Narumi Kayashima, Teruko Kishi
Laufzeit der UK-DVD: 99:16 Min.
Gesehen am: 14.08.20
Fassungen: Mir lag die UK-DVD von Yume Pictures vor = Uncut, gute Bild- und Tonqualität, Jap. Ton & englische Subs. Es gibt keine deutsche Fassung und es scheint keine Blu-Ray zu geben (Stand: Aug. 2020).
The 18 Bronze Girls of Shaolin
Story:
Während der Ching Dynasty:
Ein tyrannischer Herrscher (Yueh Hua) geht über Leichen um an ein wichtiges Manuskript zu kommen. Er wird von 18 Bronze Kämpferinnen unterstützt, die in einem Shaolin Tempel trainiert werden. Rebellen (Doris Lung Chun-Erh) sagen ihm den Kampf an…
Meine Meinung:
The 18 Bronze Girls of Shaolin war vor allem richtig schlecht, billig, lahm und nervend so wie ich das von solchen Genre-Filmen, die ich eigentlich sehr mag und schnell zufriedenzustellen bin, selten erlebt habe. Zwar gab es auch in anderen Filmen aus Taiwan hier und da nervende Figuren (Little Hero, Fatal Needles vs. Fatal Fists und vor allem The Eagle King), aber der Klamauk in The 18 Bronze Girls of Shaolin macht nahezu den ganzen Film kaputt.
Vor allem im Mittelteil herrscht Humor und Klamauk vor. Der Humor und auch 90% der Figuren sind total schwachsinnig, peinlich und nervend. Dazu kommen Längen, viel zu wenig Martial Arts und dazu auch total lahme und unspektakuläre Martial Arts. Die 18 Bronze Kämpferinnen kommen nur am Anfang und im Finale/vor dem Final vor. Ansonsten Fehlanzeige.
Auch die Musik ist billig und nervend. Von den Figuren überzeugen eigentlich nur Doris Lung Chun-Erh (The Silver Spear) & ihr männlicher Begleiter und Yueh Hua (The Green Dragon Inn) als Bösewicht (kommt nur ca. fünf Minuten im Finale vor). An beiden hatte ich Freue und Yueh Hua gefällt mir als Bösewicht gut und fast besser als seine (Shaw Brothers) Heldenrollen.
The 18 Bronze Girls of Shaolin, der inhaltlich auch sehr wirr und konfus erscheint, überzeugt nur in den letzten 25 Minuten: die Gruppe kämpft in den Kammern der Shaolin, aufgestattet mit tödlichen Fallen. Es wird blutig und die Gruppe um die nervenden Figuren wird mehr und mehr dezimiert. Danach folgen Outdoor Kämpfe gegen die 18 Bronze Kämpferinnen bevor es zum Endkampf gegen Yueh Hua kommt. Diese letzten 25 Minuten sind gut, sehenswert und machen den Reiz des damaligen Taiwan-Kung Fu Fantasy Kinos aus.
Ansonsten billiger Trash, sehr lahm und nervend, zum Vergessen…
Infos:
O: Shao Lin Shi Ba Tong Nu
Taiwan 1983
R: Chien Lai Yeh
D: Yueh Hua, Doris Lung Chun-Erh, Tung-Fang Yu, Li Ying, Liu Shan, Chin Kang
Laufzeit der südkoreanischen VHS: 85:58 Min. = paar Sekunden müssten noch abgezogen werden, da es während (!!!) dem Film eine kurze Pause mit eingespielter Werbung gab!
Gesehen am: 14.08.20
Fassungen: Mir lag das VHS aus Südkorea von Bethel Home Video / SKC vor = k.A. ob Uncut oder nicht (deutliche Schnitte gab es jedoch keine), Fullscreen, durchschnittliche bis solide Bildqualität, Mandarin O-Ton mit koreanischen Subs. Gibt es in Deutschland von NEW auf DVD (Deutsch/Englisch mit Subs und in Widescreen). O-Ton Fassungen mit englischen Subs sind mir nicht bekannt (Stand: Aug. 2020).
Antiporno
Story:
Kyoko (Ami Tomite) ist Darstellerin eines jap. Porno-Filmes. Doch ihr gelingt es nicht, den Regisseur und die Co-Stars zufriedenzustellen und wird schikaniert. Derweil verschmelzen Realität und Traumwelt und diverse biographische Traumata seitens Kyoko fliessen ins Projekt ein…
Meine Meinung:
Nikkatsu, die tausende von Erotikfilmen hervorbrachten (u.a. Women in Heat Behind Bars), feierten 2016 eine Art Comeback. Fünf Regisseure bekamen den Auftrag, neue Filme zu drehen. Es galten diverse Regeln (Drehzeit, Budget, Laufzeit, Anzahl Nackt/Sexszenen), abgesehen davon herrscht völlig künstlerische Freiheit.
Einer dieser fünf Regisseure war Sion Sono (Exte: Hair Extensions, The Forest of Love, Suicide Club, Tag), der meiner Meinung nach inzwischen gar Takashi Miike den Rang abgelaufen hat. Dass dieser nicht, wie die anderen vier Regisseure der Revival-Filme (oder Hommagen) auf konventionelle Inhalte setzte, war anzunehmen.
Sion Sono hat den Film sehr Arthouse mässig in Szene gesetzt mit vielen Film-in-Film Szenen und der Verschmelzung von Realität und Fantasie. Gleichzeitig ist der Film weniger eine Hommage an Nikkatsu, sondern mehr eine sozialkritische Studie über die Rolle der Frau in Japan, der japanischen Gesellschaft und im japanischen Kino.
Teilweise kann auch von einer Art Satire die Rede sein, wenn sogar Regeln à la jene, die Nikkatsu-Filme ausmachen, in die Story integriert werden. Dies wurde mit viel Fantasie, einer ungeheuerlich schönen Bildsprache (optisch ist der Film ein Genuss!) und klassischer Musik in Szene gesetzt. Audiovisuell ein Genuss und teilweise style over Substance Faktor.
Ami Tomite (Kodoku: Meatball Machine, The Naked
Director) ist ein weiteres, grosses Plus des Filmes. Sie, welche als
Jugendliche an der High School durch Suicide Club auf Sion Sono aufmerksam
wurde und in einzelnen Filmen von ihm zuvor in Nebenrolle auftrat, bekam nun
endlich die Chance, sich als Lead zu präsentieren. Und dies tat sie auf
eindrückliche Art und Weise. Starke Performance. Als Vorarbeit für diesen Film musste sie sich laut Interview auf der Blu-Ray den Film Die 120 Tage von Sodom ansehen.
Trotz der kurzen Laufzeit hatte der Film hier und da Längen, da sich gewisse Szenen fast wiederholten und das Overacting der Darsteller und einige Figuren nervten teilweise sehr. Zudem ging ich mit falschen Erwartungen an den Film (ich Idiot erwartete einen eher konventionellen Film und wurde etwas vor den Kopf gestossen), so dass ich am Ende, trotz der positiven Seiten, zwiegspalten zurückblieb. Mit anderen Worten: Zweitsichtung mit richtigen Erwartungen abwarten!
Fazit: Für Sion Sono Fans ein gefundenes Fressen und audiovisuell wunderschöner Film!
Infos:
O: Anchiporuno
Japan 2016
R: Sion Sono
D: Ami Tomite, Mariko Tsutsui
Laufzeit der UK-Blu Ray: 75:52 Min.
Gesehen a: 09.08.20
Fassungen: Mir lag die UK Blu Ray von Third Window Films vor = Uncut, O-Ton, englische Subs, erstklassige Bild- und Tonqualität. Nebst Audiokommentar gibt es spannende und vor allem englischunterteilte Extras wie ein Making of mit Interviews und ein ca. 30minütiges Interview mit Star Ami Tomite. Soll Mitte Okt. 2020 in Deutschland auf DVD und Blu-Ray erscheinen. (Stand: Aug. 2020).
Orgasmo
Story:
Durch den Unfalltod ihres reichen Ehemannes wird die Witwe Kathryn West (Carroll Baker) reich. Sie plant auf dem Lande, abgelegen und in der grossen Villa, die nur von einem Gärtner/Hauswart und einer Haushaltshilfe (Lilla Brignone) bewohnt wird, Abstand zu nehmen und Kraft zu tanken. Als ein junger, gutaussehender Mann (Lou Castel) vor dem Anwesen eine Autopanne hat und Teil von Kathryns Leben wird, ändert sich dieses auf gefährliche Art und Weise…
Meine Meinung:
Erste von vier Zusammenarbeiten zwischen Regisseur Umberto Lenzi (Die Gewalt bin ich) und Star Carroll Baker. Der Film aus dem Jahr 1969 ist ein ruhiger Film und ein Mix aus Erotik-Thriller/Krimi (Giallo). Wer sich im Ital. Kino der damaligen Zeit nicht auskennt, wird viel Neues entdecken. Wer hingegen schon Filme à la Orgasmo gesehen hat, für den wird es (inhaltlich) nur wenig Überraschungen geben.
Einige Vermutungen von mir waren korrekt, andere haben sich nicht bewahrheitet. Obwohl der Inhalt und die Art & Weise der Inszenierung nur wenig neu oder originell auf mich wirkten, fand ich an Orgasmo Gefallen. Die mir unbekannten Darsteller agierten gut und spielen bewusst z.T. einige herrlich fiese und vor allem nervende und unsympathische Figuren, was beabsichtigt ist. Die Paranoia von Kathryn kommt glaubhaft zur Geltung.
Der Film ist vor allem audiovisuell sehr schön geraten und hat in Sachen Bilder, Farben, Optik, Kameraarbeit und Soundtrack seine besten und stärksten Szenen im Film. Man könnte fast von einem style over Substance Faktor sprechen. Dieses Talent würde man Lenzi und Co. kaum zutrauen, würde man nur seine späteren Kannibalenfilme kennen.
Abgerundet wird der Film von einem sehenswerten wenn auch nicht ganz überraschenden Ende, dass den Zuschauer befriedigt zurücklässt!
Fazit: Jedem Fan des klassischen Italo Kinos zu empfehlen & gespannt auf die weiteren Lenzi / Baker Zusammenarbeiten!
Infos:
O: Orgasmo
Italien, Frankreich 1969
R: Umberto Lenzi
D: Carroll Baker, Lou Castel, Colette Descombes, Tino Carraro, Lilla Brignone, Franco Pesce, Tina Lattanzi, Lilla Brignone
Laufzeit der US-Blu-Ray: Ca. 91 Min.
Gesehen am: 09.08.20
Fassungen: Gesehen als US-Blu Ray von Severin films. Der Film ist in der The Complete Lenzi/Baker Giallo Collection enthalten. In dieser Box finden sich: ein Comic, Post-Karten, vier Blu-Rays und zwei Soundtrack-CDs. Nebst Orgasmo in zwei Film-Fassungen sind folgende drei Filme in der Box enthalten: So Sweet...So Perverse, A Quiet Place to Kill und Knife of Ice. Zu Orgasmo: Gesehen in der Ital. Fassung (Director’s Cut) in Ital. mit englischen Subs. Die Bild- und Tonqualität sind hervorragend und der Film ist selbstverständlich Uncut. Extras: US-Fassung, Audiokommentare, Interviews. (u.a.). Es gibt keine deutsche Fassung (Stand: Aug. 2020).
Story:
Eine Mumie (Christopher Lee) nimmt Rache an den Personen (u.a. Peter Cushing), die vor vielen Jahren das Grab von Prinzessin Ananka gefunden und geöffnet haben…
Meine Meinung:
Hammer-Filme sind Genre-Film-Produktionen aus England die vor allem in den 30ern bis zu den 80ern aktiv waren und sich teilweise mit Monsterfilmen einen Namen machten (Vampire, Mumie etc.) und dabei oft erstmals Farbfilme besagter Kreaturen auf die Leinwand zauberten. Dabei wurde nicht selten auch mit Vertragsschauspielern (à la Shaw Brothers) gedreht. Zwei der bekanntesten Namen, die auch in Die Rache der Pharaonen zu sehen sind: Peter Cushing (At the Earth's Core) und Christopher Lee (The Bloody Judge).
Was Hammer-Filme angehen, bin ich ein Greenhorn. Ich kenne nur einige, wenige Titel: Circus der Vampire (Mal als Kind gesehen, weiss nicht mehr), Die 7 goldenen Vampire (Co.-Produktion mit den Shaw Brothers), Ti Lung – Der tödliche Schatten des Mr. Shatter (Dito – steht noch auf Wunschliste), Wake Wood (à la Friedhof der Kuscheltiere, eine der neuen Hammer-Produktionen), Die Frau in Schwarz (neue Hammer-Produktion) oder The Lodge (am NIFFF 2019 gesehen). Ungesehen liegt rum: Als Dinosaurier die Erde beherrschten.
Die Rache der Pharaonen, der erste Mumien-Gruselfilm in Farbe, vereint die beiden späteren Top-Stars Peter Cushing und Christopher Lee in einem Film. Der Film ist grundsolide, unterhaltsam und kurzweilig. Der Vorspann und die Musik empfand ich als sehr gelungen. Die Sets hingegen sahen teilweise zu steril und «gelackt» aus (keine Spinnweben in einer alten Grabkammer?).
Die Darsteller haben ihre Sache ordentlich
gemacht. Etwas schwarzer, britischer Humor dringt hier und da durch. Obwohl der
Film relativ kurzweilig erscheint, hat der Film seine Schwächen im Skript und
der Story: dies wird nämlich relativ bodycountarm und vor allem spannungsarm
und ohne wirkliche Überraschungen erzählt. Die Figuren im Film wissen viel zu schnell
von der Mumie und um was es geht.
Fazit: Für meinen Geschmack ist Die Rache der Pharaonen gut schaubar und alles andere als ein schlechter Film. Aber zu wenig gut, um in die Sammlung aufgenommen zu werden…
Infos:
O: The Mummy
Großbritannien 1959
R: Terence Fisher
D: Peter Cushing, Christopher Lee, Yvonne Furneaux, Eddie Byrne, Michael Ripper
Laufzeit der deutschen DVD: 84:16 Min.
Gesehen am: 03.08.20
Fassungen: Gesehen via DVD aus Deutschland von Universal: Uncut, gute wenn auch teilweise zu dunkle Bildqualität, gute Tonqualität, Deutsch (zu empfehlende Synchro) / Englisch mit Subs. Gibt es in den USA auch als Blu-Ray.